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Downspin 18.08.2002 11:10

Aufschlagregel-1. Erfahrungen
 
Hallo Leute,

ich möchte euch kurz von den ersten Erfahrungen mit der neuen Aufschlagregel (bzw. deren Auslegung) berichten, die wir am gestrigen Samstag bei der Pokalvorrunde in Berlin gesammelt haben.

Grundsätzlich konnte man sehen, dass im Grunde alle anwesenden Spieler sich deutlich bemüht hatten, dem Zweck der neuen Regel (dem Gegner während des gesamten Aufschlagvorganges die Sicht auf den Ball zu gewähren) Rechnung zu tragen. :top: :top: :top:

Leider ist aber durch die Diskussion in den vergangenen Wochen ein Bestandteil der Regel in den Vordergrund gerückt, der keinesfalls neu ist, sondern insbesondere bei den SR durch die Veröffentlichungen offenbar wieder mehr ins Bewusstsein gerückt ist, nämlich die Sicht des SR auf den Ball.

Dass dies ein Problem ist, wenn nur ein SR eingesetzt ist, dürfte klar sein. Aus diesem Grund habe ich persönlich bisher auch nur einmal (vor 15 Jahren) erlebt, dass man die Aufschläge je nach Seitenwahl ändern musste, weil die SR eben das gewissen Fingerspitzengefühl gezeigt hatten.

Gestern jedoch bestand insbesondere ein SR darauf, dass er den Ball ständig sehen müsse. Dadurch konnten wir ALLE jeweils auf der einen Seite nur Rückhandaufschäge machen!!!!

Dadurch gewann die Seitenwahl nun enorm an Bedeutung. Es gab gestern dadurch 4 oder 5 Fünfsatzspiele, die jeweils derjenige gewann, der trotz Rückstandes (teilweise 1:5 etc) am Ende des 5. Satzes auf die "Vorhand"-Seite kam.

Da gestern 1 SR "seine" interpretation strikt durchsetzte, der andere eher halbherzig, wurde nun auch unter den Mannschaften darum gekämpft, an welchem Tisch man spielen dürfe.....

Ein SR unterschied übrigens auch zwischen "richtig falsch" (ohne Warnung Punktabzug) und "halbfalsch" (erst Verwarnung).

Gipfel war für mich allerdings, dass der "harte" SR vor dem Halbfinale zwischen uns und dem BVB alle Spieler zu sich holte (grundsätzlich positiv) und ERNSTHAFT vorschlug, dass wir uns einigen, allesamt nur Rückhandaufschläge zu machen!!!
Diesen Vorschlag haben wir dankend abgelehnt. Er wiederum lehnte aber auch unseren Vorschlag ab, sich bei einem Links-Rechtsduell doch mit seinen SR-Tisch jeweils auf die andere Seite zu begeben, um alle Vorhandaufschläge zu ermöglichen.

So, Ihr könnte euch vorstellen, dass dies natürlich nur die absolut moderate Schilderung ist. Was gestern in der Halle los war, kann sich jeder denken.

Ich hoffe nur, dass dieses Problem ansonten nicht weiter auftreten wird, da in den "normalen" 2.Liga-Spielen keine offiziellen Zählschiedsrichter eingesetzt sind und die Rechte des OSR ja ohnehin sehr eingeschränkt sind.

Fazit: Sinn und Zweck der Regel erfüllt (ob das Ziel erfüllt wird, müssen wir später mal diskutieren), Klärungsbedarf vorhanden.

Weitere Details werden die anwesenden Spieler oder Zuschauer sicherlich gerne geben.

viele Grüße
Downspin

TheoneandonlyChris 18.08.2002 12:19

Meine Fresse...:mad:

Genau so ein Chaos hab ich befürchtet...Hätte es überhaupt noch schlimmer kommen können?

Ich sags ja: Zum Stichtag des 1.7. ist der Schiedsrichter zum wichtigsten Mann am Tisch geworden.


Danke, Sharara... http://www.plaudersmilies.de/rough/crucified.gifhttp://www.plaudersmilies.de/rough/hanged.gifhttp://www.plaudersmilies.de/rough/behead.gifhttp://www.plaudersmilies.de/rough/smileydies.gifhttp://www.plaudersmilies.de/rough/greenchainsaw.gif

Das is doch der Witz daß Spieler A bei einem 3-Satz Spiel wenn er auf Seite A anfängt 2 Mal mit VH aufschlagen darf, sein Gegner nur 1 Mal...

Aber ne, die neue Aufschlagregel is doch super, die hat uns wieder auf alte Tugenden sensibilisiert, z.B. ein ungeschriebenes Gesetz zu brechen... http://www.plaudersmilies.de/rough/headshot.gif

Ralph 18.08.2002 15:02

das spricht aber nicht gegen die Regel, sondern gegen einen fragwürdigen Schiedsrichter

