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Alt 31.07.2003, 21:37
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Brati Brati ist offline
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Brati ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Ich hab das hier mal in einem anderen Forum zum Thema Doping gefunden. So richtig was scheint da nicht dabei zu sein, was man "vernünftig" für TT einsetzen könnte.

1. Man kann die Substanzen, die fürs doping eingesetzt werden in folgende Unterklassen einteilen:
a.) Narkotika
b.) Anabolika
c.) Peptidhormone
d.) Stimulanzien
e.) Masking Substanzen
f.) sonstige

Narkotika:
Dies sind Wirkstoffe, wie z.B. Morphine....dieses Alkaloid (Stickstoffhaltiger Naturstoff...ähnlich den Alkalis; basisch wegen des freien Elektronenpaars) wirkt als Schmerzmittel. Aus der Veresterung mit Essigsäure erhält man das Heroin.
Die Wirkungsweise läßt sich grob mit dem Schlüssel-Schloß Prinzip beschreiben. Das Schmerzmittel blockiert best. Rezeptoren auf den Zellen, z.B. der Nervenzellen. Dies erklärt grob den Effekt der Schmerzlinderung.
Erwähnenswert wäre noch, daß der Körper selbst
Morphine (Endorphine) produziert...bekannt als \"Glückshormone\"...hier liegt auch eine weitere Anwendung. Eben die Steigerung der Leistungsbereitschaft!

Anabolika:
Die Anabolika (anabolen Steroide) leiten sich alle vom männlichen Sexualhormon dem Testosteron ab. Die Wirkung
liegt in einer erhöhten Eiweißproduktion der Muskulatur.....also Kraftzuwachs, Muskelwachstum....
Das Grundgerüst der Steroiden (eben auch der Androgene) besteht auch 4 kondensierten Ringen (3 6er und ein 5er Ring)...männliche und weibliche Sexualhormone besitzen dieses Gerüst...mit verschiedenen funktionellen Gruppen!


Peptidhormone:
PH sind körpereigene in der Bauchspeicheldrüse/Nieren produzierten Peptide, wie z.B. das Insulin....Das sich Petide aus der Verknüpfung von den unterschiedlichen Aminosäuren entstehen, ist ja bekannt. Wer sich weiter damit geschäftigen will, kann ja mal unter Merrifield-Synthese nachlesen. Allgemein ist die Chemie der Naturstoffe und die Schutzgruppen-Chemie bei den Synthesen ein spannendes Gebiet der Organischen Chemie.
Beim Doping kommen das bekannte EPO und HGH zu Einsatz.
Erythropoetin (EPO) wird in den Nieren gebildet und erhöht die Produktion von roten Blutkörperchen und führt damit zu einer erhöhten Sauerstoffversorgung der Muskeln. Folge davon ist natürlich Leistungszuwachs.
HGH ist ein Wachstumhormon. Die Wirkung auf die Muskulatur sollte klar sein.


Stimulantien:
Ephedrine, Amphetamine, Koffein, Kokain
Ich denke mal jeder hat schon mal übermäßig Kaffee getrunken.
Amphetamine sind Verwandte des körpereigenen
Adrenalins (C6H3(OH)2-CH(OH)-CH2- NHCH3). Adrenalin erhöht den Blutdruck und steigert den Abbau von Glykogen...die Folge ist eine Leistungssteigerung.
Ephedrin und Amphetamin besitzen weniger OH-Gruppen (die, die \"wir\" uns gerne in Form von Ethanol zuführen :-) )und sind damit wegen ihrer niedrigeren Polarität in der Lage schneller durch die lipophilen (fettliebend) Membranstrukturen in Zentral-Nervensystem zu dringen und dort entsprechend an Rezeptoren zu wirken. Die Folge sind eine vergrößerte Leistungsfähigkeit, kürzere Reaktionszeiten, Euphorie.....sprich: Der sympathische Teil des vegetativen Nervensystems wird angeregt....über die Grenzen der \"normalen\" körperlichen Grenzen hinaus.
Stimulanzien können gegen Astma zum Einsatz kommen und sind in diesem Fall erlaubt...warum sind wohl 50% (?) der Radprofis Astmatiker....aber die dopen ja nicht! Die Armen!

e.) Masking Substanzen erschweren oder verhindern die Analyse von dopingmitteln.

f.) ich nenne hier nur mal das Blutdoping (Zuführung von meist Eigenblut), Betablocker
und auch (selten) Alkohol

und dann hier noch zu den Nebenwirkungen

1. Auch wenn viele denken, dass Tabletten harmloser als Spritzen sind- Dianabol und Winstrol gehören zu den gefährlichsten Steroiden überhaupt!

