Zitat von der Hornbacher
Da ich leider einer oder gar "der" Hauptakteur des Abends war, möchte ich zu der Aufschlag-Aktion Stellung beziehen. Das einfachste in meiner Situation wäre natürlich gewesen, cool zu bleiben und mich auf mein Spiel zu konzentrieren, obwohl mein Gegner mit seinen bewußten Fehlaufschlägen nur das eine Ziel verfolgte, sich einen Vorteil zu verschaffen. Soviel zur Theorie, ich bin halt zu emotional, leider! In meiner Eigenschaft als Kreisjugendwart und Vereinstrainer versuche ich dem TT-Nachwuchs die Regeln so gut wie möglich zu vermitteln. Leider ist es aber mittlerweile so, dass sich die Erwachsenen - nicht nur im Tischtennissport - einfach viel mehr rausnehmen bzw. für sie andere (Spiel-)Regeln gelten als für Kinder. Die Wenigsten haben heutzutage Interesse, für die Kinder ein Vorbild zu sein, so auch beim Tischtennis! Angefangen mit einheitlicher Spielkleidung, kurzer Hose, Fairplay oder das Bemühen, den Aufschlag möglichst richtig, ohne sich dabei einen Vorteil zu "erarbeiten", durchzuführen. Meine Aufschläge sind sicherlich auch nicht 100% o. k., aber ich verfolge dabei NICHT das Ziel, mir einen Vorteil zu verschaffen! Mein Gegner hätte in diesem Spiel einfach sagen sollen:" O. k., ich bemühe mich, saubere Aufschläge zu spielen". Das war aber nicht in seinem Interesse und deswegen habe ich ihm (bedauerlicherweise) auch nicht die Hand gegeben. Das war leider auch von mir kein vorbildliches Verhalten. Ich bin aber auch noch heute, einen Tag nach der Aktion, vom Verhalten meines Gegners und den beiden Schiedsrichtern enttäuscht, und überlege ernsthaft, mein Amt als KJW aufzugeben, den es macht auf Dauer kein Spass, wenn die, die sich an Regeln halten, von denen angemacht werden, die die Regeln für sich auslegen. Da meine ich nicht nur die Trikotkombination "Räuberzivil" oder die falschen Aufschläge, auch bei Bestrafungen durch den KJW wegen z. Bsp. Nichtantreten einer Mannschaft, haben böse Kommentare die Folge. Wenn ich mit meiner Frau "Mensch ärgere Dich spiele" schummel ich nicht, entweder ich gewinne richtig, von mir aus mit Glück, oder ich verliere. Bumm aus fertig! Ja, mit 13 Jahren, als Fußballer in einer Jugendmannschaft, da habe ich auf Anweisung meines Trainers (ein Vorbild?) Elfmeter schinden sollen und fand mich dabei noch ziemlich clever, aber heute? Jungs, die Sache(n) gehn mir echt nach ...
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