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Antwort von Bernd Beringer
hier die Antwort von Bernd Beringer aus dem anderen Thread:
Natürlich kann es gelingen, Tischtennis medienwirksamer und damit populärer zu machen. Die Vorschläge von Michael Frey gehen m.E. in die richtige Richtung. Warum schaffen wir es dennoch nicht, die Breitenwirkung unseres Sports - fast jeder Deutsche hat ja mal einen TT-Schläger in der Hand gehabt - in die Spitze umsetzen? Weil wir unseren Sport nicht gut ver kaufen (Marketing). Und weil wir alle Weltmeister im Jammern und im Meckern sind, aber in der täglichen Praxis wenig tun, um Tischtennis in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein paar Beispiele:
1. Die Tischtennis-Marketinggesellschaft ist eine der besten Ideen des DTTB, um unseren Sport zu fördern. Aber wer ist denn Mitglied von uns? Niedrige Beiträge, sehr hohe Gegenleistung und trotzdem relativ wenig Resonanz - das liegt uns, der Basis, an sonst niemandem.
2. Wir produzieren zu wenig "Heros", und wenn wir welche haben (Roßkopf, Fetzner, Boll - übrigens: auch in unseren kleinen Vereinen haben wir "Heros", aber was machen wir mit denen?), dann lassen wir sie in der Flut der ausländischen Stars in unseren Ligen untergehen (siehe Titelbilder und Inhalt DTS). Beispiel Tennis: Mit Steffi Graf, Boris Becker und Michael Stich hat es der DTB geschafft, daß noch heute, nach deren Abtritt, im Fernsehen stundenlang ziemlich langweilige Tennisübertragungen gebracht werden - inklusive der Pausen, die im Tennis ja länger dauern als das eigentliche Spiel. Das lag an der perfekten Vermarktung der Stars in einer Sportart, die auch nicht attraktiver anzuschauen ist als Tischtennis.
3. Wir verkaufen uns an der Basis mehr schlecht als recht. Was tun wir, damit Zuschauer zu unseren Spielen kommen? Machen wir genügend Werbung und Öffentlichkeitsarbeit? Betteln wir potentielle Sponsoren nur an oder bieten wir ihnen handfeste Gegenleistungen? Wie präsentieren wir unsere Spiele (und unsere Spieler) den Zuschauern?
4. Unsere "Oberen" streiten zu viel und zu uneffektiv. Wenn jetzt sogar einer der besten und renommiertesten Sportfunktionäre der Welt(!), Wilhelm Gäb, sein Mitwirken einstellen will, dann sind wir tief gesunken. Der Streit der Bundesliga mit dem DTB (Eishockey läßt grüßen!) setzt dem ganzen Gezetere die Krone auf.
5. Die Nutzung der neuen Medien (große Ausnahme und dickes Lob: TT-News-Forum) ist aus dem vorigen Jahrhundert. Solange Rundenleiter selbst hoher Ligen ihre Ergebnisse statt mit dem Computer "per Hand" weiterreichen, wird's nichts mit der viel geforderten Präsentation unseres Sports in der Öffentlichkeit.
Fazit: Das Herumdoktern an Regeln und Material bringt nichts bis wenig. Marketing, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, spannende Formen des Nachwuchstrainings, bessere Präsentation unseres Sports, unserer Sportler und unserer Vereine - darin liegt die Zukunft vom Tischtennis. Wenn uns hier nichts gelingt, gehören wir bald der Vergangenheit an.
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"Glut wird alles, was ich fasse,
Asche alles was ich lasse,
Flamme bin ich sicherlich"
(Nietzsche)
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www.michaelfrey.de
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