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Fozzi 24.07.2010 00:40

Seilschaften, die man kennen muss, bevor man sich mit Peter Igel anlegt
 
GeBILDete wußten es natürlich schon immer, trotzdem finde ich den hier zitierten Text recht interessant:

Heute gibt es zunächst ein kleines Spielchen zum Einstieg.
Ich nenne einen Begriff und jeder, der ihn liest, macht sich kurz darüber Gedanken und versucht dann, den genannten Begriff mit einem Wort zu beschreiben. Klingt doch ganz locker. Fertig? Los gehts:


Bild-Zeitung!


Und, wie siehts aus? Gar nicht so einfach, oder? Ich tippe jetzt einfach mal, dass den meisten nicht ein einzelner, sondern eine ganze Reihe an Bezeichnungen eingefallen ist. Genauso bin ich mir aber fast sicher, dass es niemanden gibt, dem gar nichts dazu in den Sinn kam. Wenn meine Annahme also stimmt, dann zeigt das Brainstormding zwei Dinge:

Erstens; Bild ist komplex. Man könnte jetzt auf die Frage da oben einfach nur mit "scheisse" antworten, doch damit hat es sich noch nicht. Bild hat 12 Millionen Leser am Tag, irgendetwas muss die Zeitung also richtig machen. Man mag die Bild belächeln als Proletenzeitung, die nur vom Müllmann in der Mittagspause gelesen wird, aber hat man noch nie selber in den Sportteil geschaut, um sich über den Bundesligaalltag zu informieren?

Zweitens; Bild ist überall. Hat irgendjemand noch nie das Ding mit den vier Buchstaben in den Händen gehalten? Die Bild hat sich über Jahrzehnte durch ihre Art und ihre Berichterstattung einen festen Platz in unserer Gesellschaft erkämpft und ist heute die wichtigste Tageszeitung Deutschlands. Größte Auflage, größte Reichweite, am meisten zitiert. Ob wir es also wollen oder nicht, wir sind immer wieder mit dem Blatt konfrontiert.



"Sport bei der Bild, das ist zu 80 Prozent Fussball", sagt der stellvertretende Chefredakteur Alfred Draxler. Ob es uns also passt oder nicht, vor allem wir Fussballer müssen uns mit dem Thema auseinandersetzen. Und um auf das Experiment von oben zurückzukommen, bei näherer Betrachtung lässt sich die Beziehung Bild-Fussball grob am besten in folgende Begriffe einteilen:

Fleiß. Einfluss. Polemik. Freundschaftspflege. Feindschaftspflege.

Und weil so eine trockene Wörterkette natürlich etwas witzlos und unaufschlussreich ist, soll jede einzelne Bild-Eigenschaft im Folgenden mit Leben gefüllt werden, denn die Vergangenheit der Bild hat dazu genug Geschichten und Anekdoten geliefert..

Fleiß:
(="eifriges und unermüdliches Bemühen, ein gestecktes Ziel zu erreichen")

Eins muss man den Jungs von der Bild lassen: an Engagement mangelt es ihnen nicht. Sportchef Matthias Brügelmann: "Ein Bildreporter hat nie Feierabend." Um bei der obigen Definition von "Fleiß" zu bleiben: "das gesteckte Ziel" ist die goldene Story und die Schlagzeile, die den Leser fesselt und das Blatt verkauft, das "eifrige und unermüdliche Bemühen" sieht folgendermaßen aus: Drei Seiten der Zeitung sind für Fussball reserviert, 100 Journalisten füllen sie täglich mit Inhalt, und bei jedem Training einer Bundesligamannschaft ist mindestens ein Bild-Redakteur vor Ort. Die Redakteure sind immer am Puls des Fussballgeschehens und nahe dran an den Protagonisten, zu denen sie im Laufe der Zeit enge Beziehungen (dazu später mehr) aufbauen.

