Zitat:
Zitat von Fozzi
Gerechtigkeit ist deshalb nicht regulierbar und wird es deshalb nicht geben, weil es sich um ein subjektiven Begriff handelt.
Das bedeutet ja im Umkehrschluß nicht, den Gesamtnutzen nicht optimieren zu wollen oder zu können.
|
Jedes sprachliche Kontrukt ist subjektiv, absolut jedes.
Sprache, Verständigung, Kommunikation, ganz wie man will, bedeutet Übereinkunft, nicht Objektivität.
In einem solchen Kontext ist nun das schöne Wort 'Gerechtigkeit' eingebettet. Es ist im Gegensatz z.B. zu Auto oder Aktie ein NORMATIVER Begriff.
Man macht sich Gedanken, wie ein Zusammenleben funktionieren kann bzw. SOLLTE.
Deshalb ist 'gerecht' selten das, WAS IST. Aber es gibt eine klare Vorstellung von 'Gerechtigkeit'. Zerbrösel' mal die Eigeninteressen eines Jeden und du wirst dich wundern, wie nah' man eigentlich beieinander ist.
Nun zu deinem zweiten Satz: das sehr an Adam Smith gemahnende mini-max-Gesamtnutzen-Gedöns ist die Krux moderner Gesellschaften.
Es GIBT keinen Gesamtnutzen, es gibt nur Profiteure und Verlierer, wenn man sich an solchen Prinzipien orientiert.
Und, das ist mir das Wichtigste: DAS IST KEINE MENSCHLICHE PRÄSUPPOSITION; SONDERN EIN GESELLSCHAFTLICH BEGRÜNDETER UND GEWOLLTER LERNPROZESS; DEN JEDER; DER WAS 'WERDEN' WILL ZU DURCHLAUFEN HAT!
Es gibt genügend Beispiele von Gesellschaften, die nach ganz anderem Muster 'funktionieren', und da machen auch Menschen mit!
Dieses Rumgehampel in den westlichen Industrienationen, das eigene Verhalten, obwohl man eigentlich erkannt hat, wie Scheiße es ist, mit sowas wie der 'menschlichen Natur' zu entschuldigen, ist allerunterste Kanone.
Ich kenne zumindest kein Baby, dem das Gewinnstreben qua Geburt mitgegeben wurde, kein Einziges!