Ich denke so pauschal kann man diese Frage nicht beantworten. Aber es ist ein sehr interessantes Thema zu dem mir sicherlich viel einfällt.
Eine gute Jugendarbeit ist dann gegeben, wenn man über mehrere Jahre einen kontinuierlichen Weg nach oben geht oder oben ist / bleibt.
Eintagsfliegen haben nichts mit guter Jugendarbeit zu tun, "zusammengekaufte" Gebilde ebenfalls nicht.
Die Vereine haben eine gute Jugendarbeit, die eigenen Nachwuchs ausbilden und diesen nach oben bringen.
Was heißt nach oben bringen? Diese Frage muß sich jeder Verein selber beantworten, jeder muß sein eigenes Ziel festlegen und dieses verfolgen.
Zur Fragestellung des Verfassers dieser Umfrage:
Zitat:
Original von TT-Star:
Hallo,
mich würd mal interessieren wer eurer Meinung nach die beste Jugendarbeit im TTVWH hat. Warum? Was ist so besonders an deren Arbeit? Was zeichnet sie aus?
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Man kann eigentlich nicht beantworten, wer allgemein die beste Jugendarbeit im TTVWH hat, man nur beantworten, wer zur Zeit die beste Jugendarbeit hat.
Es gibt einige Vereine, die sich auszeichnen, völlig unterbewertet ist in dieser Umfrage der TTC Burgberg.
Die Umfrage zeigt zwar teilweise die richtige Tendenz auf, z.B. TV Unterboihingen (mit zur Zeit ausgezeichneter Jugendarbeit) an der Spitze und z.B. TSV Betzingen (Jugendarbeit im Tief) am Ende, aber einige Fehleinschätzungen findet man schon, z.B. ist es völlig realitätsfern, daß der SV Sillenbuch 0 Stimmen hat, die TSG Steinheim 0 Stimmen, Heilbronn, Herrlingen und Burgberg nur 2 bzw. 3, z.B. Untermberg "nur" 5 Stimmen, aber der TTC Metabo Frickenhausen 8 Stimmen hat! Das steht in keinem Verhältnis. Bundesliga-Bonus!?
Nochmal zu den Fragen des Verfassers:
Zitat:
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mich würd mal interessieren wer eurer Meinung nach die beste Jugendarbeit im TTVWH hat. Warum? Was ist so besonders an deren Arbeit? Was zeichnet sie aus?
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Wenn ich mich festlegen muß, dann bleiben aus den verschiedenen Betrachtungsmöglichkeiten zwei Vereine übrig, die zur Zeit die Referenzvereine darstellen:
TSG Eislingen: Über Jahre hinweg Top-Ergebnisse auf höchstem Jugendniveau im Mannschaftsbereich. Ziel war es nicht, einzelne Spieler in die absolute süddeutsche oder deutsche Spitze zu bringen, die dann möglicherweise den Verein nach 1-2 Jahren verlassen um in der Ober- oder Regionalliga ihr Glück zu versuchen, sondern Ziel war es, einen kleinen aber feinen und motivierten "Haufen" um sich zu scharen, die mit Teamgeist gemeinsam stark genug waren, um immerhin zwei Deutsche Meistertitel zu gewinnen (2000 und 2003).
Die Spieler kamen zwar oft nicht aus den eigenen Reihen, d.h. in Eislingen von klein auf das TT-Spielen erlernt, sondern eben aus umliegenden Vereinen mit größerem Leistungsgefälle, aber es war auch nicht das Ziel eine breit angelegte Jugendarbeit mit Anfängertraining, Schülergruppe und Jugendgruppe aufzubauen, sondern Eislingen hat sich dem "Mannschafts-Spitzensport" auf Jugendebene, besser gesagt auf Jungenebene, verschrieben, ein kleiner erlesener Kreis, der in der Verbandsliga Nord in den letzten Jahren nahezu unschlagbar war.
Wie es mit Eislingen weiter geht, wird sich zeigen, vermutlich haben die "großen Zeiten" im Jugendbereich erstmal ein Ende, die jetzt aktuelle Jungenmannschaft in der Verbandsklasse Nord wird dort keinerlei Titelchancen haben, d.h. daß es nach der Deutschen Meisterschaft 2003 im Jahr 2004 nicht einmal zu einer Württembergischen Meisterschaft reichen wird (was man jetzt nicht negativ verstehen sollte, es muß auch Übergangsjahre geben).
