Training für/mit Behinderte
 

Mich würden eure Erfahrungen bezüglich Training mit Behinderten interessieren.
Also:
Wieviele Behinderte Trainirt oder kennt Ihr
Welche Einschränkungen haben Sie ( Amputation, Fehlstellung arm Bein etc.)
Wie Trainirt Ihr mit Ihnen
Habt Ihr oder jemand aus eurem Verein eine Trainerlizenz im Bereich Tischtennis für Behinderte.

Ich hoffe auf viele Einträge

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In meinem Traingsverein sind mindestens fünf behinderte SportlerInnen. Die zwei jungen Männer haben eine Spastik in der linken Körperhälften und sind so besonders in der Beinarbeit eingeschränkt. Teils werfen sie beim Aufschlag den Ball auch aus der Schlägerhand. Diese beiden spielen regelmäßig die Wettkämpfe mit und haben wohl auch recht ansehnliche Erfolge errungen.

Ein anderer junger Mann hat eine massive Fehlstellung im Rumpfbereich. Ich glaube, ihm fehlt irgendwie die Bauchmuskulatur. Zumindest nimmt er "nur" am normalen Spielbetrieb des Vereins teil.

Dann gibt es da noch zwei junge Damen. Beide haben einen Minderwuchs und wohl kleinere andere Behinderungen (WIrbelsäule etc.). Ich weiß aber gar nicht, ob sie an Wettkämpfen der Behinderten teilnehmen, da die beiden kaum trainieren.

Allgemein trainieren die Behinderten bei uns ganz normal mit. Da wir kein angeleitetes Training anbieten, spielen sie mit den anwesenden SportlerInnen. Vor Wettkämpfen jedoch trainieren sie größtenteils untereinander und führen ein wettkampforientiertes Training durch.

Über Trainingsmethodik kann ich jedoch nichts sagen. Der beste Spieler von ihnen spielt übrigens in der Kreisoberliga eine positive Bilanz im hinteren Paarkreuz.

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Ich konnte vor Olympia an einem Vorbereitungslehrgang der Behinderten-Nationalmannschaft in Kienbaum als Sparringspartner teilnehmen. Je nach Behinderungsgrad wird eigenlich ganz normal trainiert. Stehendspieler sowieso und Rollis oft mit Ballkiste. Ich als Nichtbehinderter hätte den kompletten Lehrgang wahrscheinlich nicht überlebt, zu anstrengend.:rolleyes: Könnte aber sein, daß das Normal für Lehrgänge ist.
Durfte auch Videos machen, welche ich hier aber nicht verlinken darf.:rolleyes:
Selten so coole Leute getroffen, war echt beeindruckend.
Vom Leistungsniveau her würde ich sagen je nach Behinderung ab Oberliga abwärts alles dabei. Einige haben echt ein wahnsinniges Ballgefühl.

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Die Frage ist ein wenig zu allgemein um sie auf die Schnelle zu beantworten. Der VDTT hat dem Thema Behindertensport eine ganze Ausgabe des Trainerbriefs in 2009 gewidmet.

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Hallo Joachim Voigt,
Von dir als Kadertrainer im HBRS (oder hat sich dies geändert), hätte ich mir etwas mehr erwartet als den Verweis auf den VDTT.
Sicherlich ist die Frage "allgemein" wobei die Fragen zum einen auch allgemein mit ja oder nein zu beantworten waren / sind.

Die Frage :Wieviele Behinderte Trainirt oder kennt Ihr

Ist einfach mit der Anzahl der Behinderten zu beantworten



Die Frage : Welche Einschränkungen haben Sie ( Amputation, Fehlstellung arm Bein etc.)
Ist einfach mit der Art der Behinderung zu Beantworten. Im Fall, das der Spieler sogar klassifiziert ist, könnte man sogar die Wettkampfklasse dazu schreiben.

bei der Frage :Wie Trainiert Ihr mit Ihnen
Gebe ich dir recht, dass diese Frage etwas ungenau gestellt ist und dementsprechend komplex zu beantworten sein könnte.
Sofern man sie "EINFACH" beantwort, könnte sich die Antwort auf:
Gruppentraining, Einzeltraining oder Balleimertraining beschränken.


