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Merkur 14.12.2008 01:41

Belag in der Mitte extrem abgespielt weiter außen aber klebrig !
 
Hallo, ich habe neulich unglücklich gegen jemand verloren, der einen Belag mit klebriger Oberfläche hatte, der aber in der Mitte so rutschig war wie ein Anti.
Dass Spieler in unteren Klassen sehr abgespielte Beläge spielen ist mir nichts neues, aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Vor dem Spiel habe ich mir seine beiden Beläge flüchtig angeguckt und sah dass eine deutsche Marke aber mit chinesischen Klebe-Obergummis war. Dann im Spiel stellte ich fest, dass viele meiner Fehler so aussahen, als hätte mein Gegner auf der Vorhand Anti. Da protestierte ich und ließ mir den Schläger während des Spiels noch mal zeigen ( war sehr unschön meine Aktion, es gab Krach in meiner Mannschaft wegen meines Verhaltens ). Jedenfalls stellte ich, dann fest dass der sonst klebrige Belag in der Mitte ne " Rutschbahn " war, weiter außen aber nicht. Ich versuchte mich dann bewusst darauf einzustellen, dass die Bälle anti-ähnlich zurückkamen. Manchmal ging es, manchmal war aber wieder auch viele Schnitt in seinen Bällen, da hat er dann wohl weiter außen getroffen. Es war unberechenbar und ich hatte keine Lust mehr.
So viel ich weiß, war das nicht gegen die Regel. Aber warum ist die Regel so ? Wozu die Plicht für 2 Farben seit Sept. 1985 ? Es geht doch noch einfacher als " drehen ". Jemand muss sich nur ein Holz mit großem Sweatspot kaufen ( Karbon etc. ) und einen griffigen Belag auf der einen Seite mit Schmirgelpapier " abnutzen " auf der anderen griffig lassen un gezielt üben mal absichtlich mit den griffigen Teil zu treffen mal mit dem Ungriffigen.
Also ich sehe hier ne Lücke in der Regel, die wohl dadurch kommt, dass die ITTF nur auf Spitzenspieler guckt die regelmäßig ihrer Beläge erneuern und nicht auf Kreisklassen wo es Leute gibt die mit bis zu 20 Jahre alten Belägen spielen.
Noch etwas: Ich bin bei Noppen-Innen für die Einführung der Putzpflicht. Spezies die nie ihre Beläge reinigen ( manche wissen offenbar gar nicht, dass man das ab und zu sollte ) bereiten mir auch Probleme. Beim Block von weichen Topspins rutscht der Ball durch die dicke Staubschicht ab und verhält sich in Richtung Anti, wenn diese Spieler aber selber mit Druck ziehen dann kommt durch den Druck noch genügend Griffigkeit durch, so dass deren Tops fast normal kommen.
Auf der German Open durfte eine Spanier nicht mit seinen Schläger spielen weil eine Delle am Rand des Schlägers im Belag war wegen eines Kantentreffers. Dadurch hätte er aber wohl kaum einen einen Vorteil da Treffer dort außen wegen der geringen Geschwindigkeit meist so wie so nicht rüberkommen. Aber quasi 2 unterschiedliche Beläge , Anti und chin. Klebrig auf eine Seite sind erlaubt nur weil der Belag abgespielt ist ?

Gruß, Merkur

tischtennisguru 14.12.2008 07:27

AW: Belag in der Mitte extrem abgespielt weiter außen aber klebrig !
 
Zitat:

