In der Tat ein äußerst treffender Beitrag, dennoch erlaube ich mir, an einigen Stellen einzuhaken...
Zitat:
Zitat von Waterhouse
zum Thema:
Als Angestellter in einem Großkonzern bin ich schon eher ein Spezialistentrottel. Einem mittelständischen Unternehmen könnte ich wohl nur nach längerer Einarbeitung dienen. Mein Wissen wäre dort im Prinzip nix wert. Jobs wie meinen "leistet" man sich dort nicht.
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Absolut zutreffend.
Wäre aber auch "Perlen vor die Säue werfen".
Denn Du kannst "Dein Geld" (egal ob Du jetzt 50, 100 oder 200 Mille p.a. beziehst) nicht "verdienen" für Deinen Arbeitgeber...und wärst auch - wie Du richtig erkennst - gänzlich ungeeignet, zumindest ne "suboptimale Besetzung" für nen Mittelständler, denn dort fingest Du annähernd "bei Null" an.
Zitat:
Ansonsten stimme ich Tony zu. Ein hochqualifizierter Abschluss ist leider noch keine Garantie, dass ein Bewerber für jeden - dem Studium entsprechenden - hochqualifizierten Job taugt.
In den letzten Jahren haben die Leute gelernt, sich und ihre Arbeit wesentlich besser zu präsentieren. Auf der Strecke geblieben sind ein Stück weit recht simple Fähigkeiten, die an und für sich gar kein Studium erfordern:
Zahlen auf einen Blick plausibilisieren ("ein Gefühl für Zahlen"), die Bereitschaft sich erst mal mit "einfacher" Arbeit das notwendige know-how anzueignen (hier sind die zu hochtrabenden Stellenausschreibungen auch Schuld) und ein entsprechend tiefes Hintergrundwissen, dass einen zu einem gefragten Ansprechpartner im Betrieb macht.
Heute bekommt man öfters qualitativ weniger gute Arbeit in einer dafür ansprechenderen Form geliefert.
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Stimmt ebenfalls.
Ich sprech' ja aus eigener Erfahrung...hab' zwar (relativ ruhmlos...) 'n Studium mit Abschluß absolviert (das einem sicherlich hilfreich sein kann...), aber wichtiger sind heutzutage jene Fähigkeiten, die man sich "danach" aneignet...und vielleicht gehört dazu auch, dass man sich die erforderlichen Grundkenntnisse aneignet, indem man auch "einfache" Sachbearbeitertätigkeiten verrichtet...
Zitat:
Was den Arbeitsmarkt für Facharbeiter, Handwerker, etc. anbelangt, kenne ich mich zwar wenig aus, aber oftmals liegt auch hier der Unterschied in relativ simplen Fähigkeiten.
Die Filialleiterin des örtlichen Metzgers, die einfach
- nett zu den Kunden ist
- auf ihre Kunden hört (die Wurst bitte dünner, zwischen diesen Käse Folie)
- auf Hygiene achtet
- die Ware ansprechend präsentiert
- flexibel und bemüht ist (Maschine ist geputzt, aber es gibt noch was)
ist Gold wert für ihren Chef, scheißegal was im Zeugnis steht.
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Da beißt sich die Katze aber in den Schwanz.
Denn wenn besagte Angestellte eben jene von Dir beschriebenen Fähigkeiten besitzt, fällt das "Zeugnis" auch dementsprechend aus...
Zitat:
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Als Häuslebauer kenne ich mittlerweile auch das Handwerk ein bißchen. Hier kann man auch gutes Geld verdienen und die Qualitätsunterschiede sind enorm. Stundenlöhne von 40 € + Mwst. sind keine Seltenheit.
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Die bekommt aber nicht der Arbeiter, sondern dessen Chef.
Sonst deklarier's als "Nachbarschaftshilfe", dann haste's für die Hälfte...allerdings ohne MwSt.
Zitat:
Neben den originären Fertigkeiten eines Handwerkers gibt es aber auch Faktoren, die ich nicht unbedingt in der Schule "erlernen" muss.
Z.B.
- Zuverlässigkeit
- Termintreue
- Sorgfalt auch bei den nicht sichtbaren Dingen
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Das sind aber "notwendige Bedingungen".
Erfüllt er die nicht, ist er schneller weg vom Fenster als er gucken kann.
Zitat:
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Zitat von Waterhouse
Er / Sie sollte ein Teamplayer sein. Erkennt man mit etwas gesundem Menschenverstand recht einfach. Leider wird gerade in Großunternehmen von manchen Personalern und Chefs der Ellbogentyp favorisiert, weil er angeblich auch das Rüstzeug zur späteren Führungskraft mitbringt.
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Stimmt ebenfalls.
Ich persönlich komme übrigens weitaus besser mit "qualifizierten Praktikern" (Meister, Techniker etc.) klar als mit affektierten Akademikern.
Wobei man auch die nicht alle über einen Kamm scheren darf...
So , genug zu diesem die Welt bewegenden Thema.
...es scheint mir (nach "grippalem Infekt") kontinuierlich besser zu gehen, so dass wohl doch Plan A (zuhause vor-, auswärts nachsaufen) greifen wird
Guten Rutsch....