[Siegmund Freud]

Manchmal muss man sich wirklich schämen, ein Deutscher zu sein.

Wenn ich mir hier die Diskussionen über Beläge anschaue, dann kann ich nur noch den Kopf schütteln. Ein paar halbwüchsige und ein paar selbstherrliche Möchtegernsportler aus Kreis- und Bezirksligen regen sich auf, wenn ein tischtennisbegeistertes Milliardenvolk andere Kriterien an Belagherstellung und Verkauf anlegt, als die „Tischtennisweltmacht“ Deutschland.

Da erlauben sich doch tatsächlich die Chinesen, Beläge 1., 2., 3. oder 4. Wahl zu verkaufen, Beläge, bei denen Schwammhärte und Gummibeschaffenheit leicht variieren. Während man in China diese Beläge verkauft, landen solche in Japan und Deutschland auf den Müll (na ja, auch die Müllindustrie will ja versorgt sein).

Aber da gibt es doch tatsächlich Deutsche, die griffige Beläge 2., 3. und 4. Wahl kaufen, weil sie sehr billig sind. Die Beläge haben zwar mit dem Originalbelag wenig zu tun, aber da es ja Noppeninnen-Beläge sind, braucht man ja keine Kritik zu üben. Keiner kommt auf den Gedanken, den DTTB, die ITTF oder den Hersteller zu belästigen.

Auch bei abgespielten Belägen regt sich keiner auf!

Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Sriver spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Sriver FX spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Sriver EL spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Bryce spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Tackiness spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Mendo spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Mendo Energy spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Mendo MP spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Chop & Drive spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Mark V spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Mark V GPS spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Coppa spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Coppa Tenero spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Vario spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Vario Soft spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Vari Spin spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Innova spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Innova UL spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Sensito spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Samba spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Milford spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Rapid spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Vega spielt.
Keiner regt sich auf, wenn der Gegner mit einem abgespielten Fräulein spielt.
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Aber wenn es sich um Noppenbeläge handelt, dann muss man als Kreisligaspieler natürlich auf die Barrikaden gehen, den DTTB, den ITTF und den Hersteller kontaktieren, da es doch tatsächlich in deutschen Kreisligen Spieler gibt, die nicht gegen eine Langnoppe spielen können. Und wenn sich ein 1.-Wahl-Belag auch noch von einem 2.-Wahl-Belag unterscheidet, dann ist das Mass voll. Wie kann sich ein Land wie China nur erlauben, bei einer Qualitätskontrolle nicht die Deutsche Industrie Norm anzulegen. Denn wenn in Deutschland diese Norm gilt, dann hat doch gefälligst in der ganzen Welt – und besonders in China – diese Norm zu gelten.

Wenn sich diese Beläge voneinander unterscheiden, dann müssen natürlich alle verboten werden !!!

Dabei wäre es doch so einfach, sein Gehirn auf „Leistung“ zu stellen, darüber nachzudenken, was bei Noppen unterschiedlicher Stärke, Länge und Oberflächenbeschaffenheit passiert und wie ich darauf reagieren muss.

Leute:

ES GIBT TATSÄCHLICH SPIELER, DIE GEGEN LANGNOPPEN SPIELEN KÖNNEN !!!

Wäre es dann nicht günstig, wenn sich deutsche Kreisligaspieler der „Chinesischen Denk Norm CDN“ anpassen würden?
Wäre es dann nicht günstig, wenn sich deutsche Kreisligaspieler mit dem Prinzip der LN auseinandersetzen würden?
Wäre es dann nicht günstig, wenn sich deutsche Kreisligaspieler eine Taktik gegen LN überlegen würden?

Oder ist es zu viel verlangt, von einem Deutschen zu verlangen, selbstständig zu denken.

In keinem Land der Welt wird so über Material gelästert wie in Deutschland.
In keinem Land der Welt wollen die Ball-über-die-Schnur-Spieler die einzigen „Fachleute“ sein.
In keinem Land der Welt regt sich ein Ball-über-die-Schnur-Spieler über die Qualität eines LN-Belages auf.

Nur die Deutschen (Kreisligaspieler) wissen alles Besser!


In diesem Sinne

Frei nach Obelix

Die spinnen, die Deutschen!

S.F.