Zitat:
Zitat von Peter Igel
copyright-Verletzung!
Nimm dir schon mal nen guten Anwalt. 
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Der Beitrag geht dir wohl sehr gegen den Strich.
Zitat von stefan.s
Zur Arschkriecherei sag' ich mal nix, nur vielleicht soviel, dass es eventuell an der Zeit wäre, dass du dich mal 'n büschen einbremst...
Zu Wolle sag' ich natürlich was (und nicht, wie du so oft: exzellenter Beitrag ...)
Also erstmal ist Wolfgangs kleine Aufzählung (zwischen)menschlicher Desaster hier in diesem Zusammenhang so ja nun nicht 'korrekt', oder? (das hatte Wolfgang auch sicher nicht im Sinn, insistiert er doch desöfteren darauf, hier auch subjektive und der persönlichen Befindlichkeit geschuldete Anekdötchen zu posten).
Diese:
z.B. sind ja wohl in der Regel nicht so of 'Hartz IV'.
Aber auch die anderen Kategorien:
,
die es ausdrücklich alle geben mag, und sicher noch viel mehr, sind zwar vielleicht aus vielerlei Gründen zu kritisieren oder sonstwas, was hat das aber im Zusammenhang mit dem Bezug von Hartz IV zu tun?
Worauf ich hinaus will ist Olafs gebetsmühlenartig vorgetragene Floskel 'selbstverschuldet'.
Ich hab's zwar schon öfter gesagt, aber diese hat nix, aber auch gar nix damit zu tun, ob Hartz IV zu zahlen ist oder nicht.
Es ist eine Polemisierung und eine (De-)Moralisierung eines im Kern humanitären Grundgedankens.
Wenn jemand bedürftig ist, fragt man nicht nach dem 'warum'. Jemand der Hunger hat, dem gibt man zu essen und jemand, der friert, den wärmt man.
Es ist in diesem Moment komplett latte, ob er vorher sein Geld versoffen, verh..t oder sonstwas damit gemacht hat, der Zustand der Not; der Bedürftigkeit allein verbietet solche Fragen (übrigens funktionieren alle benifitären Systeme nur so. ).
Das ist weder sozialromatisch noch sonstwas, sondern jahrtausendealte (abendländische) Tradition. (die übrigens auch einen sehr praktikablen Nebeneffekt hat)
Die Sozialsysteme aller (friedlichen!!!) Gesellschaften (auch in den USA gibt es eine 'Fürsorge') fußen trotz aller gegensätzlicher Ausgestaltungen auf dieser Selbstverständlichkeit.
Die 'Selbstverschuldung' ist keinerlei Kriterium in diesem Moment, weder für den Gebenden noch für den Bedürftigen.
Nun passiert aber im Übertritt von der Individual- zur Gesellschaftsmoral folgendes: es entsteht ein ANSPRUCH auf Hilfe, dieser ist (mit gutem Grund) gesetzlich festgeschrieben.
Und genau aus diesem Anspruch heraus erwachsen Verpflichtungen für den Bedürftigen, nämlich dergestalt, dass er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten zu bemühen habe, den Status des Almosenempfängers zu verlassen.
Parallel dazu enstehen aber auch dem Staat Pflichten: nämlich Rahmenbedingeungen zu schaffen, dass eines eigenständige Subsistenz möglich wird (das liegt daran, dass der Bürger eines Staates eben nicht so einfach woanders hingehen kann).
Und das nun versucht der Staat ja auch zu tun: es gibt eine sogenannte Arbeitsagentur, die Jobs vermitteln und Hartz IV-Empfänger in ihren 'Bemühungen' überwacht.
Dass das unzureichend ist, ist wohl unbestritten; einige fordern hier mehr Kontrolle und Restriktionen, weil sie die Pflicht(verletzung) auf seiten der Empfänger vermuten, andere mehr und effizientere Vermittlungs-, Schulungs- und was-weiß-ich-Angebote, weil sie den Staat in die Pflicht nehmen.
Und noch einmal: keiner der hier vertretenen 'Linken' hat behauptet, es gäbe keine Mißbrauchsfälle und diese seien nicht zu sanktionieren.
Ich - nochmal ganz deutlich - behaupte hiermit, dass es betrügende Hartz IVler gibt und korrekte Banker.
Das ist überhaupt nicht das Thema, auch wenn Olaf es immer wieder dazu machen will.
Es geht darum, ob man diesen 'ein-fauler-Apfel-verdirbt-den-ganzen-Korb'-Ansatz vertritt oder nicht.
Zum Lottogewinn nochmal:
Klar gibt es gute Gründe für das Urteil, das ist mir durchaus bewusst. Und ich unterstelle darüberhinaus, dass die Richter die Gesetze kennen.
Trotzdem gibt es auch gute Gründe dafür, das Urteil nicht gutzuheißen, und das auch ohne Sprung in der Schüssel.
Diese ausschließlich mit dem Verweis auf bestehende Gesetze abzutun ist billig und langweilig, denn entgegen der Meinung von so Manchem hier bin ich der Überzeugung, dass Gesetze, gerade weil sie für ein funktionierendes Zusammenleben sorgen sollen, hinterfragt werden müssen (dabei ist es mir ganz egal, ob ein Dauerultraposter hier immer vom falschen Ort oder falschen Leuten schwadroniert).
EXZELLENT!!!