Die Frage : Habt Ihr oder jemand aus eurem Verein eine Trainerlizenz im Bereich Tischtennis für Behinderte.
Ist mit einem Einfachen JA oder Nein zu beantworten.


Ich wünsch dir noch ein schönens Osterfest

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ok, ich bin kein Kadertrainer des HBRS mehr, da ich in Brasilien lebe und arbeite. 2009 war ich Cheftrainer der deutschen Nationalmannschaft des DBS, seit 2009 bin ich im Trainerteam des brasilianischen Verbandes für die Nationalmannschaft.

Wieviele Behinderte: trainiert (mehr oder weniger lang/intensiv) ca. 100 bisher (aus insgesamt 4 Kontinenten), kennen: ca. 1.000 (ganz grob geschätzt)
Behinderungen: alle Varianten
wie ich mit denen trainiere: das geht eben nicht auf die Schnelle
spezielle Lizenz: ja und nein, erläutere ich demnächst

AW: Training für/mit Behinderte
 

ich kenne die behinderten Spieler aus Sachsen, mich eingeschlossen.

Die meisten von uns haben Behinderungen an den Beinen.
Ich selber spastische Hemiparese + Schlagarmmotorikdefizite = WK 7

Ich persönlich versuche seit ca 2 Monaten leistungsorientiert zu trainieren und von bloßem "Zuspieltischtennis" zu körperbetont athletischem TT zu gelangen. Ich habe zur Zeit probeweises Einzeltraining.

In anderthalb Wochen sind die Deutschen Meisterschaften der Behinderten in Dietzenbach und ich bin sehr gespannt darauf zu sehen wie stark die anderen Spieler in der WK7 sind. Für mich wird es eher eine Erkundungstour, da ich noch eher breitensportliches Niveau habe, aber meine Wissbegier will ich auf jeden Fall stillen.

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da sehn wir uns dann ja evt. Ich bin da als Zählschiedsrichter eingeteilt.

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Zum Thema Trainerausbildung für das Training mit Behinderten:
Neben allgemeinsportlichen Ausbildungen gibt es derzeit zwei tischtennisspezifische Ausbildungen:
- die des HBRS (Hessischen Behinderten Sportverbandes) und
- die der ITTF/PTT (PTT Level 1 Coach)
Die des HBRS ist die deutlich umfangreichere und (in Deutschland) leichter zu machende (weil eben in Deutschland stattfindende) Ausbildung.
An der bisher einzigen HBRS-Ausbildung haben - wenn ich mich nicht irre - 5 Teilnehmer teilgenommen. Den PTT-Kurs dürften höchstens eine Handvoll Deutsche gemacht haben (evtl. auch nur einer).

Die Frage wie trainiert ihr mit ihnen ist - wie bereits geschrieben - nicht mit zwei Sätzen zu beantworten. Die generelle Antwort lautet: sehr individuell.

Grundsätzlich hätte ich folgende Hinweise für Trainer die mit Behinderten arbeiten wollen:
- den Spieler fragen, was er kann und was nicht (und das dann niemals als Limit akzeptieren sondern gezielt daran arbeiten das es besser wird)
- sich überlegen, wie man was kompensieren kann (wenn man nicht laufen kann, welche Möglichkeit habe ich - wenn man nicht den Unterarm anwinkeln kann, was geht statt dessen, usw.)
- sich intensiv mit Material beschäftigen und sich bewußt sein, was welche "Behinderung" kompensieren kann und was eher schadet
- sich nicht allzuviele Gedanken machen, wenn was nicht geht, dann merkt man das und sucht eben eine Lösung

Und nun viel Spaß...

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Hallo Joachim,

das Thema interessiert mich auch ein wenig. Zwar nicht aus dem Anlass, dass ich mit Behinderten selber im Training zu tun habe, sondern viel mehr aus allgemeinem Interesse.

Gibt es hierzu auch Lehrmaterialien, oder wird das Fachwissen nur mündlich überliefert? Ich selber lese mich gerne in so etwas ein.

Ich vermute mal, dass du selber dir das meiste Wissen über Jahre durch den direkten Umgang angeeignet hast, oder?

Gruß
Sven