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Alt 10.04.2009, 16:39
Against All Odds Against All Odds ist offline
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AW: Glaubst du an Gott und an ein Leben nach dem Tod?

Zitat:
Zitat von Max Beitrag anzeigen
Woher hab ich das? David Papineau und andere.
Mit Papineau habe ich mich noch nicht beschäftigt. Danke aber für die Angabe, werde ich demnächst mal tun.


Zitat:
Zu dem was Du nicht verstehst (ein etwas laengerer Paragraph): Warum sollten wir z.B. Leute in den Weltraum schiessen, wenn all unsere Theorien diesbezueglich falsch sein koennten, eben weil sie noch nicht falsifiziert worden sind, das heisst entsprechende Experimente gemacht worden, die sie falsifizieren koennten. Laut Popper koennen wir kein Vertrauen in eine Theorie haben, wieso denn dann Menschenleben riskieren und Leute in kleinen Kapseln zum Mond schiessen.
Wie kommt es, dass Leute um die Welt gesegelt sind, ohne sicher zu sein, dass sie nicht doch eine Scheibe ist? Die haben schließlich ihr Leben riskiert!


Zitat:
Ich denke auch nicht Popper grundsaetzlich falsch verstanden zu haben, man moege diesbezueglich Papineau konsultieren. Laut Popper ist eine Theorie, die bis jetzt noch nicht falsifiziert worden ist, nicht naeher an der Wahrheit als irgendeine andere.
Wie gesagt, Papineau kenne ich bereits nicht. Aber bist herzlich eingeladen, hier mal eine Einführung in seine Argumentation zu liefern.


Zitat:
Generell wuenschte ich mir nicht so daemliche Einsatzantworten, die die Wahrheit (Huch, schon wieder!) meiner Aussagen bestreiten und ihn verdrehen (das hatten wir schon mal im Gazathread, wo es dann auch recht still wurde als ich nach Zitaten fragte), sondern Erklaerungen.
Kann man zwar auch netter formulieren, aber was soll's, muss mich wohl langsam dran gewöhnen, dass manche Leute es mit der Sachlichkeit hier nicht so haben...


Zitat:
Wenn mein Verstaendnis von Popper falsch ist, dann ist es so, aber ich verlange eine Gegenerklaerung der Gedanken Poppers. Einfach zu sagen, dass das falsch ist, ohne Zitat, ohne Richtigstellung des Gedankens ist seltsam. Rechtschreibung ist wichtig, aber manchmal ist Inhalt wirklich mehr.
Meine Aussage bezog sich auf Poppers Kritik an der Induktion. Er hat lediglich gesagt, dass man von Einzelfälle zwar allgemeine Aussagen falsifizieren können, sie aber nicht Grundlage eines allgemeinen Gesetzes sein können. Kurz, ein Einzelfall kann eine Theorie stürzen, aber ich kann aus ihm nicht verallgemeinern (das Humsche Problem).

Beispiel:

Wenn ich ein kleines grünes Männchen vom Mars finde, heißt das noch lange nicht, dass alle kleinen grünen Männchen vom Mars sind.
Hingegen kann die allgemeine Aussage: "Kleine grüne Männchen kommen vom Mars" durch ein kleines grünes Männchen, das nicht vom Mars kommt, widerlegt werden.

Popper hat nichts anderes gemacht als diese Assymetrie in der Relevanz von Einzelfällen für die Wissenschaft zu erklären.


Zitat:
Wieder so eine kindische Einwortantwort, wenn Du Philosophie studierst/ studiert hast, klaere mich auf und sage mir wo der Fehler liegt. Aber so wie ich Dich kenne (und mein Wissen darueber stammt leider nur aus dem Gazathread) wirst Du wieder keine praezise Antwort geben.
Wie schon gesagt, sachliche Diskussionen sind nicht so meine Stärke, ich bitte, mir das nachzusehen.


Zitat:
Ich wundere mich weshalb einem Epistemologen ueberl werden sollte?
Weil dieser von der "Erfahrung der Realität" sprechen würde (bzw. der "Erfahrbarkeit der Realität"), nicht von der Wahrheit an sich. Und selbst diejenigen, die die Übereinstimmung von Realität und Erfahrung der Realität voraussetzen, wissen sehr wohl, dass diese nichts anderes als ein Postulat ist.


Zitat:
Was will der Epistemologe denn erkennen, wenn nicht die Wahrheit.
Die Tatsache, dass der die Wahrheit nicht erkennen kann, zum Beispiel.

Zitat:
Ausserdem reden wir hier doch mehr von Wissenschaft...
Schon wieder falsch, denn obiges Postulat ist für die Ziele fast aller Wissenschaften notwendige Bedingung.
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"It is not down in any map; true places never are." (Melville)
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