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Alt 16.10.2008, 13:50
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stefan.s stefan.s ist offline
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AW: Belagtuning - jetzt mal ehrlich!

Zitat:
Zitat von JanMove Beitrag anzeigen
@ stefan.s

Im Prinzip könnte man Deine Argumentation ausführlich zerpflücken, wo zu ich jetzt aber keine Lust habe.
Kurz gesagt ist es aber nicht das Problem, das es für evtl. sinnvolle Regeln kein sicheres Kontrollverfahren gibt sondern die Tatsache, das wir momentan überhaupt kein sicheres Regelwerk haben. U. a. sind gewisse Reglementstexte auch nicht konsistent. Auf Gesetzgebungsebene würde ich behaupten, dass ein Bundesverfassungsgericht so schwachsinnig formulierte "Gesetze" an den Gesetzgeber zum Nachbessern zurückgeben würde.
Die ITTF macht es sich auch sehr einfach. Sie schiebt den schwarzen Peter pauschal an den Spieler und sagt, dass er dafür sorgen müsse, dass sein Schläger okay ist. Dass die Spieler von den Firmen mit kontaminiertem Material (VOC-haltig) beliefert werden, interessiert die ITTF auch nicht. Hinzu kommt, dass es wohl werkseitig erlaubt ist zu tunen, aber ein privates Nachtunen nicht erlaubt sein soll, wobei auch hier die Reglementslage nicht klar ist! Darüber hinaus hat der Spieler nicht einmal die Möglichkeit selber zu überprüfen, ob sein Schläger okay ist. Da könnte man noch Stunden lang drüber schreiben.

Fakt ist einfach, dass die ITTF das Tischtennis rein regeltechnisch in einen desaströsen Zustand gefahren hat. Das liegt u. a. nicht nur daran, dass die entsprechenden Funktionäre von unserem Sport absolut keine Ahnung haben sondern auch daran, dass die Herren offensichtlich nicht einmal miteinander kommunizieren. Denn sonst würden so Leute wie Shahara und Gustavson nicht permanent sich widersprechende Statements abgeben. Das betrifft jetzt noch nicht einmal nur die Kleberegelung sondern kann problemlos auch auf die ganze Langnoppenproblematik mit dem momentanen Höhepunkt "TT-Master-Skandal" ausgeweitet werden!
Dann zerpfück' doch mal, ich bitte darum...

Deine 'Behauptungen', wie du selbst sagst, sind rein spekulativ. Bis hierher.

Zeige mir, wo und wie die ITTF werkstechnich getunte Beläge 'erlaubt'.

Meines Wissens tut er das nicht, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.

Und wenn das tatsächlich belegbar sein sollte, zeige mir bitte, inwiefern das mit dem zitierten Regeltext kollidiert.

Da steht m.W. was von NACHTRÄGLICHEM Behandeln.

Damit will man ja u.U. gewährleisten, dass man sich die Beläge vorher anguckt, freigibt oder eben auch nicht und nicht jeder Bastler in seiner Garage seinen Belag mit was auch immer einpinselt. Find ich nicht soo doof, die Idee.

Desweiteren: der Spieler KANN überprüfen, ob sein Schläger korrekt ist: nämlich einerseits dadurch, dass er korrektes Material verwendet, und wenn er bescheißen will, soll er sich so'n Gerät kaufen.

Gibt's doch auch für's Autofahren. Wer's gut findet und das Risiko tragen will...

Und die Mär, die Enez-Geräte funktionieren nicht, musst du mir auch erst mal belegen.

Meine These, dass: ich hab' nichts gemacht ist gleichzusetzen mit dem 'ein Bierchern zum Essen'. Dass das Gerät dann 1,5 Promille anzeigt, liegt natürlich nur am Gerät, kann alles gar nicht sein.


Und: der 'regeltechnische' Zustand liegt NICHT primär am 'Regeltext', sondern daran, dass Hersteller, Händler und Spieler sich nicht dran halten.

Wie willst du was 'regeltechnisch' fassen, was rein singulär ist. Wenn Spieler A seine Noppe während seines Urlaubs in Ägypten sonnt, um sich einen Vorteil zu verschaffen, Spieler B Lampenöl, und Spieler D Haarspray verwendet; wie willst du das in Texte gießen? Es gibt ja auch noch tausende (leicht abweichende) Fälle.
Deshalb ist es doch richtig, dem Schiedsrichter den Spielraum in einem 'Rahmen' zuzuerkennen, zu sagen, das Zeugs geht nicht.

Dass dabei viele, viele Schiedsrichter einiges dazulernen müssen, steht außer Frage. Aber so ist's nun mal, und darüberhinaus sind auch die SPIELER gefordert.

Sriver drauf oder Ähnliches und trainieren,
statt monatelang zu testen und lamentieren

Geändert von stefan.s (16.10.2008 um 14:07 Uhr)
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