AW: Ein Carbon Projekt
Vorgehensweise beim Basteln:
Aus Sperrholz eine Schablone gebastelt. Geeigneten Schläger auf das Sperrholz legen und mit Filzstift die Randkontur abfahren, dann mit Stichsäge aussägen und zuletzt mit 180er oder 120er Schleifpapier die Ränder aufhübschen. Von dieser Schablone hab ich dann immer die Balsakerne abgenommen. Und die Furniere, wobei ich diese am Rand immer ca 10mm ringsum grösser lasse. Und auch das Carbongelege, lasse ich auch rundum etwas überstehen. Furniere und Carbon schneide ich mit Haushaltsschere.
Bei den Furnieren bin ich mir nicht sicher, was besser ist: 0.25er nehmen, friemelig zu verarbeiten, reisst leicht ein oder 0.5er nehmen und nach dem aushärten runterschleifen, ist mehr Arbeit, Oberflächenebenheit ist aber besser.
Die Balsakerne und die Furniere streiche ich dreimal mit Glattfix (Sauzeug) ein. Den Stunk min 24h abdampfen lassen.
Auf den angehangenen Bildern sieht man den ganzen Kram.
Jetzt Handschuhe an und mit Epoxi (sehr gesungheitsschädlich) rumsauen.
Wohl dem, der Atemschutz hat (Filter Typ A). Hab ich noch nicht, ich geh ins Freie. Nicht bei viel Wind arbeiten. Yoghurtbecher auf die Waage, Waage ein, 10 g Harz reintropfen.
Dabei läuft immer etwas Harz den Verschluss runter, mach ich dann am Ende wieder weg. 4g Haerter dazu. Dann 1 Minute mit dem Spatel umrühren, Windrichtung beachten und Nase weit weg.
Dann etwas Folie auf die Arbeitsplatte legen, es drückt immer etwas Harz durchs Furnier. Darauf das Furnier. Furnier einpinseln, am Rand etwas dicker, in der Mitte dünner. Kohle darauflegen, andrücken.
Normalerweise würde man jetzt die Kohle einpinseln. Ich lasse das, weil ich leicht bauen will. Balsakern einpinseln, dicker am Rand, dünner in der Mitte. Auf die Kohle legen. Siehe Bild. Andrücken. Nochmal Folie drauf.
Jetzt die Arbeitsplatte aufstecken und danach die Muttern anziehen.
Kreuzweise und in kleinen Schritten. Nicht zu fest ziehen, sonst wird der Balsakern zu sehr verquetscht. Oder aber die Arbeitsplatte verzogen, so richtig super hält die auch nicht, besser wäre eine Metallplatte. Ich würde gerne einen Drehmomentwert angeben, weiss aber leider keinen, ich mach das nach Gefühl. Vielleicht kann einer der alten Selbstbauhasen helfen.
Das Ganze kommt jetzt zum Aushärten 24 h in den Keller, gut lüften.
Nach dem öffnen prüfe ich, ob alles fest ist, wenn man zuwenig Harz genommen hat, oder nicht gleimässig verstrichen hat, kann man jetzt wegwerfen.
Wenns hält, schneide ich den Überstand aus Furnier und Kohle mit dem Cutter ab, gehe mit Schleifpapier nach (Vorsicht, den Schleifstaub nicht einatmen). Dann folgt die gleiche Prozedur für die Rückseite.
Zum Schluss kommen die Griffhälften drauf. Kann man vorher aushöhlen, bringt etwa 2 g, sollte man in der Mitte vielleicht mit einer Minirippe abstützen. Ob sich diese Arbeit lohnt? Balsastücke mit Weissleim auf den Griff, mit Schraubzwingen festziehen. Nach dem Trocknen nach persönlichem Geschmack zuschleifen, ich nehme wieder 120/180.
Fertig. Mein erstes Holz, wo alles einigermassen geklappt hat, wog 45 g.
Gruss Stephan
Geändert von sr5555 (26.03.2011 um 18:24 Uhr)
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