Gestern Nacht also war es dann soweit. SIE betrat IHRE Buehne und gab dem Publikum das, wofuer es gekommen war. Ich hab's nicht gestoppt, aber ca. eine Stunde spaeter wird wohl allen Anwesenden, als auch dem Millionenpublikum vor der Glotze, klar geworden sein, dass alle im Vorfeld und zu Recht geausserte Bedenken, unbegruendet waren. Sie hat ihren Job gemacht und alle Zweifel bereits nach zwei Minuten ausgeraeumt. Stolz auf das Erreichte, aber ganz unmissverstaendlich klar gemacht, dass es nun darum geht, Alteingerostetes zu sprengen und einen Kurswechsel einzuschlagen - und das nur mit einem, "IHREM" Captain Barack Obama. Gleichermassen charmant wie spitzfindig noch auf die hier mittlerweile schon legendaeren McCain'schen Werbespots geschossen und dann als selbstlose Heldin unter tosendem Applaus die Buehne wieder verlassen.
Aber machen wir uns nix vor. Die Pille, die sie zu schlucken hatte, war bitter-suess. Und ob sie nun restlos alle ihrer blind folgenden Anhaenger ueberzeugen konnte, sei dahin gestellt. Fakt aber ist - und das muessen auch Clinton Kritiker wie ich eingestehen - dass sie ihren Job gemacht hat. Und das verdammt gut.
Nur einer hatte noch mehr Spass als anderen. Ehegatte Bill ging's sichtlich blendend. Er traff mit einer kleinen Delegation fruehzeitig in Denver ein und hatte dort ein paar Stuendchen an der Hotelbar verbracht, bevor es zur Convention ging. Waehrend Hillarys Rede, fluesterte er immer wieder von seinem Sitzplatz aus gen Podium: " I love you, Hon, I love you". Per close-up shots natuerlich dankend von den NBC Kameras eingefangen und in die Wohnzimmer der egriffenen Zuschauer uebertragen. Da sieht man auch schon mal gerne ueber den roten Saeuferzinken und die glasigen Alk-Glubscher hinweg. Wuerde uns ja auch nicht anders gehen, an seiner Stelle, oder?
So, heute Abend geht's munter weiter. Spassvogel und Dauer-Quatscher Joe Biden darf an's Micro. Wird sicher lustig werden.