Bei soviel Verbissenheit kommt es natürlich auch immer wieder zu hässlicheren Szenen. Mehmet Scholl erzählte einmal, dass eine Bildreporterin aus heiterem Himmel zu seiner Frau gegangen sei und ihr erzählt habe, dass ihr Mann sie "in jedem Trainingslager mit einer anderen betrügt." Hauptsache, Bild kommt an seine Story. Einmal wurde Lothar Matthäus von beleidigten Journalisten gefragt, warum er denn immer alles nur der Bild erzähle. Matthäus aber sah das Ganze pragmatisch und antwortete: "Das stimmt nicht, nur die rufen mich halt am Tag drei, vier Mal an, würdet ihr so oft anrufen, hättet ihr genauso die Geschichten."
Die Art und Weise, wie ein Bild-Reporter seine Arbeit wahrnimmt, wird auch durch diese Anekdote von der Euro 1996 schön deutlich: Damals hielt Andreas Köpke im Vorrundenspiel gegen Italien einen Elfmeter, und der damalige Bild-Sportchef wurde gefragt, warum er denn so ausgelassen auf der Tribüne darüber gejubelt habe. "Das hatte mit Fussball nichts zu tun", sagte er. Er habe nur schon lange eine große Köpke-Story in der Schublade gehabt, die er jetzt in der Zeitung platzieren könne..

Einfluss:
( "effektive Wirkung eines Subjekts oder einer Interessengruppe auf eine Zielperson oder –gruppe")

Der Definition folgend - Subjekt: Bild. Zielgruppe: Fussballer in allen Formen: Spieler, Funktionäre, Fans.
Schon einmal gewundert, warum es in Deutschland, anders als in den meisten anderen europäischen Ländern, keine tägliche Sportzeitung a lá "Marca" oder "La Gazzetta dello Sport" gibt? Ganz einfach, weil Bild das nicht will. Eine überlieferte Grundsatzformel im Axel-Springer-Verlag, der die Bild produziert, lautet: "Es soll keine Sporttageszeitung neben der Bild geben." Und bis heute bleibt es dabei, neben der Bild ist auf dem Markt kein Platz für Konkurrenten. Im Laufe der Jahrzehnte hat es Bild zu einer Monopolstellung in der Fussballberichterstattung in Deutschland gebracht und besitzt das Privileg, tagtäglich seine Meinung an den Mann zu bringen und zu verbreiten. Diesen enormen Einfluss hat die Zeitung unter anderem schon dafür genutzt, einen Bundestrainer aus dem Amt- und den nächsten hinein zu schreiben.

Als die deutsche Nationalmannschaft unter Jupp Derwall bei der EM 1984 desolat in der Vorrunde ausschied, dachte Derwall zunächst nicht daran, zurückzutreten. Bild dachte anders und titelte "Jupp, sei gnädig, geh!". Kurz darauf trat Derwall zurück. Franz Beckenbauer dachte zunächst auch nicht daran, sein Nachfolger zu werden, doch Bild dachte wieder anders. Nach dem EM-Debakel saßen einige Bildreporter und Beckenbauer zusammen und unterhielten sich über den Nachfolger Derwalls. Die Journalisten schlugen Beckenbauer vor, er solle es doch machen. Dessen erste Reaktion "Seids ihr narrisch?". Nach langem Einreden sagte Beckenbauer, dass er vielleicht und unter Umständen für den Posten eines Sportdirektors oder Teamchefs zur Verfügung stünde. Von "vielleicht" und "unter Umständen" wollte Bild aber nichts wissen und erschien am nächsten Tag mit der Schlagzeile: "Franz: Ich bin bereit!" Beckenbauers Reaktion: "Ich dachte, mich trifft der Schlag." Kurz darauf war er trotzdem Teamchef der deutschen Nationalmannschaft. Bild hatte also seinen kleinen Anteil daran, dass Deutschland 1990 Weltmeister wurde.

Ein weiterer Gradmesser für den Bild-Einfluss ist die Sache mit den Benotungen. Jeden Sonntag erscheint die "Bild am Sonntag" mit den Spielberichten zur Bundesliga und der Benotung jedes einzelnen Spielers. Und dass dieser Prozess einen großen Einfluss hat, bestätigen die Benoteten selbst. Fredi Bobic meint: "Wer behauptet, dass ihn die Noten nicht interessieren, der lügt." Und Ex-Nationalspieler Thomas Helmer sagt: "Wenn die BamS-Zensur am Sonntag schlecht ist, melden sich plötzlich Verwandte und fragen, ob alles in Ordnung ist." Somit hat die Bild direkten Einfluss auf die allgemeine Beurteilung und damit auch den Marktwert eines Spielers.
Bei der Benotung lassen sich die Redakteure aber nicht nur von der Leistung auf dem Platz leiten, Wolfgang Ruiner, Ex-Bild-Redakteur und guter Freund von Lothar Matthäus, erzählt: "Lothar hat mich manchmal angerufen und gesagt: 'Du, pass auf, wir müssen morgen dem Mehmet Scholl einen Dreier geben. Der hat gut gespielt'. Und der hat am nächsten Tag wirklich einen Dreier gehabt und die haben das in der Kabine mitbekommen. Wir haben es übertrieben."

