TT-NEWS Tischtennis Forum

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jes 08.12.2009 12:21

Die faire Sportart Tischtennis
 
Man hat ja schon oft gehört:
Tischtennis gehört zu den fairsten Sportarten.
Doch worauf beruht das?
  • Die Tischtennisprofis korrigieren die Entscheidungen des SR zu ihren Ungunsten
  • Es gibt keine Fouls
  • Es gibt keine Schwalben
  • Der Umgang der Spieler ist meist zumindest in der Öffentlichkeit als fair anzusehen

Doch betrachtet man die andere Seite:
  • es wird heimlich weiter mit VOC-Klebern geklebt
  • es werden die alten GLN weiter gespielt
  • es werden Noppen nachbehandelt, um "erlaubte" GLN zu bekommen
  • es werden Noppen innen Beläge nachbehandelt, um den Gegner einen Belag zu präsentieren, der sich dann aber doch anders spielt
Folglich: Was nicht nachzuweisen ist wird verwendet, um einen Vorteil zu bekommen

Damit kann man die Frage stellen: Ist Tischtennis ähnlich Fair wie Radsport, denn auch im Radsport werden Gentlemans-Agreements meist eingehalten
  • es wird oft auf gestürzte Fahrer gewartet
  • Defekte anderer werden nicht zum Angriff genutzt
  • wenn einer der Favoriten ankündigt, dass er aufs "Klo muss", wird auch nicht angegriffen
  • Fouls gibt es auch nur selten (nur selten im Endspurt)
etc.

Auch hier gilt aber: Was nicht bemerkt wird (unnachweisbare Dopingmittel) wird verwendet um einen Vorteil zu bekommen.

Ist Radsport somit eine genauso faire Sportart wie Tischtennis?

w_W_ 08.12.2009 13:02

AW: Die faire Sportart Tischtennis
 
Da sehe ich dann doch erhebliche Unterschiede, weil im Radsport ohne Doping
im Spitzensport wie (vermutlich) auch im Amateurbereich Niemand wirklich
"vorne" mitfahren kann, während ein Spieler mit einem irregulären Schläger
nicht zwangsläufig gewinnt - weder im Amateur und (auf Noppen bezogen)
schon gar nicht im Profi- Bereich.

Die vom Werk aus exklusiv behandelten Beläge stellen im Profi- Bereich wohl
eh wieder einen "Gleichstand" her. Hier ist das Problem eher die Scheinheiligkeit.
Das liegt aber nicht an den Herstellern, sondern an den "Regelungsversuchen."

Und wir haben halt nur Glück, daß das Dopen beim TT nicht so funktioniert.
Radsportler spielen da direkt mit der Gesundheit, TT- Schummler basteln nur am Schläger.

Fastest115 08.12.2009 13:43

AW: Die faire Sportart Tischtennis
 
Kann beiden Vorrednern großteils zustimmen.

Offene faire Gesten (Kantenbälle zugeben/bzw auf gegner wartenusw) sind in beiden Sportarten verbreitet und werden meist eingehalten. Dagegen wird in beiden genau das gamacht was schon gesagt wurde:

Was zur "Leistungssteigerung" verboten ist aber nicht nicht auffällt wird gemacht (vorgetunte Beläge, Doping). Und natürlich von allen geleugnet.

Ich sehe aber gerade im TT die veraänderung. Vor 20 Jahren hätte ich das mit der fairen Sportart voll unterschrieben. Oder vor 10 auch noch. Erst seitdem diese ganzen Regeländerung (Klebeverbot, Tuningverbot, GLN) Verbot auf die Spieler zukommen sind und außerdem in vielen Bereichen nicht kontrolliert werden können ist diese Situation entstanden.

Jetzt könnte man entweder sagen:
Ohne Regeländerungen gäbe es keinen Grund zu bescheissen
oder
Gäbe es bessere Kontrollen würde keiner Bescheissen
oder
wären alle Leute fair würde keiner bescheissen auch ohne Kontrollen

Naja da kann sich jetzt jeder seins raussuchen.

