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chicagojaner 06.10.2002 15:41

Änderung der Einstufung der Spielklasse für Turniere
 
Mir kommen immer wieder Spieler entgegen, die vor kurzem noch in der Oberliga gespielt haben und jetzt auf Turnieren die Klassen D, C und B abräumen. Möglich macht dies ein Vereinswechsel zu einem niedrig spielendem Verein (in diesem Fall Kreisliga). Es ist gegenüber Spielern die wirklich in diese Spielklasse gehören eine Unsportlichkeit. Diese Spieler fahren nun von Turnier zu Turnier und räumen alles ab.

Mein Vorschlag ist, daß alle Spieler die nach 3 Einzel-Turniersiegen im selben Jahr eine Turnierspielklasse nach oben aufgewertet werden.
Erringt also Spieler Mario B. von Januar 2002 bis April 2002 auf 3 Turnieren einen Einzelsieg in der Spielklasse D, so darf er für den Rest des Jahres nur in den Spielklassen C, B und A starten. Erringt er eventuell 3 Einzelsiege in der Turnierklasse C, so darf er nur noch in den Klassen B und A starten. Die Abwertung ist etwas schwieriger. Nach 1 Jahr ohne Einzel-Turniersieg, kann ein Spieler wieder eine Turnierklasse niedriger spielen. Vorraussetzung ist aber immer noch, daß er in der Runde nicht höher spielt.

Ich glaube, daß die Veranstalter mit einer Regeländerung in diese Richtung wieder mit mehr Zulauf auf ihren Turnieren rechnen können.

Stört sich denn sonst keiner an diesen Sportskameraden? Gibt es außerhalb Hessens auch solche Probleme oder sind hier die Verbände "klüger"?

Felix Lingenau 07.10.2002 00:32

Generell gibt es natürlich die Problematik der "Turnierhaie". Dazu gibt es aber auch schon ein paar Threads hier im Forum.

Deine Regelung ist ganz gut gemeint, lässt sich aber wohl kaum durchsetzen, denn dazu wäre ja schon so etwas wie eine zentrale Erfassung aller Turnierergebnisse nötig, die dann auch noch entsprechend ausgewertet werden müssten.

Meiner Meinung nach auch einfach viel zu viel Aufwand, der nicht nötig ist, denn in den meisten Fällen kennt man die von dir genannten Turnierhaie als Veranstalter doch ganz gut. So weit ich weiß hat der Ausrichter das recht Spieler, die nicht der Spielstärkeeinteilung entsprechen hochzustufen. So ist es sogar möglich diese Unsportlikeiten schon vor dem ersten Vorfall zu beseitigen. Bei uns ist das kaum noch ein Problem (Niedersachsen; Bezirk Weser Ems). Zudem würde dein Vorschlag bedeuten, daß am Anfang des Jahres die Turniere auf hohem Niveau gespielt würden und am Ende des Jahres wenn alle Spieler schon hochgestuft wurden würde das Niveau deutlich absacken.

Manfred 09.10.2002 08:44

Ich halte drei Turniersiege innerhalb eines Jahres in leistungsmäßig begrenzten unteren Klassen noch für zuviel.

In leistungsmäßig begrenzten Klassen sollten viele Spieler mal die Chance haben, nach vorne zu kommen. Deshalb sollte gegen Turnierhaie was unternommen werden.

Die bisherigen Regelungen führen oft zu ungerechten Ergebnissen, wenn z.B. im TTVN jeder Turnierveranstalter für sich bestimmt, wer wo spielen darf (und nur viel zu selten hiervon Gebrauch macht) oder im WTTV einige Bezirks- und Kreis-Sportwarte viele Spieler "hochstufen", andere Sportwarte keinen einzigen (siehe www.wttv.de -> Turniere ->Höherstufungen).

Deshalb sollte ein einfaches und objektives System den Turnierhaien Einhalt gebieten. Das könnte wie folgt funktionieren:
1. Der Sieger einer unteren Klasse, die z.B. bis Kreisliga offen ist, darf ein Jahr nur noch in Klassen antreten, die bis zur Bezirksklasse offen sind.
2. Die Sieger, der Termin und die Spielklassen derjenigen Landesverbände, bis zu denen das Turnier offen war, werden veröffentlicht.

Damit wäre eine einfache und objektive Möglichkeit geschaffen. Sicher wird die Regelung auch mal jemanden treffen, der kein Turnierhai ist. Man könnte auch die Einschränkung machen, dass nur Turniersiege zählen in Klassen, die mindestens verbandsoffen und die mit mindestens 32 Spielern besetzt waren. Ich glaube aber, dass es zumutbar ist, dass dann auch dieser Sieger ein Jahr lang Turniere besucht, die für eine Mannschaftsspielklasse höher offen sind. Unterfordert ist er in solch einer Klasse nicht.
Die ganz große Mehrzahl der Turnierbesucher hätte auf jeden Fall mehr Spass und man würde dem Ziel, in leistungsmäßig begrenzten Klassen möglichst gleichstarke gegeneinander spielen zu lassen, näher kommen.

