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Alt 19.10.2008, 04:06
Plänkschda Gängschda Plänkschda Gängschda ist offline
Intelligenz an der Platte
Foren-Stammgast 2000
 
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Plänkschda Gängschda hat keinen guten Ruf und sollte sich dringend bessern (Renommeepunkte mindestens -60)
AW: Bezirksklasse A Nord 2008/09

Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer des Bezirksklassen-A-Rundfunks des TT-Forums. Erleben Sie mit mir in den nächsten Stunden eine spannende Spielberichtserstattung der Begegnung Wallstadt gegen Plankstadt und im Anschluss daran den Versuch einer Psychoanalyse eines verhaltungsauffälligen Mitspielers (nee, nee, es geht nicht um mich ).

Zwischenzeitlich stehen die nackten Zahlen im click-tt, doch die spannenden und phasenweise dramatischen Wettkämpfe auf hohem spielerischen Niveau verdienen eine ausführliche Beschreibung.

Im Vorfeld der Begegnung würde hier im Forum heftig diskutiert und die Spekulationen deuteten, bis auf wenige Ausnahmen der wahren Kenner der Szene, auf einen deutlichen Sieg der Wallstädter hin. Der auf Wunsch von Wallstadt auf 14.00 Uhr vorverlegte Termin forderte selbstverständlich eine entsprechende Vorbereitung aufs Spiel. Während die Mannheimer Vorstädter sich nach eigenen Angaben seit 11.00 Uhr in der Halle warm spielten, sie sahen verständlicherweise die „Plänkschda Gängschda“ als ernstzunehmende Gegner, wurden die Plankstädter dabei beobachtet, wie sie ein 7-Gang-Gourmet-Maxi-Menü beim vom „Feinschmecker“ ausgezeichneten McDonalds-Restaurant verdrückten. Rundum gesättigt und zufrieden traf das Team aus Plankstadt in Wallstadt ein, mit dem Vorsatz im Gepäck, den Beweis anzutreten, das am meisten unterschätzte Team der Bezirksklasse A, übrigens die stärkste Staffel aller Zeiten, zu sein.

Nach der Begrüßung durch Mannschaftskapitän Brandtner, der sich für die Verlegung bedankte und bei der Bemerkung „Wir trinken Bier!“ wohlwollend schmunzelte, ging’s dann gleich in die Vollen. Das erfolgsverwöhnte Einser-Doppel Müller/Schieber bekamen gleich zu spüren, welche überregionale Tragweite der Titel „Plänkschda-Doppel-Ordsmeschda“ hat, denn Weick /Rohr düpierten ihre Gegner nach allen Regeln der TT-Kunst. Im Gegenzug dazu erwischte das „Notdoppel“ Berse/Günther das eingespielte Team Kolb/Beschorner auf den falschen Füßen und gewannen überraschend. Die 2:1-Führung erspielte sich die Kombination Brandtner/Sauer verdient gegen Twardzik/Goller.

Spielstand:2:1

Das Wallstädter vordere Paarkreuz, von Außenstehenden in höchsten Tönen gelobt und als unbezwingbar hochstilisiert, bekam im ersten Durchgang ordentlich einen auf den Sack. Weick hatte seinen Gegenüber trotz diverser Mätzchen-Einlagen von Berse voll im Griff und erteilte ihm eine TT-Lehrstunde, was Berse ganz und gar nicht schmeckte und bei ihm eine seltsame und äußerst merkwürdige Handlungsweise hervorrief (dazu später mehr). Das gleiche Bild am Nebentisch: Kolb hatte für den ungestüm angreifenden Müller immer die bessere Antwort, sprich Return bzw. Konter parat, und gewann das auf spielerisch hohem Niveau ausgetragene Match ohne Probleme.

Spielstand: 2:3

In der Mitte gewann ein glänzend aufgelegter Beschorner gegen den stark aufspielenden Schieber, für Insider sicherlich überraschend, mit 3:1, während Twardzik eine nicht einkalkulierte Niederlage gegen einen sehr variabel spielenden Brandtner einstecken musste.

Spielstand: 3:4

Im hinteren Paarkreuz spielte Sauer groß auf und besiegte Goller im Schnelldurchlauf, während Ersatzmann Günther gegen Rohr nie richtig ins Spiel kam.

Spielstand: 4:5

Im zweiten Durchgang konnte Berse gegen Kolb überzeugen. Der junge Müller hatte in einem wiederum hochwertigen und dramatischen Spiel am Ende des „Fünften“ seine Nerven nicht im Griff, haderte mit sich selbst, verschlug resigniert und, auch sicherlich wegen seiner heutigen zweiten Niederlage verständlicherweise frustriert, lustlos die letzen Bälle. Im Vorfeld wurde bei Müller ein Leistungsdruck erzeugt, dem der talentierte und mitunter etwas unbeherrschte Jüngling nicht standhalten konnte.

Spielstand: 5:6

In der Mitte verschenkte Twardzik den ersten Satz nach einer haushohen Führung und Schieber münzte diesen moralischen Vorteil in einen verdienten Sieg um, wobei er im dritten Satz ein Time-Out benötigte, um sich zu Recht für die fehlende Unterstützung seiner Teamkollegen beschwerte. Beschorner stellte auch in seinem zweiten Einzel seinen unbändigen Siegeswillen unter Beweis und kämpfte einen stark aufspielenden und sich immer wieder mit sehenswerten Aktionen aufbäumenden Brandtner letztendlich im Entscheidungssatz nieder.

Spielstand: 6:7

Spannung ohne Ende und Dramatik pur boten die Begegnungen des hinteren Paarkreuzes. Zuerst Sauer gegen Rohr. Ein äußerst lautstarkes und von beidseitigen Emotionen geprägtes, aber durch die Bank weg faires und bei gegnerischen Höchstleistungen anerkennendes Spiel, bei dem am Ende Rohr die entscheidende Nasenlänge voraus war und die beruhigende 8:6-Führung für Plankstadt besiegelte.

Parallel lief nun das Spiel Günther gegen Goller und das Schlussdoppel. Goller lag schnell mit 0:2 zurück und am Nebentisch verloren vorzeitig Kolb/Beschorner gegen Müller/Schieber zwar knapp aber verdient das Schlussdoppel.
Der Druck auf Goller wuchs ins Unermessliche, doch er behielt die Nerven und gewann mit einer sehenswerten Energieleistung den dritten und vierten Satz. Der Entscheidungssatz brachte ein Wechselbad der Gefühle. Die Halle stand Kopf, faire Unterstützung auf beiden Seiten beim Schlagabtausch der beiden Ersatzspieler. Goller konnte leider seinen ersten Matchball beim Stand von 10:9 nicht nutzen und in der Verlängerung hatte nur noch Günther Matchbälle, von denen er einen für sich entschied und seinem Team somit das Unentschieden rettete.

Das war's vorerst vom Spiel, die Zeit verging heute morgen wie im Flug. Ich hoffe Sie haben den Spielbericht bis zum Ende mitverfolgt und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Der angekündigte Versuch einer Psychoanalyse wird selbstverständlich im Laufe des Tages nachgeliefert.

Jetzt gehe ich erstmal lecker frühstücken.
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Wenn alle dafür sind, bin ich gerne dagegen! Ist doch klar!
(Schwätzinger Zeitgeistlästermaul)
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