Zitat von Merkur (Beitrag 1326969)
Hallo, ich habe neulich unglücklich gegen jemand verloren, der einen Belag mit klebriger Oberfläche hatte, der aber in der Mitte so rutschig war wie ein Anti.
Dass Spieler in unteren Klassen sehr abgespielte Beläge spielen ist mir nichts neues, aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Vor dem Spiel habe ich mir seine beiden Beläge flüchtig angeguckt und sah dass eine deutsche Marke aber mit chinesischen Klebe-Obergummis war. Dann im Spiel stellte ich fest, dass viele meiner Fehler so aussahen, als hätte mein Gegner auf der Vorhand Anti. Da protestierte ich und ließ mir den Schläger während des Spiels noch mal zeigen ( war sehr unschön meine Aktion, es gab Krach in meiner Mannschaft wegen meines Verhaltens ). Jedenfalls stellte ich, dann fest dass der sonst klebrige Belag in der Mitte ne " Rutschbahn " war, weiter außen aber nicht. Ich versuchte mich dann bewusst darauf einzustellen, dass die Bälle anti-ähnlich zurückkamen. Manchmal ging es, manchmal war aber wieder auch viele Schnitt in seinen Bällen, da hat er dann wohl weiter außen getroffen. Es war unberechenbar und ich hatte keine Lust mehr.
So viel ich weiß, war das nicht gegen die Regel. Aber warum ist die Regel so ? Wozu die Plicht für 2 Farben seit Sept. 1985 ? Es geht doch noch einfacher als " drehen ". Jemand muss sich nur ein Holz mit großem Sweatspot kaufen ( Karbon etc. ) und einen griffigen Belag auf der einen Seite mit Schmirgelpapier " abnutzen " auf der anderen griffig lassen un gezielt üben mal absichtlich mit den griffigen Teil zu treffen mal mit dem Ungriffigen.
Also ich sehe hier ne Lücke in der Regel, die wohl dadurch kommt, dass die ITTF nur auf Spitzenspieler guckt die regelmäßig ihrer Beläge erneuern und nicht auf Kreisklassen wo es Leute gibt die mit bis zu 20 Jahre alten Belägen spielen.
Noch etwas: Ich bin bei Noppen-Innen für die Einführung der Putzpflicht. Spezies die nie ihre Beläge reinigen ( manche wissen offenbar gar nicht, dass man das ab und zu sollte ) bereiten mir auch Probleme. Beim Block von weichen Topspins rutscht der Ball durch die dicke Staubschicht ab und verhält sich in Richtung Anti, wenn diese Spieler aber selber mit Druck ziehen dann kommt durch den Druck noch genügend Griffigkeit durch, so dass deren Tops fast normal kommen.
Auf der German Open durfte eine Spanier nicht mit seinen Schläger spielen weil eine Delle am Rand des Schlägers im Belag war wegen eines Kantentreffers. Dadurch hätte er aber wohl kaum einen einen Vorteil da Treffer dort außen wegen der geringen Geschwindigkeit meist so wie so nicht rüberkommen. Aber quasi 2 unterschiedliche Beläge , Anti und chin. Klebrig auf eine Seite sind erlaubt nur weil der Belag abgespielt ist ?

Gruß, Merkur

Hallo Merkur,
Dein Ärger ist durchaus verständlich.
Leider scheitern solche Regelungen an der Durchführbarkeit der Durchsetzung.
Wie soll man in der Praxis objektiv entscheiden, ab welchem Grad der (teilweisen) Abnutzung eines Belags dieser nach Deinen Vorstellungen nicht mehr zulässig wäre.
Ich kenne das Problem auch. Vor allem einige Chinabeläge mit bekannt klebriger Oberfläche neigen dazu, stellenweise glatt zu werden, während um die glatte Stelle herum noch teils chinatypisch sehr hohe Reibung erzeugt werden kann.
Eine Abhilfe für dieses Phänomen halte ich wie beschrieben für nicht umsetzbar...schade...
Grüße
Guru

jimih1981 14.12.2008 16:28

AW: Belag in der Mitte extrem abgespielt weiter außen aber klebrig !
 
mag sowas auch garnicht weil man nie weiß was man bekommt mal is nix drin und mal unterschnitt. obwohl der keineswegs anders schlägt. das stört mich viel mehr als irgendwelche antis oder noppen.

m3ch_rip 14.12.2008 18:21

AW: Belag in der Mitte extrem abgespielt weiter außen aber klebrig !
 
Hier liegt meiner Meinung nach das Problem vor, dass niemand sich mal die Mühe macht die Tischtennis-Regeln zu lesen.

1.) Eine Untersuchung des Schlägers mitten im Spiel ist nicht zulässig, kein Wunder also, dass es gleich laut in der Halle wird.

2.) Hättest du mit der richtigen Regelstelle argumentiert, hättest du auch Aussicht auf Erfolg gehabt:

Zitat:

4.7.1 Geringfügige Abweichungen von der Vollständigkeit
des Belags oder der Gleichmäßigkeit
seiner Farbe, die auf zufällige Beschädigung, auf
Abnutzung oder Verblassen zurückzuführen sind,
können zugelassen werden, sofern sie die Eigenschaften
der Oberfläche nicht entscheidend verändern.
Also: Schläger vor Spielbeginn untersuchen, dem Gegner freundlich (!) mitteilen, dass du der Meinung bist, dass sein eingesetztes Material der Regel 4.7.1 widerspricht. Daher würdest du gerne einen Protest in den Spielbericht eintragen, damit die Spielleitung im nachhinein für Klarheit sorgen kann.

