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Ich finde es faszinierend, mit welcher Kreativität die Asiaten versuchen, Tischtennis voranzubringen. M. E. ist es durchaus möglich, daß dieser V-Grip sich durchsetzen wird.
Wenn ich das Recht verstehe, hat man dann praktisch keine VH- und RH-Seite mehr, sondern eine defensive und eine offensive Schlägerseite. Damit würde im passiven Spiel der neuralgische Punkt des Shakehandspiels, der Ellenbogen, umgangen. Gleichzeitig bliebe das Topsspinspiel aber ähnlich varaibel wie beim europäischen Shakehandstil. Man könnte auf der "defensiven" Seite die Vorteile der Penholdergriffhaltung nutzen ( starkes Handgelenk, kein Ellenbogen etc. ).
Also kombiniert der V-Grip die Stärken der beiden Schlägerhaltungen und umgeht ihre Schwächen.
Der Schwachpunkt des V-Grips dürfte m. E. aber im Umschalten vom passiven in das aktivew Spiel liegen. Die Entscheidung des Shakehandspielers, im Ellenbogenbereich VH oder RH zu spielen wird ersetzt durch die Entscheidung des V-Grip-Spielers, mit der aktiven oder passiven Seite zu spielen. Zudem bleibt beim Spiel mit der aktiven Seite die Ellenbogenschwäche bestehen. Aber im aktiven Spiel war das ja eh nie ein großes Thema für die Shakehandspieler.
Ich bin mal gespannt, was die Asiaten draus machen.
Eines sieht man jedoch ganz generell: Wir sollten uns nicht darauf versteifen, Shakehand sei die einzig wahre Griffhaltung. Man muß offenbleiben für neue Ideen, sonst verpaßt Europa vielleicht irgendwann den Anschluß an die Weltspitze.
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Gazelle 2.0
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