Ob die TSG Eislingen 2005 oder 2006 wieder in die Spitze im Mannschaftssport zurückkehren wird, kann ich jetzt nicht beurteilen, momentan sieht es eher nicht so aus, zwei Nachwuchs-/Juniorenspieler haben den Verein zur neuen Saison verlassen und wenn ich richtig informiert bin, dann hat Eislingen aktuell 2 Jungenmannschaften und 3 Schülermannschaften und es kommt im Moment nicht wirklich was nach.
Aber für die vielen Titel in der Vergangenheit kann man vor Jochen Regelmann (der Mann der im Hintergrund die Fäden zieht) nur den Hut ziehen.
Der zweite Topverein ist aktuell der:
TV Unterboihingen: Früher mal hoch geflogen (Regionalliga, Talentfabrik mit Jörg Schlichter, Gaby und Meike Rohr, zwei Deutsche Meistertitel irgendwann Mitte der 90-er Jahre), dann tief gefallen (Herren nur noch Bezirksklasse, Jugend nur noch 1 Mannschaft in der Kreisklasse).
Seit 2000 (Anfang oder Mitte?) hat Matthias Landfried das Training übernommen, die Auflistung von Petra weiter oben spricht Bände, es ging steil nach oben.
Der Skater hat es vor mir schon geschrieben, besser geht es nicht mehr, 14 Mannschaften im Jugendbereich aufzubauen und zu leiten kann wohl keiner von uns nachempfinden wieviel Aufwand da dahinter steckt und dann mit diesen Mannschaften auch noch Erfolg zu haben und bis in die höchste Spielklasse durchzumarschieren, verdient größte Anerkennung.
Wie sich die Mädchen- und die Jungenmannschaft in der Verbandsklasse Nord schlagen werden, bleibt abzuwarten, als Aufsteiger hat man es immer schwer.
Dem TT-Trainer_TTVWH muß ich widersprechen, denn wenn man die Erfolge der Mannschaften anschaut, dann kann man sicherlich schon von Klasse sprechen und unrealistische Ziele sollte man nicht haben, denn aus einer Jugendarbeit mit 8, 10, 12 oder gar 14 Mannschaften auch noch absolute Spitzenleistungen im Einzel- oder Mannschaftssport erreichen zu können, das ist einfach nicht möglich, außer wenn man einen Trainerstab von 10 fähigen Trainern hat.
Es ist auch Klasse im Einzelsport da, Unterboihingens stärkste Schülerin Carina Frasch ist nur ganz knapp an der Deutschen Top48-Rangliste vorbeigeschrammt. Deshalb lieber Trainerkollege: Neid zurückfahren und auch mal anerkennen wenn jemand eine super Arbeit macht.
Gleichzeitig eine Auszeichnung, aber auch gleichzeitig mein einziger Kritikpunkt ist allerdings, daß dies alles mit einer Person steht und fällt. Matthias Landfried ist in Unterboihingen der einzige Trainer und organisiert auch alles, aber wenn er aufhören würde, dann würde Unterboihingen zusammenfallen wie ein Kartenhaus.
Eine Entscheidung fällt schwer, aber ich habe in der Umfrage für den TV Unterboihingen abgestimmt, weil er im Gegensatz zu "meinem Vize-Meister" TSG Eislingen die komplettere Jugendarbeit bietet, d.h. Anfänger, Schüler und Jugend und sowohl im männlichen, wie auch im oft vernachlässigten weiblichen Bereich.
Außerdem spricht die kurz- bis mittelfristige Perspektive für den TV Unterboihingen, während es in Eislingen momentan nicht ganz so gut aussieht.
Aber dies alles kann sich schnell ändern, in 2 Jahren kann sich viel tun, z.B. hat Steinheim eine sehr große Jugendarbeit, die Halle ist voll und wenn man es hier schafft, aus der Masse auch noch die Klasse herauszubilden, dann reden wir hier vielleicht in 2 Jahren von Steinheim!