Zitat:
Original geschrieben von Markus S.
4. Vom Schlägerdreher kann ich nur abraten, da im Gegensatz zur langen Abwehr die Reaktionszeit am Tisch zu gering ist. Besser ist es da gelegentlich die RH zu umlaufen.
5. Zum Material: Möglichst schnelles und hartes (Carbon-) Holz.
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Von diesen beiden Ratschlägen kann ich nur abraten (dem Rest stimme ich voll zu).
Warum ?
zu 4.
Mein Doppelpartner spielt ebenso wie ich am Tisch "Defensiv-Stör". Im Gegensatz zu mir kann er jedoch Drehen, da ihm das als Jugendlicher beigebracht wurde. Dadurch spielt eine ganze Klasse stärker als ich. Es wäre grundfalsch, einem Jugendlichen beim Aufbau seines Spielsystems diese Option vorzuenthalten.
Das Gegenargument der kurzen Reaktionszeit wird gleich danach durch den Vorschlag des Umlaufens ad absurdum geführt: wenn die Zeit zu knapp zum Drehen ist, kann sie ja wohl erst recht nicht zum Umlaufen reichen !!
Korrekt ist: bei schnellen temporeichen Ballwechseln dicht am Tisch wird die Zeit zum Drehen wohl kaum reichen, aber es ist ein Charakteristikum, daß mit LN eben kein kontinuierliches, offenes, schnelles Spiel erzeugt wird, sondern daß Tempo- und Rythmuswechsel das Spiel bestimmen. Das bedeutet, es gibt zuhauf Spielsituationen, in denen man genügend Zeit zum Drehen hat, was dem Gegner das Leben sehr viel schwerer macht.
Übungen zum Drehen:
a) nicht nur vorm Fernseher sitzen, sondern dabei nebenher munter den Schläger drehen => Automatisierung der mechanischen Bewegung
b) RH Ballwechsel: kurzer RH Aufschlag mit NI und viel US; Partner schupft zurück. Der nächste Ball wird mit der RH LN zurückgeschoben. Ist die Antwort ein Schirm, muß dieser abgeschossen werden, ist es ein flacher Ball, wieder mit NI schupfen und danach wieder mit LN usw.
zu 5.
Es mag ja sein, daß letztendlich für ein superaggressives LN Angriffsspiel dies Art Holz vorteilhaft ist, aber zum einen habe ich den Eindruck, daß die richtig guten Leute alle gefühlvolle All Hölzer, statt der Off Granaten spielen z.B. soll der Vizeweltmeister ein Primorac Off- spielen (trotz des Namens ein All Holz), zum anderen muß damit aber auch spielen können, sonst freut sich der Gegner sehr.
Also würde ich den Jugendlichen bei seinem Holz belassen und erst wenn eine genügende Sicherheit vorhanden ist, holzmäßig aufrüsten, wobei ich (und nicht nur ich) für diese Art Spiel ein Re-Impact Holz einem normalen Carbonholz bei weitem vorziehen würde.
Noch eine nützliche Übung:
RH Ballwechsel; der Partner nagelt den LN Spieler auf der RH mit langen, leeren (oder rotationsarmen) Bällen fest
Variante A: der LN Spieler spielt ebenfalls immer die "Postkarte" ( äußerstes RH Eck des Tisches) an; der Partner versucht zu Umlaufen und dann soll der LN Spieler einen schnellen langen Druckschupf weit in die gegnerische VH hinaus spielen.
Variante B: der LN Spieler dreht und spielt mit NI einen Angriffschlag (Schuss o. Topspin) auf die gegnerische RH