Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 31.12.2002, 10:07
Benutzerbild von Vincent Vega
Vincent Vega Vincent Vega ist offline
registrierter Besucher
Forenmitglied
 
Registriert seit: 21.12.2002
Beiträge: 170
Vincent Vega ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Rechtfertigung

Mahlzeit.

Das Problem besteht meiner Meinung nach darin, dass die Amerikaner nicht gewohnt sind sich unterzuordnen. Bisher gibt es unter den großen Tischtennis-Nationen keine die sich in den Vordergrund drängt (nicht einmal der Chinesische Verband). Ohne jetzt eine politische Diskussion daraus zu machen: Schaut euch mal die Nachrichten an. Aussagen wie „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns." (Bush, jr.) Zeugen nicht gerade von Kooperationsbereitschaft. Ich habe daher auch echte Zweifel, dass das im Sport anders sein sollte. Sicher: Die USA haben keine Tradition im Tischtennis, aber wie im anderen Forum schon geschrieben, Tradition kann man mit Geld wieder wet machen. Wenn sich der sportliche Erfolgt einstellt (vielleicht in Verbindung mit einem großen Turnier wie Olympia) wird auch in den USA mehr über Tischtennis berichtet werden (BERICHTET, nicht unbedingt gleich 100 Live-Stunden in der Woche). Jeder kennt ja die Begeisterungsfähigkeit der Amerikaner (ist ja keine schlechte Eigenschaft). Wenn die Grundlage (Berichterstattungen und Organisation im Verband o. ä.) gelegt ist können auch mehr und mehr gute Spieler „herangezüchtet" werden. Bestes Beispiel dafür sind Radsport und die nordischen Ski-Sportarten (außer Langlauf). Lance Armstrong hat das Interesse der Amerikaner auf den Radsport gelenkt (bei einer großen Veranstaltung wie der Tour). Die Fernsehsender übertrugen letztes Jahr die Tour sogar live. Auch wenn wir es in Deutschland nicht mitbekommen, da tut sich was. Im nordischen Ski-Sport ist es ähnlich, allerdings stehen die dort erst am Anfang: Durch Erfolge in der Kombi (Lodwich, Spillane) wird auch hier Aufmerksamkeit erregt. Hier steht man allerdings erst am Anfang der Entwicklung.
Zurück zum Thema: Wie oben geschrieben fällt es den USA schwer sich unterzuordnen und wird versuchen aus dem Sport Geld zu machen. Wenn erst einmal gute Sportler und ein wenig Rückhalt in der Bevölkerung da sind, wird man versuchen auch große Turniere in der Staaten zu veranstalten und „sich auch ein Stück vom Kuchen abzuschneiden". Ich habe echte Zweifel, dass sich der amerikanische Verband zurückhalten wird. Er wird versuchen die USA überproportional in den Tischtennis einzubinden und das aus einem Sport dann Wirtschaft wird. Bestes Beispiel dafür ist Basketball (NBA). Sicher, das wird Jahre (Jahrzehnte) dauern.
Meine Bedenken richten sich also nicht unbedingt gegen einen Amerikanische Olympiasieger, sondern vielmehr gegen die dadurch resultierenden Folgen für den Sport. Es hat nichts mit Angst vor zu großer Konkurrenz zu tun. Wenn jemand gut ist, ist es wurscht wo er geboren ist (oder für welches Land er spielt (!!!!!)).
Das der Kommerz eine Sportart nicht kaputt macht ist meiner Meinung nach nicht richtig (MEINE MEINUNG, eure ist sicher anders). Ich würde den Fußball in Europa (besonders in Spanien; in Deutschland hat es sich etwas abgekühlt) oder den Basketball in den USA nicht gerade als gesund bezeichnen. Meiner Meinung nach ist es pervers für einen Fußballer 4 Mil. € zu bezahlen (Mein Vorwurf richtet sich gegen das System im allgemeinen, nicht gegen die Spieler). Richtig heftig wird es, wenn sich die Spieler dann noch aufregen, dass sie im 5-Sterne-Hotel kein Einzelzimmer bekommen (Balakov) oder sagen sie würden jeden Cent ihres Gehaltes ehrlich verdienen (ich glaube Effenberg). Wenn es im Tischtennis so weit kommt, muss man sich echte Gedanken machen.

MfG

Vincent

P.S. Ein wenig durcheinander ist das schon.
Mit Zitat antworten