Polemik:
("öffentlicher, meist scharfer und unsachlicher Meinungsstreit")

Streit ist immer gut. Ein guter Skandal verkauft eben sich besser als ein 08-15-Bericht vom Auftakttraining der Bayern. Deshalb ist Bild immer vorne mit dabei, wenn es darum gilt, sich mit irgendjemandem anzulegen oder wegen irgendetwas die Meinung zu geigen. Vor allem, wenn der englische Boulevard wieder einmal gegen die Deutschen wettert und irgendwelche uralten Nazi- oder Weltkrieg-Assoziationen ausgräbt, ist Bild zur Stelle und gibt Konter, um solche "Geschmacklosigkeiten erster Güte" nicht ungestraft davonkommen zu lassen.


Doch auch Figuren, die der Bild gar nichts Böses wollen, bekommen ihr Fett weg, denn Stress steigert immer die Auflage. Lionel Messi beispielsweise hat Bild nichts getan, und trotzdem lautete die Titelzeile am Tag des Argentinien-Spiels bei der WM: "Maradona, heute kriegt dein Messi auf die Fressi!". Auch Sebastian Deisler kann ein Lied davon singen, dass der Ton der Bild schnell umschlagen kann, je nachdem, wie es gerade passt. Anno 2001 war der noch der große Hoffnungsträger des deutschen Fussballs, der von allen als der kommende deutsche Fussballstar gefeiert wurde, und Bild verpasst ihm schnell den Namen "Basti-Fantasti". Als Deutschland im Oktober 2001 in München gegen England mit 1-5 verlor und eine Jahrhundertniederlage einsteckte, gab Bild dafür größtenteils Deisler die Schuld. Es wurde geschrieben, dass Deisler im Spiel "um 40 Zentimeter geschrumpft" gewirkt habe und dass er wohl schon "auf den Geldkoffern des FC Bayern" sitze, also hieß eine Schlagzeile: "Basti, wir streichen dir das Fantasti!". Die Bild am Sonntag fragte außerdem "War der Nervendruck zu groß?". Wenn man an die Entwicklung und das Ende von Deislers Karriere denkt, wirken diese Schlagzeilen heute umso verheerender.

Und während der Euro 2008 gab es ein schönes Duell mit der polnischen Tageszeitung "Fakt", die vor dem Spiel Deutschland-Polen auf der Titelseite Ballack als Krieger darstellte, dem vom Nationaltrainer der Polen, Leo Beenhaker, der Kopf abgeschlagen wird,. Das ließ sich Bild nicht gefallen und eröffnete den Boulevardkrieg, tagelang war der Skandal auf beiden Seiten Thema Nummer Eins. Die ganze Pöblerei war ja ganz nett, aber: beide Zeitungen stammen aus demselben Haus. Die "Fakt" gehört nämlich auch dem Axel-Springer-Verlag. Das Giftduell der Zeitungen war also wahrscheinlich bloße Auflagenmacherei.

Freundschaftspflege:
("denen, die kooperieren, so oft wie möglich Zucker in den Hintern blasen")

Die Beziehung zwischen Bild und wichtigen Personen des Fussballs bestimmt sich nach relativ einfachen Regeln: Wie du mir, so ich dir. Wenn sich ein Fussballer der Bild gegenüber kooperativ zeigt, bereitwillig Informationen liefert, und keine Zicken macht, bekommt er von der Bild keine Probleme und kommt in den Artikeln immer gut weg. Und diese Art der Kooperation muss für Menschen in einer solchen Position ziemlich verlockend sein, denn wenn eine Zeitung, die jeder liest, einen regelmäßig als tollen Hecht darstellt, dann ist das ja schon ziemlich vorteilhaft.

