[Rieslingrübe]

...ist ja bekanntlich nicht nur bei Butterfly so: auch bei Joola, Donic, Tibhar u. Co. gibt's seit Jahren Spezialanfertigungen für Vertragsspieler.

Die Marke mit dem Schmetterling ist in meinen Augen jedoch bis heute einer der wenigen Erzeuger von Weltruf, der da auf gezielte Nachfrage hin recht offen zu steht; und das ein oder andere Modell auch an investitionsfreudige Basiswühler abgibt - wenn wie gesagt der Preis stimmt...


Ich kann mich in diesem Zusammenhang übrigens noch gut an eine Begebenheit am Rande der internationalen deutschen Meisterschaften 1990 in der Karlsruher Europahalle erinnern: Damals traf ich in der Presse-Lounge den guten Dr. Nicklas, Donic Firmengründer und Materialexperte, der bei diesem Event u.a. Mikael Appelgren, Jörgen Persson und Peter Franz mit Hölzern und Belägen versorgte.

Neugierig wie ich war, fragte ich ihn unverblümt nach dem aktuellen Material von Appelgren. Die Antwort von Dr. Nicklas: "Oh, ein ganz reguläres Allplay-Holz aus unserem Sortiment...Mikael hat sich das lediglich aus über fünfzig verschiedenen Serienhölzern selbst raus gesucht - nach seinem persönlichen Empfinden hinsichtlich Gewicht, Biegefestigkeit, Anschlaghärte etc. selektiert.." *

Als ich etwas später die Gunst der Stunde nutzte und den gerade an mir vorbei huschenden Schweden um ein Autogramm plus einen kurzen Blick auf seinen Schläger bat, erkannte ich zwar durchaus einen handelsüblichen Griff und eine fünfschichtige Limba-Abachi Furnierkombination - die Proportionen hatten jedoch wenig bis nichts mit dem Serienmodell gemein: das Kernfurnier war wesentlich dünner und die Sperrfurniere deutlich dicker. Meinen Kommentar ("Oh, obviously something very special...") quittierte Appelgren dann auch mit einem vielsagenden Lächeln...

Später erfuhr ich noch von dem seinerzeit bei uns im Badischen (in Eggenstein) spielenden Dirk Fetzner, dass sein Bruder Steffen - nach jahrelangem Vertrauen in alte Stiga-Hölzer und aller Joola Werbung zum Trotz - fortan auch mit einem solchen Donic Spezialholz aus der Hand des Schweden in die Box ging.


* Dr. Nicklas hatte die Bedenken eines misstrauischen Hobbyspielers anscheinend aber durchaus ernst genommen, fürchtete am Ende womöglich gar sinkende Umsatzzahlen: Als nach einigen Monaten der neue Katalog erschien, wurde er jedenfalls mit den - leider nicht der Wahrheit entsprechenden - Worten zitiert: "Mikael Appelgren spielt mit handelsüblichem Material aus unserem Sortiment - so wie es allen anderen Spielern aller Klassen auch zur Verfügung steht."

´