[klugscheisser]

Zunächst ein hinkender Vergleich:
Ich kenne alle Tasten des Klaviers und kann alle Töne spielen. Trotzdem kriege ich es nicht hin, dass mein Geklimper nach Beethoven by Barenboim klingt. Dabei übe ich jeden Tastenanschlag täglich ...

Ich habe das Gefühl, dass du dein Tischtennisspiel zu sehr in einzelne Details zerlegst, statt zu versuchen, aus vielen Tönen ein Musikstück zu machen. Du konzentrierst dich sehr auf einzelne Schläge und Techniken, statt einfach Tischtennis zu spielen. RH-Topspin-Serien von 2-3 reichen im Spiel eigentlich immer aus.

Zum Nachdenken, welcher Schlag in welcher Situation mit welcher Technik gespielt werden muss, ist im Ballwechsel eigentlich kaum Zeit. Wenn du es doch machst, steigt deine Fehlerquote und du wirst leicht ausrechenbar, weil deine Schlagfolgen einer inneren "Choreographie" folgen.

Der Punkt ist das Ziel, die Technik der Weg dafür. Wenn du dich aber zu sehr auf die angeblich "richtige" Technik konzentrierst, wird das Erreichen des Ziels (der Punkt) plötzlich nebensächlich und du verläufst dich.

Wenn du z.B. intensiv RH-TS trainierst, wirst du dich ganz anders zum Tisch und Ball stellen und den Schläger anders halten, als wenn du auch mit VH-Bällen rechnen musst. Ich unterstelle mal, dass diese "falsche Voreinstellung" sich dadurch automatisiert und im richtigen Spiel zu Fehlern führt.

Ich würde mit dir in diesem Fall empfehlen:

1. BET mit extrem unregelmäßigem Zuspiel, vorzugsweise antizyklisch machen und dabei einige Fehler und technische Unsauberkeiten akzeptieren, solange du den Ball "erfolgreich" spielst;

2. Möglichst viele ernsthafte Wettkämpfe gegen die unterschiedlichsten Gegner und Materialien spielen;

3. Den Ballroboter nur noch zum Einfangen der Bälle beim Aufschlagtraining benutzen.

So, das war jetzt eine Antwort, die du wahrscheinlich nicht haben wolltest. Es werden aber noch andere Antworten kommen, mache dir dann aus allen ein Bild ..