Franz Beckenbauer verfasst in der Bild seit Jahrzehnten Kolumnen und wird von ihr regelmäßig als Gottfigur des deutschen Fussballs porträtiert, deren Meinung in Fussballdeutschland Gesetz ist. Als er noch aktiv war fädelte sein Manager Robert Schwan einen Wechsel in die USA ein, der den Kaiser im Herbst seiner Karriere noch einmal ordentlich kassieren ließ. Die Bild aber konnte den Verlust ihres Zugpferdes nicht fassen und machte Schwan deshalb kurzerhand zum "Judas des deutschen Fussballs". Als andere Medien über ein uneheliches Kind des Kaisers berichteten, hielt seine Kumpelzeitung zu ihm und schwieg eisern. Erst als es nicht mehr anders ging, veröffentlichte Bild die Neuigkeit, natürlich mit Exklusivinterview des Erwischten.
Lothar Matthäus hatte während seiner aktiven Zeit den Spitznamen "IM (Inoffizieller Mitarbeiter) Lothar", weil er oft und gerne Interna aus der Kabine an seinen Bild-Spezi Wolfgang Ruiner weitergab. Was bei den Bayern passierte, stand am nächsten Tag in der Bild. Bei soviel Kooperationsbereitschaft half die Bild dann auch gerne dabei mit, den alternden Lothar noch in den Kader der EM 2000 zu zwingen. In der Rückrunde bekam Matthäus auffälligerweise gute Noten, egal in welchem Spiel, egal bei welcher Leistung.

Für die breite Öffentlichkeit stand deshalb schnell fest: der Matthäus hat es noch drauf, den brauchen wir! Bundestrainer Erich Ribbeck ließ sich auch beeindrucken und nahm den inzwischen 39-jährigen mit zur EM, was aber Gift für die Atmosphäre in der Mannschaft war und in einem Ausscheiden in der Gruppenphase endete. Auch 2004, als nach dem Rücktritt Rudi Völlers ein neuer Bundestrainer gesucht wurde, brachte Bild seinen Kumpel in Stellung und warb vehement für Matthäus.
Ein noch aktives Steckenpferd der Bild ist Phillip Lahm. Der tritt in Bild-Werbespots auf und lässt die Zeitung seine Hochzeit seitenweise ausschlachten. Dafür wird er in Artikeln beschrieben als "Mann der Superlative", "Boss Lahm" und "echter Führungsspieler". Lahms Fans äußerten per Facebook Kritik an seiner Bild-Werbung, seine Reaktion war ziemlich trocken: "Diese Zeitung lesen viele Menschen."

Feindschaftspflege:
("denen, die nicht kooperieren, so oft wie möglich ans Bein pissen")

Für Bild gibt es nur Freund oder Feind, dazwischen nichts. Wer also auf eine Zusammenarbeit keinen Bock hat, der gehört zur anderen Seite. Und wird attackiert.
Seit langer Zeit ist es Tradition, dass die Aufstellungen der deutschen Nationalmannschaft einen Tag vor allen anderen der Bildzeitung mitgeteilt werden. Zwei Trainer haben diese Regel missachtet, Berti Vogts und Jürgen Klinsmann. Beiden erklärte Bild den Krieg. Vogts ging darüber hinaus auch noch zur Gegenattacke über und warf Bild-Ziehkind Matthäus nach der WM 1994 aus der Nationalmannschaft, da dieser durch herausposaunte Interna die Atmosphäre vergiftete. Bild stellte Vogts daraufhin in der Berichterstattung regelmäßig als langweiligen, biederen Anti-Trainer dar und veröffentlichte nach der verkorksten WM in den USA eine für ihn vorgefertigte Rücktrittserklärung, mit der netten Aufforderung "Herr Vogts, unterschreiben Sie bitte hier!". Die Feindschaft mit Klinsmann, dem Bundestrainer, hatte ihren Ursprung schon im Streit mit dem Spieler Klinsmann. Schon als Jugenspieler verweigerte sich Klinsmann den neugierigen Reportern der Zeitung. Die reagierten auf ihre Weise und deuteten in Berichten unterschwellig eine Homosexualität Klinsmanns an.