Verbände werden das nur für ihren Bereich regeln können. Bei bundesoffenen Turnieren außerhalb des WTTV nutzen z.B. die Höherstufungen des WTTV nur wenig. Außerdem werden die Verbände wohl nicht die Zeit haben, Ranglisten oder sonstige Listen zu führen, aus denen sich ergibt, wer wann wo nicht spielen darf.
Deswegen meine ich, dass Turnierveranstalter in einer Art Selbstverpflichtung diese Regelung anwenden und damit noch Werbung machen sollten. Z.B.: "Spieler, die ein Turnier im letzten Jahr gewonnen haben und in der Datenbank von TT-News (oder woanders) aufgelistet sind, dürfen bei unserem Turnier bis zu dieser Klasse nicht starten." Ich glaube, dass dann nur ein paar Spieler weniger kommen und viele mehr, und das ist für Turnierveranstalter gut.

Fozzi 09.10.2002 16:43

Solltest Du den Spieler Ru. aus Südhessen meinen? Der hat, zu seiner Verteidigung, wohl auch ein paar Jahre nicht gespielt.

Allerdings habe ich ihn, wenn Du den meinst, spielen sehen und er ist schon wieder brutal gut!!

Hier in Südhessen rennt gelegentlich ein Spieler aus Bochum (??) rum, der von sich selbst behauptet, mal Bundesliga gespielt zu haben. Gegen den habe ich bei einem Vorgabeturnier mal spielen dürfen und er hat als Spielklasse 2. Kreisklasse angegeben.
Ich kann schwer in Worten ausdrücken, was ich davon halte.

Wir haben hier bei uns auch einen Kreisligakandidaten, der mal Jugendnationalspieler war und auch Turniere mitspielt :würg:

Eine Reglung finde ich trotzdem doof. Man sollte an den Interlekt dieser Leute appelieren, wenigstens halbwegs in einer Klasse zu spielen, in der sie gefordert werden.

Manfred 09.10.2002 17:41

Zitat:

Man sollte an den Interlekt dieser Leute appelieren, wenigstens halbwegs in einer Klasse zu spielen, in der sie gefordert werden.
Das hat überhaupt keinen Zweck. Diese Turnierhaie fordern ihr leider oftmals formelles Recht ein, gegen Spieler zu spielen, die mehrere Klassen schlechter sind. Keinesfalls liegt das am fehlenden Intellekt. Ich kenne einige Turnierhaie, die ich für sehr intelligent halte, die über erhebliche Lebenserfahrung nicht nur aufgrund ihres Alters, sondern auch wegen Erfolge im Beruf verfügen und finanziell auch gut darstehen. Hier stimmt etwas anderes nicht, weil sie Spass daran haben, sich die Zeit zu nehmen, um mehrere 100 km zu fahren und dann gegen Gegner zu gewinnen, die bei weitem nicht die eigene Spielstärke haben. Stolz oder Zufriedenheit über die eigene Leistung kann das auch nicht sein.
Man wird das Problem mit falsch eingestuften Spielern bei Turnieren nie ganz ausschalten können, aber durch eine einfache und objektive Regelung kann man das Problem verringern.

Motion - man 11.10.2002 20:24

Wie willst Du denn alles mitplotten, wer wann wo wie gespielt hat?
Ist Unmöglich, denke ich.
Jedem Turnierveranstalter steht aber die Entscheidung offen, bestimmte Spieler von der Veranstaltung auszuschliessen, bzw. nur in höheren Klassen zuzulassen. Und diese schwarzen Schafe sind ja meist regional bekannt. Dann muss halt mal ein Verein "Arsch in der Hose" haben und sagen: "Nein, Du nicht!"
Generell wäre Deine Idee Super, aber praktisch wohl nicht umzusetzen.

chicagojaner 13.10.2002 00:07

Also ich werde hier keine Namen nennen, da ich hier immer laut um Fairplay werbe. Es spielt auch keine Rolle. Ich weiß ja nicht warum einige Spieler so niedrig spielen. Ich möchte hier niemanden angreifen. Ich zweifele auch nicht am intellekt der Spieler. Wenn jemand über mehrere Jahre pausiert, braucht er eine gewisse Zeit bis er seine Spielstärke hat und dies auch erkennt. Daher kann ich es diesen Spielern nicht übel nehmen wenn sie 1 Jahr vielleicht zu niedrig gespielt haben. Ich will es auch den Spielern nicht übel nehmen. Der Verband gibt ihnen ja die Möglichkeit. Diese Möglichkeit möchte ich gerne eingeschränkt wissen.