Fazit: Der TT Sport hat sich in den letzten Jahren von einem sehr fairen Sport zu einem "anderen" gewandelt. Schuld sehe ich bei den Stellen die solche massiven Regeländerungen zu hauf erlassen haben ohne Kontrollmöglichkeiten zu schaffen. Denn das die Menschen von sich aus bei sowas "fair" bleiben ist denke ich "unnatürlich" . Einige wenige fangen an zu tricksen weil es geht und ein Großteil hängt sich nach einiger Zeit dran weil die Einsicht fehlt dass man am Ende der einzige "Dumme" ist der nichts macht. Und am Ende bleiben wenige ihren Prinzipien treu.

aleol 08.12.2009 19:22

AW: Die faire Sportart Tischtennis
 
Für mich ein klares "Nein"

Der Anteil derjenigen, die versuchen ihre Ergebnisse durch verbotene Aktionen wie Tunen oder Noppennachbehandlung zu verbessern, ist doch recht hoch.

Klar, es wird auch mal ein Ball korrigiert - damit sieht man ja auch gut aus in den Augen der Gegner und Zuschauer.


Wenn Regeln nicht gebrochen werden, weil man Angst vor Sanktionen hat, oder davor, einen schlechten Ruf zu bekommen, dann hat das für mich nicht so viel mit Fairneß zu tun. Entscheidend ist für mich die Akzeptanz von Regeln die nicht kontrolliert werden können, denn hier entscheide ich bewußt, ob ich mich aus "moralischen" Gründen daran halten möchte, oder nicht.
Und dass es eine ganze Menge Spieler gibt, die sich nur an Regeln halten, wenn sie Sanktionen fürchten müssen, dafür sind viele Beiträge hier im Forum der beste Beweis.

Letztlich finde ich übrigens ein normales Foul beim Fußball irgendwie ehrlicher und damit sogar weniger unfair, als z.B. tunen. Denn beim Foul weiß ich, dass das vermutlich registriert wird und durchaus eine Strafe nach sich ziehen kann, gehe aber aus taktischen Gründen das Risiko ein - es wird quasi mit offenem Visier gekämpft. Beim Tunen oder Noppenbehandlung wird sich deutlich versteckter und hinterhältiger ein Vorteil verschafft, denn ich weiß ja, dass das nicht nachzuweisen ist.

Boeser Wolf 09.12.2009 08:49

AW: Die faire Sportart Tischtennis
 
Tischtennis an sich ist schon fair . Das nun alle tunen,kleben oder ihre Noppen behandeln ist doch Quatsch. Unfair sind immer nur einzelne, manchmal auch Mannschaften (wenn se sich denn gefunden haben) .Vielleicht sind sie auch nur unsympathisch.
Und wenn jemand die technischen Möglichkeit hat , wird auch schon mal ein falscher Aufschlag gemacht (wenns knapp wird). Auch lange Pausen und Gequatsche während des Spiels sind unfair, aber nicht so schlimm. Viele finden "Emotionen rauslassen" ist auch unfair.
Ich kann leider nicht Spielen wenn ich ganz ruhig bin und die Zuschauer haben meist auch was davon wenn mal ein bissl Stimmung in der Halle ist.:D Bin ich deshalb unfair ?

Beim Fußball finde ich richtig unfair, wenn ein 1,95 m Mann durch zupfen am Trikot nen 3-fachen Salto hinlegt oder vom Lufthauch eines "Lahm" umfällt und erst mal behandelt werden muss. Hahaha

Ich konnte mal ein paar Filmaufnahmen beim Ultimate Frisbee machen. Die sind fair (werben die auch mit), haben aber auch keinen Schiri. Alles wird sofort geklärt.

Habe übrigens nicht abgestimmt, konnte mich nicht entscheiden, weil in ca. 30 Jahren Pingpong habe ich auch schon einiges erlebt, positiv und negativ.

crycorner 09.12.2009 14:04

AW: Die faire Sportart Tischtennis
 
Unfairness gibt es überall. Es werden die Möglichkeiten genutzt. Im Tischtennis sind die Möglichkeiten halt begrenzt im Vergleich zu anderen Sportarten. Das ist alles.

Vielleicht aber auch wieder eine Frage des Charakters... Welcher Charakter entscheidet sich für Tischtennis und ist das ein tendenziell fairer Mensch?