Beide sind 17aa-Roids, d.h. sie werden über die Leber abgebaut und greifen diese sehr stark an! Da Ihr nur eine Leber habt, ist das Punkt 1 über den Ihr vor einem Dianabol- oder Winstrol-Einsatz nachdenken solltet!

2. Die Masse, die Ihr mit Dianabol aufbaut, bleibt nicht erhalten! Mit Dianabol kann Euer Körpergewicht auf Grund einer starken Wassereinlagerung stark ansteigen. Mal abgesehen vom kosmetischen Problem (aufgedunsenes Aussehen ist nicht gerade das, auf was die Ladies stehen)- die damit einhergehende Blutdruckerhöhung und Herz-/Kreislaufbelastung kann unter Umständen sehr gefährlich sein! Da Ihr 17aa-Steroide wegen ihrer Lebertoxizität nicht länger als höchstens (!) 6 Wochen einsetzen solltet, kommt die Proteinsynthese, und damit der Eiweissaufbau (=Muskelaufbau) nicht sonderlich auf Touren. Da Dianabol die körpereigene Testosteronproduktion sehr schnell hemmt, wird Eure Eigenproduktion nach 6 Wochen absolut im Keller sein. Bis diese dann mit Hilfe einer Gegenkur (Clomifen oder Nolvadex) wieder einigermassen funktioniert, gehen ebenfalls einige Wochen in´s Land. Zeit, in der Ihr Kraft und somit auch die aufgebaute Masse verliert. Fazit: Von Dianabol bleibt kaum Masse stehen!

3. Winstrol beeinflusst die Blutfettwerte noch extremer als alle anderen Steroide! Der Wirkstoff Stanozolol drückt das gute Cholesterin stark nach unten, während es das böse Cholesterin dabei erhöht. Wer verstopfte Adern und somit über kurz oder lang einen Herzinfarkt riskieren will, dem sei Winstrol wärmstens empfohlen!

4. Winstrol ist ein DHT-Derivat, dass heisst es besitzt alle DHT-typischen Nebenwirkungen wie u.a. Prostatawachstum (nicht gut für die Potenz) und Haarausfall (wenige Frauen stehen auf Kojak).

5. Winstrol trocknet sowohl die Gelenke, als auch die Muskulatur aus! Wer Lust auf Muskelfaserrisse oder Gelenkprobleme hat, der soll Winstrol ruhig weiternehmen.

6. Zu den genannten dianabol- und winstroltypischen Nebenwirkungen kommen noch die ohnehin schon bei anabolen / androgenen Steroiden bekannten Nebenwirkungen wie u.a. negative Wirkung auf die Haut (fettige, pickelige Haut), Wachstum des Herzens, negative Beeinflussung des Grössenwachstums bei Jugendlichen, psychische Störungen, Gynäkomastie und Potenzprobleme (kommt bei den Ladies gar nicht gut).

7. Dass Winstrol Fett verbrennt oder die alleinige Einnahme schon "hart" macht, ist ein weitverbreitetes Ammenmärchen! Winstrol verbrennt kein Fett! Bei Wettkampfathleten, die schon einen extrem niedrigen Körperfettanteil besitzen, mag Winstrol den Unterschied zwischen "hart" und "knochentrocken" ausmachen, aber Freizeitsportler werden diesen Effekt nicht zu spüren bekommen, da sie in 95% aller Fälle nicht annähernd in den besagten Bereich vorstossen, der nötig ist, um den Unterschied festzustellen.


Ob man das wirklich machen muss ?

Gruß

Brati
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"Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen auch Zwerge lange Schatten."
Karl Kraus
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