Als Klinsmann Mitte der neunziger Jahre zu den Bayern kam, eskalierte die Situation. Es waren die Zeiten des "FC Hollywood", und Klinsmann kritisierte den Einfluss der Zeitung auf die Mannschaft. Bild konterte mit der Veröffentlichung seines Gehalts und seines internen Spitznamen "Flipper", den ihm die Kollegen aufgrund mangelnder technischer Fähigkeiten verpasst hatten. Wer das der Bild gesteckt hatte, versteht sich von selbst. Klinsmann verließ die Bayern fluchtartig und gewann in Matthäus und der Bild zwei Feinde fürs Leben.
Als Klinsmann Bundestrainer wurde, gingen die gegenseitigen Attacken weiter. Nachdem Deutschland im Vorfeld der WM 2006 gegen Italien ein 1-4-Debakel erlebte, sah die Bild ihre Chance, ihn loszuwerden. Er wurde als "Grinsi-Klinsi" verspottet, der sich nur in den USA aufhalte und es sich dort in der kalifornischen Sonne gut gehen lasse, und auch Bild-Homie Beckenbauer war zur Stelle und watschte Klinsmann öffentlich ab. Diese, in der Wortwahl ziemlich krasse Kolumne fasst die damalige Anti-Klinsmann-Kampagne sehr gut zusammen.
Doch auch nicht ganz so große Namen bekommen Probleme, wenn sie der Springer-Zeitung dumm kommen. Als Ex-Bochum Trainer Heiko Herrlich sich in der abgelaufenen Saison immer größer werdender Kritik ausgesetzt sah, an der die Bild munter teilnahm, holte er auf einer Pressekonferenz zum Gegenschlag aus:

http://www.youtube.com/watch?v=oz8meUtIIZ0

Folge der Herrlich-Attacke: noch stärkere Bild-Attacken ("Herrlich verliert die Nerven!", "Das harte Bundesliga-Geschäft scheint an Herrlich zu nagen.", "Warum zieht niemand die Notbremse?") durch den Bochum-Beauftragten der Bild, Joachim Droll, der im Video auf die Rede Herrlichs mit einem leisen "Das war jetzt aber schon dünnhäutig, sah ich dir ganz ehrlich" reagiert und sich danach in mehreren Artikeln an ihm rächte. Fast genau eine Woche später folgte Herrlichs Rauswurf. Sieg für Bild bzw. Sieg für Droll.
Ein Ausnahmefall, der sich der Bild widersetzt hat und nicht von der Bild-Dissmaschinerie eingestampft wurde, ist Dieter Eilts. Der war bei der EM 1996 eine der Hauptfiguren und beschrieb sein Verhältnis zu Bild so: "Ich bin ganz groß im Ignorieren der Presse. Und noch größer bin ich, wenn es um die Bild-Zeitung geht." Er blieb wohl nur deshalb von Angriffen verschont, weil er absolut keine Fläche dafür bot. Und wenn sich nicht einmal die Bild einen Skandal zusammenreimen kann, dann heißt das schon was. Damit war Eilts ein Hauptgrund dafür, dass die Bild zur Mannschaft von 96 keinen Zugang hatte. Der zuständige Bild-Mann jammerte damals: "Es gibt überhaupt keine Indiskretionen und exklusiven Nachrichten mehr. Vielleicht liegt es am Charakter der Mannschaft."
Und vielleicht war auch das ein Grund dafür, dass das Turnier harmonisch verlief und Deutschland Europameister wurde. Bild war jedenfalls frustriert und musste aufgrund des Mangels an Stories ein Tagebuch des EM-Zeugwarts veröffentlichen, in dem dieser über seine Erfahrungen mit Kickschuhen erzählte.

Bei soviel Einfluss, soviel Meinung und soviel Unterwerfung wird eins deutlich:
Bild hat den Fussball in Deutschland in der Hand.

Jeder, der in Verbindung mit Fussball in der Öffentlichkeit steht, muss sich entscheiden, wie er Bild behandelt und zu ihr steht. Die daraus folgenden Konsequenzen sind klar und werden durch die genannten Beispiele deutlich, man gewinnt entweder einen Freund oder einen Feind fürs Leben. Es muss eine ziemlich schwere Entscheidung sein: Mache ich gute Miene zum hässlichen Spiel, halte ich meinen Mund und arbeite mit der Bild zusammen, und hab dafür meine Ruhe?
Oder ziehe ich mein Ding durch und halte diese Leute von mir fern, und versuche, mit den damit verbundenen Folgen zu leben bzw. mache mir nichts daraus?

Wenn man sich all das, all die Zusammenhänge und all die eben ausgeführten Charakterisierungen der Bild-Zeitung einmal anschaut, dann können wir uns vielleicht doch auf ein Wort einigen, das als einziges die Bild am besten beschreibt, nämlich:

Macht.