Die zentrale Datenerfassung im Internet-Zeitalter ist aber wirklich kein echtes Problem. Ich habe von einem älteren ehemaligen Mitspieler erzählt bekommen, daß früher in Bayern jeder Spieler eine Turnierkarte erhalten hat. Auf dieser Karte wurden dann die Turniersiege festgehalten. Hatte dieser eine gewisse Anzahl von Turniersiegen (z.B. 3 Einzel-Erfolge) erreicht wurde er dann hoch gestuft. Ich glaube nicht, daß dies in ähnlicher Form umzusetzen ein großes Problem wäre. Oder irre ich mich hier?

Das aber ein Erfolg ausreicht um hoch gestuft zu werden, finde ich etwas übertrieben. Ich selbst habe ein Turnier in meiner Spielklasse gewonnen. Ich bin allerdings noch wesentlich öfter vor den Halbfinals ausgeschieden. Daher bin ich schon dafür, daß mindestens 3 Einzel-Erfolge her müssen.

Ich dachte allerdings, ich würde hier den Nerv vieler TT-Spieler treffen und hatte mit mehr Resonanz gerechnet. Gibt es den Funktionäre die ähnliches schon in Angriff nehmen oder :flop: ?

Sydney2002 13.10.2002 21:03

Ein Turniersieg kommt einer Bestrafung gleich.

3 Turniersiege sollten es schon sein, aber das wird keiner durchsetzen wollen.

Motion - man 13.10.2002 22:42

Zitat:

Original geschrieben von chicagojaner

Die zentrale Datenerfassung im Internet-Zeitalter ist aber wirklich kein echtes Problem. Ich habe von einem älteren ehemaligen Mitspieler erzählt bekommen, daß früher in Bayern jeder Spieler eine Turnierkarte erhalten hat. Auf dieser Karte wurden dann die Turniersiege festgehalten. Hatte dieser eine gewisse Anzahl von Turniersiegen (z.B. 3 Einzel-Erfolge) erreicht wurde er dann hoch gestuft. Ich glaube nicht, daß dies in ähnlicher Form umzusetzen ein großes Problem wäre. Oder irre ich mich hier?


Gut, wenn solch ein System eingeführt werden würde, könnte es theoretisch durchaus klappen. Nur welcher Verein trägt so etwas denn ein (egal ob Internet oder Turnierkarte?), kann man den Ausrichter eines Einladungsturnieres zu so etwas überhaupt verpflichten? Falls ja, sollte der Spieler dann nach 2 Turniersiegen absichtlich sein 3. Finale verlieren, um nicht hochgestuft zu werden, oder gar nicht erst antreten bei dem Turnier. Was ist mit kleineren Turnieren, die vielleicht noch nicht einmal genehmigt sind (soo ja auch vorkommen), und, und, und...
Ich weiss nicht, als offizielles Mittel zählen für mich Ranglisten und Meisterschaften, private Turniere sollte man hier nicht mit einbeziehen.

Manfred 14.10.2002 12:21

Zitat:

Nur welcher Verein trägt so etwas denn ein (egal ob Internet oder Turnierkarte?),
Die Turnierausrichter, die im Interesse der Teilnehmerzahlen daran interessiert sind, Turnierhaie auszuschließen.
Zitat:

kann man den Ausrichter eines Einladungsturnieres zu so etwas überhaupt verpflichten?
Die Verbände könnten das sicherlich für ihren Verband regeln, aber was nützt das bei bundesoffenen oder internationalen Turnieren. Wenn es in Bayern z.B. eine Turnierkarte geben sollte, ist das den meisten Turnierveranstaltern in Norddeutschland nicht mal bekannt und hat auch keine Bedeutung, wenn in der Ausschreibung steht: "maßgeblich ist die Spielklasse".
Zitat:

oder gar nicht erst antreten bei dem Turnier
umso besser

Die Turnierveranstalter müssten das selber regeln, in einer Art Selbstverpflichtung. Der Turniertest hier ist doch ein sehr guter Anfang. Wenn z.B. von den getesteten Turnieren die Veranstalter mitteilen würden, wie weit die einzelnen Klassen je Landesverband offen waren, wieviel Teilnehmer angetreten sind und wer gewonnen hat, könnte jeder Turnierveranstalter z.B. folgendes festlegen: bei unserem Turnier dürfen Spieler nicht in den Klassen starten, die sie laut Liste bei tt-news ein, zwei- oder meinetwegen dreimal im letzten Jahr gewonnen haben. Für mich als Turnierteilnehmer wäre das ein ganz wichtiges Kriterium für meine Teilnahme.


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