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Alt 12.05.2003, 09:49
wjuergens wjuergens ist offline
wjuergens
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Quo vadis OWL ?

Hallo erstmal,

Waldobert, du hast recht, man muss sich wirklich Sorgen machen, wie es in unserer Region mit TT weitergehen soll. Ein Indikator für die TT-Müdigkeit ist für mich das rasant nachlassende Interesse an Turnieren und Ranglisten. Wir mussten am Wochenende unser traditionelles Zweiermannschaftsturnier, das sonst bis zu 130 Zweiermannschaften abzog, mangels Meldungen (insgesamt nur 10 Mannschaften) komplett absagen. Dass das augenscheinlich ein OWL-spezifisches Problem ist, kann man an dem nach wie vor recht gut besuchten Turnier in Veltheim sehen. Die (vielen) Teilnehmer kommen überwiegend aus Hamburg, Hannover und Berlin, während die "Einheimischen" kaum vorhanden waren.
Noch vor wenigen Jahren gab es eine große Zahl von Aktiven in unserem Kreis, die sehr intensiv an Turnieren und Ranglisten teilnahmen. Teilweise gab es C-Klassen( bis KL) mit 60 und mehr Teilnehmern. Für die Kreisranglisten in Mi-Lü gab es so viele Meldungen, dass schon im September begonnen wurde, um im Februar die Endrangliste spielen zu können.
Gründe : Der Teilnehmerkreis ist seit Jahren (teilweise seit Jahrzehnten) der gleiche. Die Halbfinals und Finals auf vielen Turnieren sind und waren echte "Evergreens" (z.B. Meik Windus gegen Bernd Kruppke zum 48. Mal). Es fehlen insbesondere in den unteren Klassen jüngere Spieler, die den Laden wieder mal aufmischen.
Im Nachwuchsbereich dürfte es den OWL-Effekt eigentlich nicht geben, im Bereich Schüler und Jugendlichen haben wir derzeit so viele gute Spieler (und auch einige Spielerinnen), dass wir im Vergleich mit anderen Bezirken ganz vorne liegen müssten. Vielleicht kommt diese "Blutauffrischung" erst noch, Spexard, Friedewalde, Lübbecke, Detmold, Frotheim, Hövelhof, Oldentrup und Rahden (und sicherlich noch einige andere Vereine) werden mit diesen Spielern und Spielerinnen wohl erst in den nächsten Jahren Furore machen. Vielleicht sind diese "Spitzenleute" aber auch nur ein Blendspiegel, der den Blick auf die ansonsten ernüchternde Nachwuchsbilanz verstellt.
Sicherlich muss man feststellen, dass es erschreckend viele Vereine gibt, die überhaupt keine Jugendarbeit mehr betreiben. Ohne Jugendarbeit auf breiter Basis wird es in Zukunft weiter bergab gehen.
Eine Hoffnung habe ich aber aus den Erfahrungen der Vergangenheit : Als ich 1969 meine ersten Kreismeisterschaften als Schüler spielte, hielt der damalige Kreisjugendwart Manfred Brand, eine sehr pessimistische Eröffnungsrede, in der er befürchtete, dass es in wenigen Jahren den TT-Sport überhaupt nicht im Kreis Lübbecke (vor der Fusion mit MI) geben würde, wir waren damals drei Teilnehmer (ich bekam damals eine Medaille und eine Urkunde). Wenige Jahre später hatten wir dann Starterfelder von über 100 Teilnehmern.
Also Freunde des TT-Sports, packen wir es an, lasst uns Nachwuchsarbeit betreiben, von nichts kommt nichts.

Wolfgang Jürgens
__________________
"Erst wenn
der letzte Nachwuchsspieler zum Fußball abgewandert,
der letzte Übungsleiter gefrustet aufgibt,
der letzte Verein die Jugendarbeit einstellt
und der letzte Aktive seinen Schläger altersbedingt zur Seite legt,
werdet Ihr feststellen, dass man mit click-TT keinen einzigen Nachwuchsspieler gewonnen hat und niemand mehr da ist, um die Kosten zu tragen!"
(Abgewandelt von der Weissagung der Cree)
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