Entschuldigen möchte ich mich bei allen, die erwartet haben, dass ich hier dreckige Wäsche wasche, Foreninternas ausplaudere oder Peter ans Bein pinkle. Aber wir haben ja gerade gelernt, dass man eine reißerische Aufmachung braucht, um einen mittelmäßigen Thread zu verkaufen :D

Fozzi 24.07.2010 11:28

AW: Seilschaften, die man kennen muss, bevor man sich mit Peter Igel anlegt
 
Ups, da hab ich wohl den Link zum "Original" vergessen:

http://www.spox.com/myspox/blogdetai...all,88942.html

Peter Igel 24.07.2010 17:26

AW: Seilschaften, die man kennen muss, bevor man sich mit Peter Igel anlegt
 
mit mir sollte man sich ohnehin nicht anlegen!
"Seilschaften" hin, BILD her.

Klären wir nächste Woche.
Ggf. gehen wir vor die Tür.
Und trinken ein Bier:)

Weitermachen

Fozzi 24.07.2010 20:42

AW: Seilschaften, die man kennen muss, bevor man sich mit Peter Igel anlegt
 
Zitat:

Zitat von Peter Igel (Beitrag 1873599)
...
Ggf. gehen wir vor die Tür.
Und trinken ein Bier:)

OK, Du hast mich überzeugt. Ich geb auf ;)

Peter Igel 25.07.2010 19:44

AW: Seilschaften, die man kennen muss, bevor man sich mit Peter Igel anlegt
 
Zitat:

Zitat von Fozzi (Beitrag 1873669)
OK, Du hast mich überzeugt. Ich geb auf ;)

Wieder ein BILDungsbürger mehr, oder wie soll ich das verstehen?
:)

No_Name_Surfer 27.07.2010 20:54

AW: Seilschaften, die man kennen muss, bevor man sich mit Peter Igel anlegt
 
Zitat:

Zitat von Fozzi (Beitrag 1873347)

...

absolut spitze :top: :top: :top:

Fozzi 27.07.2010 21:36

AW: Seilschaften, die man kennen muss, bevor man sich mit Peter Igel anlegt
 
Zitat:

Zitat von Peter Igel (Beitrag 1873999)
Wieder ein BILDungsbürger mehr, oder wie soll ich das verstehen?
:)

Wenns um Bier geht, laß ich mich halt schnell zu allem möglichen überreden. Allerdings hat alles ... :finger:

Bewerbe mich übrigens hiermit um ein Match am Wochenende - auch wenns für Dich wieder langweilig werden dürfte.

Peter Igel 27.07.2010 21:38

AW: Seilschaften, die man kennen muss, bevor man sich mit Peter Igel anlegt
 
Zitat:

Zitat von Fozzi (Beitrag 1874965)
Wenns um Bier geht, laß ich mich halt schnell zu allem möglichen überreden. Allerdings hat alles ... :finger:

Bewerbe mich übrigens hiermit um ein Match am Wochenende - auch wenns für Dich wieder langweilig werden dürfte.

Biertrinken könnte für mich in der Tat langweilig werden:)
...aber TT hab ich weitgehend verlernt, seit Monaten keinen Schläger in der Hand gehabt...könnte knapp werden...
Spielen wir um ein BILD-Abo, okay?:)

Fozzi 27.07.2010 21:39

AW: Seilschaften, die man kennen muss, bevor man sich mit Peter Igel anlegt
 
Zitat:

Zitat von No_Name_Surfer (Beitrag 1874943)
absolut spitze :top: :top: :top:

Hat allerdings wenig mit mir zu tun.

Ähnliche Seilschaften der Bild gibt es natürlich auch in der Politik. Ist schon ein generell interessantes Thema. Welche Macht hat die Berichterstattung der Medien und wie kommen die dort verbreiteten Berichte zustande. Mein Fazit: mit objektiver Berichterstattung hat das alles nichts mehr zu tun - leider!

Fozzi 27.07.2010 21:41

AW: Seilschaften, die man kennen muss, bevor man sich mit Peter Igel anlegt
 
Zitat:

Zitat von Peter Igel (Beitrag 1874967)
...
Spielen wir um ein BILD-Abo, okay?:)

Wenn ich verliere muß ich abonieren? Uiuiuiuiui ... so viel nachbehandeln kann ich gar nicht!

Zitat:

Zitat von Peter Igel (Beitrag 1874967)
...könnte knapp werden...

Ja, ne, iss klar :D

Aber ich werde mich wie immer bemühen - zumal ich gegen Abwehrspieler eigentlich recht ordentlich spielen kann.


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