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Alt 07.03.2010, 03:32
Balljäger Balljäger ist offline
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JES (Jugendersatz) Regelung lockern

Hallo Tischtennisfreunde !
Ich möchte ein ganz wichtiges Thema in diesem Forum mit Euch diskutieren.
Die Reglungen des Jugendersatzes (JES) müssten nach der Meinung zahlreicher Spieler meines Vereines deutlich überarbeitet werden. Wir fordern von den Landesverbänden eine deutliche Lockerung der strengen JES Reglungen: Fakt ist nämlich: Vereine die Jugendarbeit betreiben, investieren viel Zeit und Geld und haben natürlich alle das gleiche Ziel ihren Erwachsenenbereich durch neue und junge Spieler zu sichern bzw. weiterzuentwickeln.
Aber der Jugendtischtennis und Erwachsenentischtennis entwickeln sich leider spielerisch immer weiter voneinander weg. Fakt ist leider auch, das dem Tischtennissport dadurch viele junge Spieler verloren gehen, weil Sie den Sprung vom Jugendtischtennis ins Erwachsenentischtennis nicht schaffen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Nur 30 % der Jugendlichen schaffen den dauerhaften Sprung ins Erwachsenentischtennis. Das ist viel zu wenig. Es gibt natürlich zahlreiche Gründe warum viele nach der Jugend aufhören.
z.B Partner/in, Studium, Beruf, andere Hobbys usw. Aber Fakt ist auch, das viele Jugendliche die Leistungsanforderungen im Erwachsenentischtennis nicht schaffen. Schüler und Jugendliche müssen deshalb frühzeitig ausreichend Erfahrung sammeln und besser reinwachsen in das Erwachsenentischtennis. In unserem kleinen Dorfverein schöpfen wir natürlich alle JES Einsätze voll aus.
Unsere 1.Mannschaft in der Bezirksliga hat aus Leistungsgründen leider keine JES Jugendliche . Die 2.Mannschaft (Bezirksklasse) hat 2 JES Jugendliche mit insgesamt 12 JES Einsätzen pro Spieljahr und unsere
3.Mannschaft 1.Kreisklasse hat ebenfalls 12 JES Einsätze pro Jahr. Dies ist uns aber zuwenig.
Es müsste folgendes geändert werden:
1. Statt 2 Jugendliche müssten 3 Jugendliche für eine Erwachsenenmannschaft als JES gemeldet werden können.
2. Die 3 JES Einsätze pro Jugendliche in der Halbrunde müssten auf 4 erhöht werden.
3. Es müsste ebenfalls möglich sein, das bei einem Spiel 2 JES Jugendliche gleichzeitig eingesetzt werden könnten. Wäre für die Jugendlichen übrigens eine sehr interessante Option ( Dies hätte auch zum Vorteil das in einer Mannschaft mit hohem Durchschnittsalter der 14 jährige noch einen Gleichaltrigen dabei hätte.
4. Pokalspiele sind leider auf dem absteigenden Ast, weil viele Mannschaften sich nicht mehr anmelden. Aber in vielen Mannschaften gibt es einzelne Spieler die gerne Pokal spielen würden. Sich aber den anderen Spielern die keine Zeit oder keine Lust haben unterordnen müssen. Wenn diese Spieler z.B mit 2 JES Jugendlichen beim Pokal antreten könnten, würden die Pokalveranstaltungen aufgewertet und die Jugendlichen könnten wichtige Spielerfahrung sammeln. Alle würden profitieren.
Derzeit ist es aber leider verboten JES Jugendliche einzusetzen.

Und noch eine katastrophale Entwicklung ist, das in vielen Kreisen etwa 50 % der Vereine überhaupt keine Nachwuchsarbeit mehr betreiben. Da ist das Ende vorprogrammiert. Diese Vereine müssten dazu gebracht werden, neidisch auf andere aktive Vereine zu werden, die viele Jugendliche im Einsatz haben.Dies würde ganz neue Kräfte mobilisieren.
Derzeit ist es leider so, das viele aktive Vereine mit Spielernot aus beruflichen und gesellschaftlichen Gründen ihre JES Budget frühzeitig aufgebraucht haben, und dann werden uralte Ex Spieler aus dem Ruhestand reaktiviert die gesundheitlich angeschlagen sind, die aber aus Pflichtbewußsein und Vereinstreue an die Platte treten. In unserem Verein wollte unser Mannschaftsführer einen 83 jährigen und ein 58 jähriger Ruheständler mit 2 Herzinfarkten wieder aktivieren. So etwas verrücktes geschied nicht nur in unserem Verein. Dies bringt den Tischtennissport in Deutschland nicht weiter. Und kleine Vereine/Abteilungen die keine Ersatzspieler mehr haben treten halt bei Spielen unvollständig an. Als Klassenleiter sehe ich diese Entwicklung immer weiter voranschreiten.
Es muß so sein, das Tischtennis Ruheständler, als Zuschauer
beim Spiel dabei sind und Ihr Wissen und Spielerfahrung den jungen Spielern weitergeben.

Fazit: Dieser Vorschlag kostet die Landesverbände kein Geld wäre aber eine gute Anerkennung und Wertschätzung für alle Vereine die Jugendarbeit betreiben !

Ich hoffe auf zahlreiche Kommentare und hoffentlich sind auch einflußreiche Tischtennisfunktionäre unter Euch die etwas bewegen können im
deutschen Tischtennissystem.
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