Rote Karte im Mannschaftskampf
 

Verband: TTVN

Mich würde mal interessieren, ob ein Spieler, der in einem Mannschaftswettkampf eine Rote Karte bekommt, in den noch ausstehenden Spielen (falls es nicht im letzten Einzel bzw. Doppel war) eine Niederlage angerechnet bekommt (die dann auch für den Bilanzwert zählt).

In der WO steht zu einer Roten Karte ja grundsätzlich, dass der Spieler im restlichen Punktspiel nicht mehr zur Verfügung steht, da er disqualifiziert ist. Bezüglich der Bilanzwertrechnung gibt es da auch einige Regeln, wann ein Spiel für den Bilanzwert zählt und wann nicht.

Wie wird das ganze in Click-TT gehandhabt? Angenommen der Spieler A bekommt im ersten Einzel (6er Paarkreuz System) eine Rote Karte, müsste dann im zweiten Einzel an seiner Position nicht "nicht angetreten/abwesend" stehen?

AW: Rote Karte im Mannschaftskampf
 

TTVN: Uneingeschränkt ja.

Wenn der Spieler namentlich feststeht, zählt sein Spiel für den Bilanzwert. Dabei ist es unerheblich, ob er spielt oder aus welchen Gründen er nicht spielt. Er sorgt dafür, dass seine Mannschaft nicht aufrücken muss bzw. nicht unvollständig antritt, und deshalb wird sein Spiel in jedem Fall gewertet. Es liegt ja letztlich in seinem Verantwortungsbereich, ob er spielt oder nicht, auch wenn das Nicht-Spielen nicht unbedingt beabsichtigt ist (Verletzung, Rote Karte). Der Gegner kann jedenfalls nichts dafür, und deshalb darf er auch nicht durch eine Nicht-Wertung benachteiligt werden.

Nein. Die Namen, die in der Einzel-Aufstellung (auf der ersten Spielberichts-Seite bei der Erfassung in click-TT) genannt werden, müssen auch bei allen Einzelspielen dieselben sein. Wenn im ersten Einzeldurchgang an Platz 1 z. B. "Stachelschwein" steht, muss auch im zweiten Einzeldurchgang an Platz 1 "Stachelschwein" stehen, auch wenn dieser sich zwischenzeitlich verletzt hat, abgereist ist oder disqualifiziert worden ist.

Das ist analog zu dem Spieler, der bei der Einzelmeldung gemeldet worden ist, aber noch nicht da ist, auch zu seinem ersten Einzel noch nicht da ist und dann zum zweiten Einzel doch da ist und - weil dieses noch in die Wertung einfließt - am Mannschaftskampf mitgewirkt hat. Dort steht dann ja im ersten Einzel auch nicht "nicht anwesend/angetreten", sondern der Name des Spielers, obwohl dieser noch im Stau auf der Autobahn stand.

Würde ein Spiel, zu dem jemand wegen einer Roten Karte nicht antreten darf, nicht in seine Bilanz einfließen, wäre ja sogar denkbar, dass jemand vor dem zweiten Einzel gegen einen Gegner, gegen der er sich überhaupt keine Chance ausrechnet, den Erhalt einer Roten Karte provoziert, damit sein zweites Einzel nicht in den Bilanzwert einfließt. Auch daran wird deutlich, dass solche Spiele in den Bilanzwert einfließen müssen.

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Ja, aber wenn eine Mannschaft erst gar nicht antritt, weil sie sowieso keine Chance hat, dann zählt die Niederlage dann auch nicht für den Bilanzwert.

Trotzdem danke für deine ausführliche Erklärung.

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Aber das ist wirklich wieder einmal etwas, das von Verband zu Verband unterschiedlich gehandhabt wird.

Im WTTV ist das - nach meinem Kenntnisstand - nirgends schriftlich geregelt; auf Kreisebene sind wir (vor click-tt) im Wesentlichen so verfahren, wie du es für den TTVN beschrieben hast.
Wenn mich aber nicht alles täuscht, wird es auf Verbandsbene anders umgesetzt - ist ein Spieler bein einem Spiel gar nicht da, kommt "nicht angetreten" zum Vorschein, mit den beschriebenen Nachteilen ...

Eine Vorteil gibt es aber, wenn es denn konsequent umgesetzt würde: Man kann dann erkennen, ob ein in der Aufstellung gelisteter Spieler am Mannschaftskampf mitgewirkt hat. Sobald der Spieler einen Ballwechsel bestritten hat, muss sein Name dann auch beim Spiel aufgeführt werden.

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Nicht ganz. Die Regelungen zu einer Roten Karte finden sich nicht in der WO, sondern in den TT-Regeln, dort Abschnitt B 5.2.8 - und sehen vor, dass
"eine solche Disqualifikation (...) für das einzelne Spiel, den gesamten Wettbewerb oder die gesamte Veranstaltung ausgesprochen werden" kann.

Wird also der Spieler im ersten Einzel disqualifiziert, gilt dies nicht automatisch auch für das zweite Einzel.

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Und wer entscheidet in einem Meisterschaftsspiel mit nur einem OSR, ob der Spieler für weitere Spiele gesperrt ist?
Der OSR, der auch die rote Karte zeigt?
Es gibt in dem Fall ja kein Schiedsgericht, dass dann mal schnell ein Urteil fällt.

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Genau der. Und zwar auch wenn ein Schiedsgericht vorhanden wäre. Das Thema Rote Karte gegen Spieler fällt gemäß der Regel B 5.2.8 in die alleinige Zuständigkeit des OSR.