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Änderungen
Hallo Leute,
auch auf die Gefahr hin, dass ich mich nun noch oft "verteidigen" oder zumindest zu Wort melden muss, möchte ich Freddie Unterstützung geben.
Ich finde es völlig normal, dass die Verantwortlichen der ITTF sich Gedanken machen und Vorschläge entwickeln, von denen sie sich Besserung erhoffen. Besserung?, mit welchem Ziel? Wir sind uns doch sicher einig, dass unsere TT-Zahlen nicht berauschend sind und egal wo ich hinkommen in der TT-Szene wird viel gejammert, über alles Mögliche. Sei es der Nachwuchsmangel, der Mitgliederschwund, die fehlenden Ehrenämtler...etc. Daraus lässt sich folgern, dass eigentlich erwartet wird, dass etwas passieren soll. Allerdings liegt es in der Natur des Menschen, alles Neue abzublocken. Das häufigste Gegenargument "Das war doch noch nie so" (speziell bei Funktionären DIE Lieblingsantwort auf neue Ideen). Meine persönliche Devise zielt in die gleiche Richtung wie die Firmenphilosophie von Freddie: Man muss speziell in der heutigen schnelllebigen Zeit ständig alles hinterfragen und auf Aktualität und Sinn überprüfen.
Nun geht es also um die Zielsetzung (unablässlich für jeden Änderung). Ich setze voraus, dass die Verantwortlichen der ITTF das Spiel für NICHT-TT-SPIELER d.h., normale sportbegeisterte (oder auch nicht) Leute attraktiver gestalten wollen. Hierzu gibt es verschiedene Wege; längere Ballwechsel könnte ein Weg sein, mehr Farbe bei Tischen und Bällen (siehe WTTV-YOU-Auftritt) könnte Jugendliche anlocken, mehr Transparenz bei den schwernachvollziehbaren, effetabhängigen Schlägen scheint wichtig, weitere Ziele gibt es sicherlich. Um diese Ziele zu erreichen wurde nun der größere Ball ausprobiert, hat vielleicht nicht das gewünschte Ergebnis gebracht (ein wenig aber schon, finde ich), aber wer hatte denn hierdurch ein Problem??? Das Spiel ist doch noch gleich.
Beim Fussball hat die Änderung zur 3-Punkte-Regel auch nicht weniger Unentschieden und wahnsinnig attraktiven Offensivfussball produziert, oder? Meckert auch keiner mehr drüber.
Ich persönlich finde es extrem wichtig, das Thema Transparenz anzugehen. Es DARF einfach NICHT SEIN, dass Zuschauer auf der Tribüne nicht nachvollziehen können, warum der Rückschläger den Aufschlag nicht bekommt. In keiner anderen vergleichbaren Sportart gibt es solche entscheidenden Faktoren wie den Effet, der für Laien nicht nachzuvollziehen ist. Das Beispiel Tennis wurde angeführt, das ist doch gar nicht vergleichbar. Im Tennis ist klar, warum der Rückschläger nicht an den Ball kommt; 220km/h!! Das kommt aber bei den Leuten an, wir sind doch scheinbar alle einfach gestrickt, siehe Big Brother, je einfacher, desto erfolgreicher. Im Tischtennis stünde anstand 220lm/h auf der Anzeige: "halblegaler Aufschlag, durch Oberkörper und freien Arm gut verdeckt. Rückschläger musste zwischen Seitunter- und Seitoberschnitt wählen, hat sich aber vertan!!" Daher sind die Anträge "Aufschlag vor dem Körper (heißt noch lange nicht nur RH!!!!!)" oder "nicht mehr unter dem freien Arm" für meinen Geschmack der richtige Weg und ein kleiner Mosaikstein hin zu mehr Zuschauerfreundlichkeit.
Für meinen Geschmack war der große Ball nicht nötig, denn langsamer muss das Spiel nicht zwingend werden. Ich habe immer wieder erlebt, wie Zuschauer begeistert sind, wenn jemand einen unerreichbaren Topspin ziehen kann. Ich habe aber nie erlebt, dass welche von geil geschraubten Aufschlägen schwärmen.
Mir ist auch klar, dass medientechnisch am besten Timo Boll Athen 2004 gewinnt und zwar nach dem er nach Verlust des 4. Satzes vor Wut sein T-Shirt zerrissen hat und der eintätowierte Name seiner Freundin auf der Brust zu sehen wäre. Den Zustand haben wir aber nicht.
Was die Zählweise angeht, bin ich unentschlossen. Ich denke auch, dass 21 zum TT gehört, es wäre eine 200-DM-Frage bei Jauch. Allerdings finde ich die Versuche auch hier völlig legitim.
Ich möchte, ähnlich wie Freddie, auch eine Lanze brechen für diejenigen, die sich Gedanken machen und Vorschläge entwickeln. Stillstand ist Rückschritt! Wenn wir nichts ändern, bleiben wir unsere kleine TT-Familie, die irgendwann mehr und mehr ausstirbt. Früher gab es nicht so viel Konkurrenzangebote zum TT, daher gingen in den 70ern die Zahlen steil nach oben, seit 10 Jahren sieht das aber anders aus. Und das eine ständige Entwicklung in die gleiche Richtung ist, muss etwas passieren. Wo sind eure Alternativen????? Ich freue mich über jeden anderen Vorschlag. Die Vorschläge zur Heranführung ans Ehrenamt finde ich gut, sinnvoll und richtig, kleine Aufgaben übertragen ohne direkt ein Amt zu vergeben, Anreize zu schaffen etc.... Es wäre die schönste Lösung, wenn durch viele gesunde Vereine die Basis so stark wäre, dass Überlegungen zu Veränderungen unnötig sind. Das ist aber nicht realistisch, meine ich, obwohl ich in meinem Verein genau dies versuche umzusetzen, denn das ist, was ich beitragen kann.
So, ich muss los, vielleicht ein anderes Mal mehr, man kann ja so schön diskutieren über unseren Sport. Falls es teilweise unzusammenhängend war - war halt so runtergeschrieben
Gruß, Downspin
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