Somit sollte es möglich sein das Punktspiel ohne großen Ärger fortzusetzen. Anschließend wird die Spielleitung eine Entscheidung fällen, so dass der strittige Sachverhalt aufgeklärt wird.
Folglich kennen sich nun beide Vereine mit dieser Regelauslegung aus und auch andere Mannschaften in der Liga werden von der Entscheidung erfahren, click-tt sei Dank.

Nach ein paar Jahren und ein paar Protesten hätte man somit die gesamte Liga in Sachen Regelkunde geschult. Die Zahl der Proteste würde folglich wieder abnehmen und man hätte endlich mündige TT-Spieler, die sich nicht immer auf ihrem gefährlichen Halbwissen ausruhen.

tischtennisguru 14.12.2008 22:07

AW: Belag in der Mitte extrem abgespielt weiter außen aber klebrig !
 
Zitat:

Zitat von m3ch_rip (Beitrag 1327594)
Hier liegt meiner Meinung nach das Problem vor, dass niemand sich mal die Mühe macht die Tischtennis-Regeln zu lesen.

1.) Eine Untersuchung des Schlägers mitten im Spiel ist nicht zulässig, kein Wunder also, dass es gleich laut in der Halle wird.

2.) Hättest du mit der richtigen Regelstelle argumentiert, hättest du auch Aussicht auf Erfolg gehabt:



Also: Schläger vor Spielbeginn untersuchen, dem Gegner freundlich (!) mitteilen, dass du der Meinung bist, dass sein eingesetztes Material der Regel 4.7.1 widerspricht. Daher würdest du gerne einen Protest in den Spielbericht eintragen, damit die Spielleitung im nachhinein für Klarheit sorgen kann.

Somit sollte es möglich sein das Punktspiel ohne großen Ärger fortzusetzen. Anschließend wird die Spielleitung eine Entscheidung fällen, so dass der strittige Sachverhalt aufgeklärt wird.
Folglich kennen sich nun beide Vereine mit dieser Regelauslegung aus und auch andere Mannschaften in der Liga werden von der Entscheidung erfahren, click-tt sei Dank.

Nach ein paar Jahren und ein paar Protesten hätte man somit die gesamte Liga in Sachen Regelkunde geschult. Die Zahl der Proteste würde folglich wieder abnehmen und man hätte endlich mündige TT-Spieler, die sich nicht immer auf ihrem gefährlichen Halbwissen ausruhen.

Äh...mal im Ernst: wie willst du das praktisch umsetzen? Dem Spieler das Beweismaterial abnehmen??? Dies ist leider unzulässig, es sei denn ein OS ist anwesend und untersucht den Schläger vor Ort.
Grundsätzlich prima, dass Du diese Regel anführst. Ich wäre auch froh, gäbe es einen Weg, diese in der Praxis durchzusetzen.

Grüße
Guru

Fastest115 14.12.2008 22:58

AW: Belag in der Mitte extrem abgespielt weiter außen aber klebrig !
 
Jo natürlich würde sich der "Übeltäter" schlau machen und wenn er dann von der Regel erfährt die seinem Schläger gefährlich werden könnte erscheint er zum Protestverfahren mit einem gleichmäßigen zb neuen Belag und sagt "ist doch in ordnung oder? und beim nächsten Spiel nimmt er wieder den alten und sagt dann auch noch: Protestier ruhig beim letzten Mal haben die gesagt der ist in Ordnung.

Analog so können es auch leute machen die Ihren belag zb LN absichtlich behandelt haben.

Sprich ohne OSR der ne Entscheidung treffen kann in der Halle gehen solche Proteste zu 99% ins leere. Egal ob behandelte Noppe teilabgespielter NI belag oder sonstiges.

Da kann ich dem Guru nur Recht geben

m3ch_rip 15.12.2008 21:24

AW: Belag in der Mitte extrem abgespielt weiter außen aber klebrig !
 
Zum einen hat der Gegner dann ja einen neuen Belag gekauft. Was soll er damit machen? Wegschmeissen? Nein, also wird er ihn auch irgendwann mal spielen. Ansonsten bleibt natürlich noch die Möglichkeit eines Verkaufs, aber dann macht er immerhin ein paar Euro Verlust. :)

Des Weiteren wird dem Verband selbst durch diese Anzahl an Protesten deutlich, dass Handlungsbedarf besteht. Wenn weitere 10 Jahre geschwiegen wird, wird sich nie etwas ändern. :rolleyes:


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