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AW: Ist Robotertraining schlecht?
Das kommt halt auf den Lehrgang an. Wenn man einen wählt wo man auch Trainingsempfehlungen (Übungskataloge) anhand von Videoanalysen bekommt, dann bringt es weit mehr als nur ein paar Tage Training.
Schliesslich kann man auch danach im Training noch an verschiedenen Dingen arbeiten. Es geht also nicht unbedingt darum, dem Spieler mal einige technischen Fehler auf Video zu zeigen, sondern darum ihm Wege zu zeigen, wie er auch ohne Trainer an bestimmten Dingen arbeiten kann.
Da bei uns viele Spieler dabei sind die seit Jahren kommen, kann man zumindest im Einzelfall auch eine Entwicklung erkennen, die nicht nur auf die paar Tage Training zurückzuführen sind.
Im Prinzip ist ein Roboter immer ein gute Mittel, wenn einem die Trainingspartner fehlen. Allerdings auch nur dann. Wenn man die gleiche Zeit mit menschlichen Trainingspartnern verbringt mit denen man auch Übungen vereinbaren kann (und nicht nur 5min VH 5 min RH und dann auslosen anfangen...), dann wäre die Investition in einen Roboter Geldverschwendung. Es ist also immer eine Frage der persönlichen Situation!
Kleines Beispiel:
Bei einem wirklich guten Roboter (mit zwei Ballquellen um spielnahe Kombinationen mit Schnittwechsel zu ermöglichen, Preis um die 2000.- Euro), kann man wirklich recht viele Übungen durchspielen die durchaus einigermassen spielnah sind. Man kann also eher das Training mit einem guten Partner simulieren der wenig Fehler macht.
Jetzt fehlt bei dem Roboter allerdings komplett die Antizipation der Situation. Der Übende muss also nicht an dem was er sieht entscheiden, welche Aktion notwendig ist. Sei es auch nur eine geringe Anpassung da nicht jeder Schupf identisch ist. Ein wichtiges Element, was man einfach mit einem menschlichen Partner trainieren kann fehlt also komplett. Die nächste Stufe wäre beispielsweise Übungen bei dem der Partner Rotation, Platzierung unregelmäßiger auswählt, auch hier muss der Übende sich anpassen. Gerade der Übergang zu den spielnäheren Übungen ist mit einem Roboter sehr schwer zu trainieren. Einen Teil des Trainings kann man also gut mit einem Roboter der höheren Preisklasse simulieren. Aber ein menschlicher Partner der motiviert ist solche Übungsvorgaben umzusetzen ist viel sinnvoller als der teuerste Roboter.
Aus diesem Grund ist auch der Nutzen eines teurer Roboter ziemlich begrenzt. Wenn einem die Alternative (Trainingspartner, der motiviert ist solche Übungsvorgaben umzusetzen, Hallenzeiten usw.) fehlt, dann wäre ein Roboter die zweit beste Lösung. Er ist aber niemals die beste...
Geändert von Cheftrainer (22.11.2009 um 01:56 Uhr)
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