Gruß Ralph

One Wing Angel 18.08.2002 15:27

Da ich auch ein Spieler aus Berlin bin kann ich mich dazu natürlich auch äußern.
Es wurde währen eines Trainingslager in Berlin eine Schiedsrichtervorführung 0rganisiert wo die Schiedsrichter gezeigt haben welche Aufschläge erlaubt sind und welche nicht.
Es gab natürlich großes geschrei in der Halle ( auch von mir ) und lautstarke Diskussionen über die Auslegung der Regel.
Ich denke es kann doch nicht sein dass man auf der Schiedsrichter zugewanten Seite seine Vorhand Aufschläge machen darf und auf der anderen nicht (wenn nur 1 Schiedsrichter da ist).
Ich habe daraufhin vorgeschlagen das man eine Toleranzgrenze einführt, da ja selbst in der Aufschlagregel steht das man das bemühen des Geistes der Aufschlagregel mit einbezieht ( Das man den Arm bei Vorhandaufschlägen wegnimmt ).
Jedoch war das den Schiedsrichtern dort relativ egal und sie meinten das sie es nach ihrer harten Linie durchziehen müssten.
Das Schlimme ist nur das ( meiner Meinung nach ) das die meisten Schiedsrichter überhaupt keine Ahnung von diesem Sport haben und sich anmaßen zu entscheiden was richtig und was falsch ist ( gibt natürlich auch aussnahmen z.B. bei Schiedrichtern die früher oder immernoch in diesem Sport aktiv sind ).
Ein weiteres Problem könnte die Unterschiedlichen Auslegungsdevisen der einzelnen Verbände sein welches vor allem bei Überregionalen Wettkämpfen zu auseinandersetzungen mit dem Gegner und mit dem Schiedsrichter ( eher anzunehem ) führen könnte.
In welcher anderen Sportart gibt es eine Mehrseitige Regelbeschreibung alleine um einen Aufschlag auszuführen?
Hätte es nicht gereicht zu sagen das der Arm weggenommen werden muss? Die Aufschlagregel ist in den Ansätzen gar nbicht schlecht ( z.B. das man den Daumen beim hochwerfen des Balls abspreizen muss was sowieso kaum einer gemacht hat und das jetzt der Ball nicht mehr genau im Handteller liegen muss ).
In erster Linie ist es doch wichtig das der Gegner und man selbst den Ball beim Treffpunkt sieht und da stört es mich nicht das der Ball vielleicht nicht direkt vor dem Körper getroffen wird.
Wenn man nach dieser Auslegungsweise geht ist es fasst unmöglich mit einem Vorhandaufschlag aus der Rückhand diagonal aufzuschlagen und das kann doch wohl wirklich nicht im Sinne der Aufschlagregel sein!

Ich bin der Meinung das die Spieler der wichtige Part in einem Tischtennisspiel seine müssen und nicht der Schiedsrichter!

Ich sage: " Leben und Leben lassen! "

Quizard 18.08.2002 15:35

In der 2. Liga Sued beim Pokalspiel haben sich die meisten Spieler auch bemueht, korrekte Aufschlaege zu machen. Es gab aber auch Ausnahmen (mindestens eine), die den Aufschlag sowohl verdeckten als auch gegen den Schlaeger warfen und somit sich einen deutlichen Vorteil verschafften. Die Schiedsrichter (waren aber keine geprueften) sagten nichts. Aufschlagen durfte im Prinzip jeder, wie er wollte.

Als Schiedsrichter ist es aber wirklich fast unmoeglich von der Seite aus zu sagen, ob der Aufschlag korrekt oder falsch ist (ausser es ist wirklich total offensichtlich). Das habe ich selbst bei einem Freundschaftsspiel erkennen muessen, als ich dort zaehlte.

Diese Aufschlagregel muss auf jeden Fall noch einmal ueberarbeitet werden. Eine eindeutige und leicht zu ueberpruefende Regel muss her!!

Tommy 1 18.08.2002 15:57

Die neue Regel ist gut und war lange überfällig, nur müssen die Schiedsrichter noch merken, worum es dabei geht: Der Gegner muss den Ball durchgängig sehen können.
Alles andere ist unwichtig.
Dies wird sich schon in kurzer Zeit durchgesetzt haben.

Ralph 18.08.2002 16:00

Der Schiri muß aber zumindest in der Lage sein, beurteilen zu können, ob der Aufschlag korrekt durchgeführt wurde. D.h., er muß zumindest einen Großteil der Aufschlagphase sehen können. Die "Berliner Verhältnisse" halte ich aber für eine Katastrophe!!!

mfg Ralph

One Wing Angel 18.08.2002 16:00

Genau meine Meinung!

macbean 18.08.2002 16:21

Ich war ja nun gestern auch bei der Vorrunde in Berlin, und was da abgegangen ist war nicht mehr feierlich.
Selbst für einen nicht direkt beteiligten Zuschauer war es nicht nachvollziehbar mit welcher Begründung ein Schiri auf Rückhandaufschläge pocht obwohl alle Spieler relativ korrekte neue Aufschläge machten.
Kurioserweise wurde dem Cinesen von Tündern (Wang Zhi) in einem Satz 6 !! Aufschläge abgezählt , nur weil er mit dem Rücken zum Schiri stand.
Das der Spieler das Spiel verlor weil er mehr darüber nachdachte was er als nächstes für einen Einwurf macht kann sich jeder vorstellen.
Bei der Diskossion vor der Halle mit dem Schiri forderten einige Spieler einen zweiten Schiri damit dieser die Aufschläge mitbeurteilen kann, doch selbst da wurde argumentiert das die Spieler in jedem Satz Rückhandaufschläge machen müssten, denn beide müssen den Ball zu jeder Zeit sehen.
Eine Bitte an unseren DTTB:
Macht doch bitte eine einheitliche Schiedsrichterschulung und zwar möglichst schnell.
Dieser Sport verkommt scheinbar bei verschieden Regelauslegungen immer mehr zur Farce

Tansincos 18.08.2002 17:21

@ Downspin
 
Heißt aber, dass mit einem vernünftigen Schirigespann alles glatt gegangen wäre, oder?


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