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FAZ vom 5.8.
Artikel in der FAZ vom 5.8.2003
Tischtennis
Rückenwind für Boll und deutsches Tischtennis
05. August 2003 Rechtzeitig zu Beginn der Olympia-Saison hat das deutsche Tischtennis Rückenwind bekommen. Nur zwei Monate nach dem frühen WM-Aus in Paris eroberte Timo Boll die prestigeträchtige Führung in der Weltrangliste zurück, und der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) landete auf dem Sponsoring-Markt durch den Einstieg des Volkswagen-Konzerns geradezu einen historischen Coup.
„Das Engagement von VW ist ein großer Erfolg für unseren Verband und den Tischtennis-Sport insgesamt“, sagte DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid) zur Positionierung der Wolfsburger als Team-Sponsor der DTTB-Mannschaften und der German-Open-Turniere 2003 in Bremen und 2004 in Leipzig.
Quoten in China und Asien für VW interessant
Der frühere Wirtschafts-Manager erhofft sich Signalwirkung von dem Deal, der für VW das Sponsorship der Einzel-WM 2005 in Shanghai und ein Engagement bei allen Pro-Tour-Turnieren in China, Japan und Korea einschließt: „Wenn ein global operierender Konzern wie Volkswagen sich auf internationaler Basis für ein Sponsorship im Tischtennis entscheidet, dann wird auch für andere Firmen klar, daß Tischtennis zu den fünf größten Sportarten der Welt gehört und mit seinen phänomenalen Fernseheinschaltquoten in China und Asien eine interessante und unverbrauchte Werbeplattform ist.“
Frühes WM-Aus verarbeitet
Auch bei Boll überwog die Freude über den neuen Sponsor der Nationalmanschaft fast die Genugtuung über die Rückkehr auf Platz eins. „Das ist natürlich riesig. Damit setzt ein Konzern, der sich seine Sponsoring-Aktivitäten aussuchen kann, einen wichtigen Akzent. Denn auf einer solchen Ebene ist jedem klar, daß dies kein Gefälligkeitssponsoring ist, sondern eine Investition in einen Sport mit großem Potenzial“, meinte der Weltcup-Sieger.
Seine WM-Enttäuschung von Paris, wo der auf den Spitzenplatz gesetzte Boll schon in Runde zwei gegen den Chinesen Qiu Yike ausgeschieden und danach ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war, hat der 22-Jährige verarbeitet: „Ich habe jetzt auch einmal die Anspruchshaltung der Öffentlichkeit und die Schattenseiten des Profisports kennengelernt. Damit mußte ich erst zurecht kommen, aber ich habe auch wichtige Erfahrungen gesammelt“, erklärt der Ex-Europameister rückblickend.
Konzentration auf Athen 2004
Bolls Konzentration gilt nun Olympia 2004 in Athen: „Ich habe eine ordentliche Vorbereitung gehabt und viel gearbeitet. Wenn ich die nächsten zwei bis drei Wochen vor allem das sehr harte Konditionsprogramm gesund durchstehe, bin ich für die neue Saison wirklich gut gerüstet.“
Text: sid
Bildmaterial: SIPA
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Große Leuchten (Sonnen) brennen schnell und sehr hell, aber meist nicht sehr lange (ein paar mio Jahre). Zum Glück bin ich nur ein kleines Licht
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