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Future 3MA
Na dann fange ich mit meinem Bericht über das Future 3MA nochmal von vorne an.
Zunächst etwas zu mir: Ich war einst ein ganz passabler Schüler- und Jugendspieler und habe vor gut 1,5 Jahren nach 13jähriger TT-Pause wieder angefangen. Schon als Jugendlicher habe ich praktisch immer mit der Kombination Stiga Anniversary, Mark V und Friendship 729 gespielt. Für mein Allroundspiel mit gelegentlichen Schüssen ein wirklich sehr guter Schläger an den ich mich gewöhnt hatte. Zwar habe ich (als Ersatzschläger) die gleichen Beläge auch auf einem Stiga Allround und einem Stiga Offensiv, aber die können dem Jubiläumsholz einfach nicht das Wasser reichen. Leider ist es seit einiger Zeit angebrochen...
Ach ja, ich spiele Kreisklasse mit positiver Bilanz und wir werden wohl in der nächsten Saison aufsteigen.
Ich bin kein Freund von ständiger Testerei und Wechselei, sondern bleibe lieber bei meinem Material. Bis ich auf der Suche nach Ersatz duch dieses Forum neugierig auf die Re-Impact Hölzer geworden bin. Nach einigen Stunden in diesem Forum und auf der Seite des Herstellers wurde ein (bzw. 2) Future 3MA bestellt, welches nach nur einem Tag geliefert wurde. WOW! Mit nur 62g ist es ein Fiegengewicht, das perfekt in der Hand liegt. Das Balsaholz hat mir an den Kanten und dem Griff einen sehr weichen, porösen Eindruck gemacht, weshalb ich es sofort mit mit einer Holzgrundierung versiegelt habe. Den Griff mit 600er Schleifpapier vorsichtig glattgeschmirgelt-fertig!
Da es sich im Gegensatz zu meinem alten Holz um ein sehr steifes Holz (hartes Deckfunier aus Buche) handelt, wurde wir von vielen Teilnehmern des Forums geraten, eher weiche Beläge zu benutzen, da diese viel besser mit Re-Impact Hölzern harmonieren als harte. Auf der Vorhand war ich kompromissbereit, aber auf der Rückhand wollte ich auf keinen Fall auf den 729 verzichten.
1. Test:
Future 3MA (schnellere Variante)
VH: Stiga Innova UL, 1,8, rot
RH: Friendship 729, 1,5, schwarz
Schon beim VH-Einkontern war klar, dass dieser Schläger nichts mit meinem alten gemeinsam hatte. Es war ein völlig anderes Gefühl damit zu spielen! Er fühlte sich sehr hart und schnell an und der helle, laute Sound hat sofort für verwunderte Blicke in der Halle gesorgt. Die Fehlerquote war vom ersten Moment an überraschend gering. RH-Kontern mit Frienship ging zwar, aber ich habe direkt gemerkt, dass ich damit keine Kontrolle habe. Die Seite hat sich total tot angefühlt. Im weiteren Training hat sich gezeigt, dass der Schläger zu schnell für mich war. Fast alle Bälle kamen zu lang und mir hat einfach das Gefühl gefehlt. Besonders das Schupfen mit dem 729 war die reinste Katastrophe!
2. (Kurz-)Test:
Future 3MA (langsame Variante)
VH: Stiga Innova UL, 1,8, rot
RH: Butterfly Sriver FX, 1,5, schwarz
Ich habe nur ca. 30 Min. die RH getestet und fand den Sriver FX zwar sehr gut kontrollierbar, aber zu weich zum Schiessen.
3. Test:
Future 3MA (langsame Variante)
VH: Stiga Innova UL, 1,8, rot
RH: Butterfly Sriver, 1,5, schwarz
Gestern war der Schläger einfach nicht wiederzuerkennen! Ich weiss nicht, ob es an der langsameren Variante (irgendwie glaube ich nicht wirklich an die 2 Tempostufen), dem Sriver oder der Gewöhnung liegt. Vielleicht ist es auch eine Kombination aus allen Faktoren? Jedenfalls habe ich mittlerweile ein richtiges Gefühl für diesen Schläger entwickelt. Es ist zwar ein völlig anderes Spielgefühl als mit meinem anderen Schläger und auch schneller, aber es macht jetzt langsam Spass! Meine Schläge haben jetzt wieder die richtige Länge, ich kann kurz und lang und auch das Tempo gut variieren. Schnelle Bälle kommen sehr plaziert und druckvoll, weiche Topspins haben viel mehr Spin (was sicherlich auch an den weicheren Belägen liegt). Blocken war anfangs gewöhnungsbedürftig, aber später kein Problem mehr. Schnelle, harte Topspins kamen schon ganz gut, aber die übe ich noch ein bischen... Schön waren auch die Möglichkeiten auf kurze Unterschnittaufschläge: langsam und kurz schupfen, schnell und lang mit Unterschnitt oder Flip: alles hat super geklappt!
Meine Trainingspartner waren a) ein Allroundspieler und b) ein sehr erfahrener Abwehrspieler mit Noppengummi. Beide Spieler sind ca. 1-2 Klassen besser als ich. Wie gut und vor allem wie schnittempfindlich mein neuer Schläger wirklich ist, wird sich vermutlich herausstellen, wenn ich im Januar mit den richtig schnellen Leuten trainiere.
Vorläufiges Fazit:
Am Ende des Trainings habe ich noch ein paar Bälle mit meinem alten Schläger gespielt und der kam mir aufgrund des höheren Gewichts (und der ist nichtmal wirklich schwer!) und der starken Schwingungen vor, wie ein Relikt aus der Steinzeit.
Mir fehlen leider die Vergleichswerte der weicheren Beläge auf anderen schnellen Hölzern und kann deshalb nicht sagen, ob es grosse Unterschiede gibt.
Fest steht jedenfalls, dass dieses Holz leichter als alle anderen ist und somit einen entscheidenen Vorteil bietet!
Ich werde auf jeden Fall damit weitertrainieren und es vielleicht sogar in der Rückrunde benutzen.
Eines muss ich aber noch loswerden: Das Holz ist auf jeden Fall etwas ganz besonderes. Das Konzept ist einzigartig und die Qualität (Handarbeit) ist überragend. Daraus resultieren sehr gute Eigenschaften. Es als „Wunderholz“ (Eigenaussage des Herstellers) zu bezeichnen finde ich jedoch unpassend, denn ich glaube nicht an Wunder. Sollte es dennoch soetwas wie Wunder geben, dann sind sie kein Resultat von Know-How und harter Arbeit.
Einige Forumsteilnehmer haben an anderer Stelle berichtet, dass Rendler-Hölzer praktisch von selbst spielen und man plötzlich zum Superspieler mutieren würde. Manchmal gewinnt man im Forum den Eindruck, als ob allein der Kauf eines solchen Holzes zur Teilnahme bei der nächsten WM berechtigt.
Ich finde man sollte etwas sachlicher sein, damit das Produkt nicht an Glaubwürdigkeit verliert.
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass der Kundenservice von Achim Rendler (Inhaber der Herstellerfirma) wirklich spitzenmässig ist.
Gruss,
Jan
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