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Alt 10.08.2009, 10:14
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Nacki Nacki ist offline
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Nacki ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Was ich erklären möchte...

Zitat:
Zitat von tarantino Beitrag anzeigen

1. Wir leben, jetzt welthistorisch gesehen, im besten politischen (parlamentarische Demokratie) und wirtschaftlichen (soziale Marktwirtschaft) System aller Zeiten. Hierzu sage ich später noch was* Ganz zu schweigen von den Errungenschaften des Humanismus.

2. Unendlich viele Menschen auf der Welt haben dieses Glück nicht und es ist sehr wohl rechtens, notorische Lamnetierer darauf zu verweisen, damit zu argumentieren...

3. Es darf mitnichten allen Politikern unterstellt werden,...

*Übrigens, you can call me "Kapitalist"...

Conclusio: Es geht uns nicht schlecht, es geht uns gut, aber es ist noch lange nicht alles beim Besten!
Zu eins, zwei und drei. Dieses System muß jedoch auch permanent verteidigt werden, was Du ja in einem späteren Post selbst einräumst. Natürlich nicht mit Anschlägen, aber ebenso wenig mit Beschneidungen der persönlichen Freiheitsrechte, wie der Herr Innenminister sie nun mit dem Totschlagargument Terrorismusbekämpfung durchdrücken möchte.
Und mithin fragt man sich, ob das zur Zeit auch wirklich alles golden ist, was glänzt. Das Parlament beschneidet, es erinnert einen schon fast an das Ermächtigungsgesetz, an verschiedenen Stellen seine eigenen Kompetenzen zum Beispiel bei der Bankenrettung und bei den Geschehnissen um Europa und schränkt mit sowas wie der Schuldenbremse die politische Handlungsfähigkeit weiter ein.

Der Vergleich mit anderen Ländern führt in den meisten Fällen zu nichts außer zu oberflächlichen Argumenten. Auf der einen Seite heißt es, stellt Euch nicht so an, schaut nach Afrika, denen geht es schlecht. Auf der anderen Seite hörte man noch vor nicht allzu langer Zeit desöfteren sowas wie, schaut nach Amerika, wie viel die Manager da verdienen. Wir wollen auch so viel, sonst heuern wir jenseits des Atlantiks an.

Mit der Logik hätte es die Französische Revolution nie geben müssen, denn auch Ende des 18. Jahrhunderts hätten sich irgendwo auf der Welt Leute finden lassen, denen es schlechter ging als französischen Bauern. Entscheidend bleibt auch im vielzitierten Zeitalter der Globalisierung die eigene Lebenswirklichkeit und eben der Vergleich nicht mit John N'Kono aus Afrika sondern mit Mitgliedern des eigenen Gemeinwesens. Und da ist es Tatsache, daß es auch Leuten schlecht geht in Deutschland, die unglücklich sind. Und das sind skandalöserweise mehr, als es sein müßten. Und das ausgerechnet im angeblich besten politischen und wirtschaftlichen System!

Es muß wohl am besten ein neues Zeitalter der Aufklärung anbrechen.

Zum Sternchen:
Dein Fallbeispiel beweist leider nichts. Wenn die Dame auf besser bezahlte Jobs verzichten kann, um bei Dir mit Spaß für 400€ zu arbeiten, ist sie in einer glücklichen Position. Offensichtlich hat die Familie aber noch eine anderen Einnahmequelle. Viele sind aber nicht in dieser glücklichen Lage. Da reichen die Einnahmen hinten und vorne nicht, und die Arbeit macht auch keinen Spaß.
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