Tausche Fair durch Schlau aus und wir finden uns in einem anderen Thread wieder ;)

crycorner

FraHe04 09.12.2009 14:28

AW: Die faire Sportart Tischtennis
 
Zitat:

Zitat von aleol (Beitrag 1677561)
Für mich ein klares "Nein"

Der Anteil derjenigen, die versuchen ihre Ergebnisse durch verbotene Aktionen wie Tunen oder Noppennachbehandlung zu verbessern, ist doch recht hoch.


Volle Zustimmung meinerseits; Tischtennis mag früher vielleicht einmal die fairste Sportart gewesen sein, heutzutage ist sie es m.E. definitiv nicht mehr.:mad:

Stefan W. 09.12.2009 16:52

AW: Die faire Sportart Tischtennis
 
auch von mir ein klares "NEIN"

im TT ist es nicht viel anders wie in jeder anderen Sportart die auf Wettkampfbasis ausgetragen wird.

Das fängt beim Schummeln im Spiel, z.B. "Psychospielchen" um den Gegner rauszubringen, an - geht weiter mit den "Mauscheleien" bei den Vereinsranglisten und endet beim Versuch geltende Regeln auszuhebeln. (Tuning etc.)

Vollblutprofi 09.12.2009 17:00

AW: Die faire Sportart Tischtennis
 
Ich spiele schon 18 Jahre Tischtennis und kann absolut bestätigen, dass Tischtennis keine faire Sportart ist. Zu oft wird versucht, mit dem Umgehen von Regeln sich einen Vorteil zu verschaffen. Hierbei wird sowohl die Unkenntnis der Regeln des Gegners als auch die Nicht-Durchsetzbarkeit von Regeln sehr stark ausgenutzt. Und dann tut man durch 'Entschuldigung bei Netz- und Kantenbällen' so, als wäre man fair. Aber das is doch nur Geplänkel. Da Tischtennisspieler nunmal recht oft auch Egoisten sind, ist das alles erklärbar und verständlich. Mir haben diese Unsportlichkeiten auch schon so manches Mal darüber grübeln lassen, ob ich diesen Sport noch weiter ausüben soll. Letztlich war der Spaß an diesem Sport aber zu groß und man gewöhnt sich ja an fast alles...

Numbsi 15.02.2010 16:50

AW: Die faire Sportart Tischtennis
 
Zitat:

Zitat von w_W_ (Beitrag 1677110)
Da sehe ich dann doch erhebliche Unterschiede, weil im Radsport ohne Doping
im Spitzensport wie (vermutlich) auch im Amateurbereich Niemand wirklich
"vorne" mitfahren kann, während ein Spieler mit einem irregulären Schläger
nicht zwangsläufig gewinnt - weder im Amateur und (auf Noppen bezogen)
schon gar nicht im Profi- Bereich.

Die vom Werk aus exklusiv behandelten Beläge stellen im Profi- Bereich wohl
eh wieder einen "Gleichstand" her. Hier ist das Problem eher die Scheinheiligkeit.
Das liegt aber nicht an den Herstellern, sondern an den "Regelungsversuchen."

Und wir haben halt nur Glück, daß das Dopen beim TT nicht so funktioniert.
Radsportler spielen da direkt mit der Gesundheit, TT- Schummler basteln nur am Schläger.

TT Spieler können ihre Leistung auch mit Doping verbessern.

Es gibt Medikamente die die Reaktion kurzzeitig verbessern.oder die Konzentration und Sicht verbessern. Im Tischtennis kann man genauso dopen wie im Radsport oder Schützensport.
Ja man kann auch im Schützensport effektiv dopen du kannst mir glauben... lies einfach mal nach beta blockern :D Da zittern die profischützen weniger ( wenn sie es nehmen WÜRDEN )


In jedem Sport muss man eine Leistung vollbringen, also kann man sich auch in jedem Sport dopen. Es gibt auch viele Leute die denken, dass man beim Motorsport nicht dopen kann weil die Arbeit ja das Fahrzeug übernimmt. Aber auch da kann man seine Leistungen verbessern.

Und das Menschen Medikamente missbrauchen um für den Erfolg zu dopen ist eh eine Frechheit! Aber es wird immer wieder vorkommen!


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