Thema: Yinhe T-6
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Alt 27.01.2009, 00:07
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Yinhe T-6

Hoi zäme

Hab heute Abend sehr intensiv das T-6 getestet und kann es jetzt schon sehr gut einordnen und mit dem T-1 vergleichen.

Beschreibung
Typ: OFF
Aufbau: 3-Plywood (Juniper/Kiri) + 2 Carbon
Blattstärke: 6.0 mm
Masse: 159 x 151 (standard)
Anschlag: 1777 Hz = hart
Gewicht: 81 g
Tempo: OFF- / OFF
Biegefestigkeit: (sehr) steif

Schaut man sich die Daten genauer an und vergleicht sie mit dem T-1 stellt man folgendes fest. Es hat den gleichen Aufbau wie das T-1, ist jedoch wesentlich dünner und auch leichter. Trotzdem die Biegefestigkeit mit blosser Hand erfasst ziemlich hoch ist, spielt es sich nicht so steif, wie man annehmen könnte. Der Anschlag liegt ziemlich genau zwischen einem T-1 und einem BTY Boll Spirit. Alle Yinhe-Hölzer die ich kenne, sind leicht oversized, was natürlich einen vergrösserten Sweetspot liefert und eine gewisse Kopflastigkeit, was bei dem Holz und zwei Tenergy 05 doch deutlich zum tragen kommt.

Holz/Belag-Kombi
Die Tenergy 05 mit 2.1 Schwammstärke passen immer noch sehr gut auf ein solches Holz. Im Unterschied zum T-1 spielt sich der Belag nun nicht mehr so katapultig. Die tiefere Anschlaghärte sorgt für ein angenehm kontrolliertes Handling des Schlägers. Andererseits kommen auch völlig neue Qualitäten des Belags zum Vorschein. Wegen der schmaleren Griffsektion spielt sich das Holz deutlich kopflastiger, was jedoch nicht als Nachteil empfunden wird.

Aufschlag / Rückschlag
Da sich der Schläger deutlich weniger katapultig spielt, ist das AS/RS-Spiel wesentlich kontrollierter. Kurze Aufschläge gelingen besser und das Kurz-Kurz-Spiel ist deutlich einfacher zu handeln. Der Schupf kann massiven Unterschnitt haben und zu hoch geratene AS können sehr kontrolliert über Tisch angegriffen werden. Für Leute, die gerne mit sehr viel US retournieren und damit einen harten Angriff verhindern, ist das Holz perfekt.

Eröffnung
Der weiche Eröffnungstopspin hat extreme Rotation und ist eine Stärke dieser Kombi. Da sich der Schläger etwas weicher spielt wie das T-1, kann etwas aggressiver eröffnet werden. Harte Flips gelingen besser wie mit dem T-1, wenn die Bälle genug hoch ankommen. Andererseits verleitet das auch zu mehr zentralem Balltreffpunkt, was bei viel ankommender Rotation wieder ungünstig ist.

Block, Konter und Schuss
Mit dem T-6 lässt es sich einen Ticken direkter spielen wie mit dem T-1. Passives blocken ist nicht unbedingt die Stärke. Pressblock sind eigentlich ideal für das Holz. Es sind auch Spinvariationen möglich, wobei der Blockspin nicht eine exklusive Stärke des T-6 ist. Mit dem T-1 muss man für eine gute Kontrolle fast jeden Ball mit Rotation spielen. Mit dem T-6 ist das nicht notwendig. Konterduelle verlaufen sicher, sind jedoch nicht so tempostark wie mit dem T-1. Der Schuss auf zu hoch geratene Bälle ist problemlos möglich. Auch hier macht es Sinn, die Rotation zu variieren. Block, Konter und Schuss sind super kontrolliert zu spielen und können problemlos mit den modernen Spin-Schlägen kombiniert werden.

Topspins
Das ganz grosse Plus dieses Holzes ist der Topspin auf Unterschnitt. Er hat extreme Rotation und kann auch mit Tempo gespielt werden, was mit dem T-1 kaum möglich ist. Ideal für Topspin auf Block ist der Treffpunkt im höchsten Punkt der Flugkurve. Aus der Halbdistanz fehlt dem Holz im Vergleich zum T-1 ein bisschen das Tempo. Gegentopspin sind sehr gut zu spielen, jedoch nicht eine exklusive Stärke dieser Kombi, da nicht so extrem viel Schnitt entsteht wie beim T-1. Stärke der Kombi ist die rotationsreiche Eröffnung und der Schlagspin.

Abwehr
Im Vergleich zum T-1 spielt sich das T-6 in der Abwehr viel kontrollierter. Die Fähigkeit, massiven US zu erzeugen ist ideal für die Abwehr. LN mit Schwammstärke um 1.0 mm sind ideal für das Holz und bringt ne Menge Schnitt, Tempo und eine flache Flurkurve in die Verteidigung. Die Sicherheit ist sehr hoch, wenn der Ball deutlich in der fallenden Phase getroffen wird. Die Kombi LN und Tenergy 05 auf dem T-6 finde ich besonders geeignet für eine moderen Verteidigung aus der Halbdistanz.

Fazit
Mit dem etwas geringeren Gewicht, dem tieferen Anschlag und einer etwas höheren Kopflastigkeit wie beim T-1 eigent sich der Schläger für ein variables Spiel am Tisch und in der Halbdistanz. Die Kombi ist geeignet für Leute, die gerne die Distanzen wechseln und gekonnt mit Schnittvariationen umgehen können. Da zentral getroffene Schläge kontrolliert sind und auch Rotationsschläge sehr gut gehen, eignet sich das Holz für den absoluten Allroundspieler imt OFF-Bereich. Wegen der guten Kontrolle mit dem Holz, kann auch ziemlich aggressiv gespielt werden. Ich konnte keine wirklichen Nachteile dieses Holzes erkennen und so sind die knapp 20 USD eine lohnende Investion.

Cheers, Martin

PS Morgen wird das Holz von einem Kumpel gespielt, der in der dritthöchsten Liga der Schweiz spielt und weitere Inputs zum Holz liefern.
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Geändert von martinspin (27.01.2009 um 08:49 Uhr)
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