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AW: Aufwandsentschädigung Jugendliche
Ein Verein mit guter Jugendarbeit hat keine Chance, wenn seine Mannschaften (egal ob Herren oder Damen) nicht in höheren Klassen spielen. Dieser Verein wird die Schüler und Jugendlichen verlieren. Klare Sache.
Dann stellt sich folgende Frage: Lohnt sich der Aufwand, die Mühe und auch das finanzielle Engagement?
Antwort wohl: nein.
Folge: die eigentlich gute Jugendarbeit wird aufgegeben oder zumindest einge-
schränkt.
Konsequenz: die Anzahl gut ausgebildeter Nachwuchsspieler geht - wie schon jetzt - immer weiter zurück. Ob das für den TT.-Sport eine gute Entwicklung ist?
Ich habe langjährige Erfahrung in der Nachwuchsarbeit sowohl in NRW als auch in Nds und kann daher (so glaube ich) neutral über dieses Thema reden.
Die jetzige Regelung im Bereich des TTVN ist "änderungsbedürftig".
Gerade im Kreis OS-Land gibt es seit Jahren das Problem, dass Vereine Spieler an einen bestimmten Verein verlieren (sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungs).
Dieser Verein wuchert eigentlich nur mit seinen Spielklassen.
Die Chance in einer höheren klasse zu spielen, soll natürlich keinem Spieler verwehrt werden. Solch ein Schritt ist für leistungsorientierte Spieler häufig zwingend notwendig.
Es ist dann aber m.E. nur gerecht wenn der Verein, der den oder die Spielerin ausgebildet hat, einen Teil der sicherlich hohen Kosten ersetzt bekommt.
So ist es in anderen Sportarten eigentlich die Regel.
Das hat nichts mit "Menschenhandel" o.ä. zu tun.
Wer sich gute Nachwuchsspieler aus anderen Vereinen "holt" sollte mal darüber nachdenken, wie man wohl in dem abgebenden Verein über diese Situation denkt.
Die teilweise Erstattung der Ausbildungskosten sollte daher eigentlich selbstverständlich sein. Es gäbe dann vielleicht weniger frustrierte Übungsleiter und Abteilungsleiter. Der TT-Sport hätte im Verein u.U. einen anderen Wert. Viele Vereine würden möglicherweise die Jugendarbeit wieder aufnehmen bzw. verstärken.
Zur Zeit sehe ich aber nur einen gravierenden Rückgang der Nachwuchsarbeit.
Wie wird das allgemeine Leistungsniveau auf Kreis- oder Bezirksebene in einigen Jahren sein?
Immer weniger Vereine bieten inzwischen eine gute Jugendarbeit an. Ich kann die Verantwortlichen sogar gut verstehen.
Jeder Trainer freut sich über einen Spieler/Spielerin, der den Weg in höhere Klassen schafft. Das spricht doch auch für ihn als Ausbilder.
Ein Wechsel, wenn er vernünftig ist, ist somit kein Problem.
Was wird für eine gute Nachwuchsarbeit benötigt?
a) talentierte, leistungsbereite Nachwuchsspieler
b) Nachwuchstrainer, die bereit sind ihren Schützlingen jede nur erdenkliche
Förderung/Hilfe zu geben und auf ihre private Freizeit zu verzichten
c) Vereinsfunktionäre, die in der Nachwuchsarbeit einen Sinn sehen - nicht
nur die Kosten sehen, die gute Nachwuchsspieler verursachen und
dann doch den Verein verlassen
Eine Aufwandsentschädigung wie im Bereich des WTTV wäre da sehr hilfreich.
Ich glaube allerdings nicht daran, dass solch eine Regelung in Nds. eingeführt wird. Dann bekämen einige Vereine ja möglicherweise finanzielle Probleme.
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