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Alt 26.07.2011, 12:15
User 17544 User 17544 ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Abwehrtitan Beitrag anzeigen
Echt ?
Ja, echt....

Zitat:
Zitat von Abwehrtitan Beitrag anzeigen
Bretti, bitte ....

Ränder sind wichtig ... es gäbe sonst keine Mitte, erst wenn der Rand zur Mitte wird, könntest Du Dich plötzlich am Rand wiederfinden. Je weiter man sich am Rand befindet desto ferner ist die Mitte.
Den Bezug zu meinem Posting oder gar zu mir kann ich da nicht erkennen

...lass mich aber gerne aufklären.

Vorab mal ein paar relativ ungeordnete Gedanken von mir, damit du mich vielleicht ein wenig verstehst...

Die gebetsmühlenartige heraufbeschworene Gefahr ausgehend von Linksextremisten sehe ich nun mal nicht wirklich. Dummheit in Form von Intoleranz und Fremdenhass begegnet einem leider fast an jeder Ecke. Bei denen, die dabei zum Rande der Gesellschaft gehören mischt sich schnell faschistisches Gedankengut ein und sie schließen sich über kurz oder lang irgendeiner rechten Gruppierung an. Waffennarren sind auch nicht selten darunter. Gewaltbereit dürften ebenfalls nicht wenige sein.

Sorry, aber ich hab' ganz andere Prioritäten in meinem Leben, als mich irgend einer Form extrem aus der Mitte heraus zugehörig zu fühlen, noch weniger habe ich das Bestreben mich in eine extreme Richtung zu begeben. Meine grundsätzliche Gesinnung ist allerdings eindeutig auf der linken Seite anzusiedeln.

Auch wenn ich im eigentlichen Sinne kein Pazifist, verabscheue ich Gewalt. Dafür braucht es schließlich nicht viel Verstand, dass einmal begonnene Gewalt schwer zu stoppen ist. Politische Auseinandersetzungen müssen immer ohne jegliche Gewalt auskommen. Beispiele die Aufzeigen was passiert, wenn diese Maxime verlassen wird, gibt es schließlich genug. Sobald Gewalt gebraucht wird, gibt es nun mal keine Spielregeln mehr - auch wenn welche aufgestellt /werdenwurden, eingehalten werden/wurden sie eher selten.

Was ich allerdings doch ein wenig beunruhigt ist die unterschiedliche Bewertung von Gewalt. Jegliche Gewalt, die von rechts der Mitte ausgeht wird augenblicklich gern als Tat von einzelnen Spinnern dargestellt. Linksmotivierte Taten werden hingegen gern einer extremen Gruppierung zugeschrieben. Die Angstschürerei vor islamistischer Gewalt geht mir völlig über das Maß des Erträglichen hinaus. Muslime stehen ohne wenn und aber bei einem großen Teil der Bevölkerung unter Generalverdacht. In so einer Grundstimmung sind jegliche Integrationsdebatten völlig unsinnig. Geschürtes Misstrauen ist nun mal keine Basis um sich anzunähern.

Das größte Problem sehe ich darin begründet, dass es in der sogenannten westlichen Welt - ist in der islamischen Welt auch nicht anders, eher schlimmer - nie wirklich gelungen ist, die Trennung zwischen Staat und Religion zu vollziehen. Lässt sich aber nun mal nicht lösen und ist aller Wahrscheinlichkeit noch nicht mal wirklich erstrebenswert.

Das große C für Christlich zieht hierzulande nicht wenige Menschen an. Allerdings sehe ich im christlichen und da vor allem beim katholischen Glauben auch einige Dinge, die sich mit unseren gesetzlichen Grundsätzen nicht vereinbar sind. Auch hier macht die islamische Religionslehre sicher kein Boden gut. Die Strukturen aller Religionen, passen ganz und gar nicht zu den gesetzlichen Vorgaben. Frauen haben in so ziemlich jeder Religion die Arschkarte gezogen. Ansonsten stammen alle Religionen noch aus Zeiten, wo die Menschheit glaubte, dass die Erde 'ne Scheibe ist. Jeder noch so gut gemeinte Glaube hat sich - wenn dann die Erkenntnis in die Hirne gekommen ist, weil ein paar Menschen, die es genau wissen wollten sich mal intensiv mit den Dingen befasst haben -, stets als Irrglaube gezeigt. Einzig die Nichtexistenz eines Gottes und das es kein Leben nach dem Tod gibt, ist 'ne so harte Nuss, dass sie wohl noch lange Zeit nicht geknackt werden wird. Was allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach auch besser so ist. Wenn dieser Irrglaube mal fällt, wird es schwer sein den Großteil der Menschheit im Zaum zu halten. Wenn jedem unmissverständlich klar gemacht werden würde, dass er nur die paar Jährchen hier auf Erden hat, dann könnte schnell apokalyptisches Chaos ausbrechen. Religion ist halt Fluch und Segen zugleich. Nur ist die Menschheit auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen, dass sich die selbsternannten großen Religionsführer zusammenraufen und sich anzunähern. Hardliner wie der Pope - ja, auch da gibt es in anderen Religionen Leute, die ihn in diesbezüglich ind den Schatten stellen - sind nun mal Kontraproduktiv um ihre zahlreichen Glaubensanhänger im Zaum zu halten..

Ein CSU-Innenminister kann mich da keineswegs aus der Ruhe bringen. Der Otto Schily als Innenminister war mir allerdings ein Dorn im Auge. Den bezeichne ich seit dem persönlich als verlogenes Ar*******, auch wenn sicher jeder Innenminister einigen Zwängen unterliegt, die nicht immer mit der persönlichen Gesinnung vereinbar sind - wie in jedem Job halt -, gab es für mich keinen nachvollziehbaren Grund, dass ausgerechnet er eine fremdenfeindliche Debatte anheizte.

Wie auch immer geartete Randbereiche braucht es nach meinem Verständnis nicht. Sicher gibt es die - leider...

Mein inzwischen liebgewonnener Erzfeind BILD-Peter z.B. gehört nach meinem Verständnis auch zu keinem Randbereich. Der ist mit sich selbst und der Welt im Reinen. Hält sich selbst für pfiffig genug, so dass er "Konkurrenz" mit Migationshintergrund nicht als persönliche Bedrohung ansieht. Sein Spielfeld ist eine möglichst ungehemmte freie Marktwirtschaft. Das Spiel gefällt ihm und sich dem zu stellen bereitet ihm keine Probleme. Bedroht fühlt er sich eher durch all zu viel soziale Marktwirtschaft, die ihn seiner Ansicht nach zu seinem Nachteil nur ausbremsen würde. Mit solchen "Feinden" kann ich gut leben. Solche "Kämpfe" werden auch gewaltlos auf demokratische Weise ausgefochten. Im realen Leben ist man von solchen Menschen umgeben und die meisten von ihnen sind gar nicht mal so unsozial wie sie immer tun. Im realen Leben ist Politik eh selten ein Thema das Menschen entzweit. Ich weiß oft gar nicht welche politischen Vorlieben die Menschen, mit denen ich es zu tun habe, so haben. Nicht wenige dürften schon aus statistischer Sicht Unionwähler sein. Scheiß drauf, sind immerhin viele nette Menschen drunter, mit denen man gern seine Freizeit ganz unpolitisch verbringt

Mir gehen Leute, die zwar meiner politischen Orientierung entsprechen, dafür aber keine Gelegenheit auslassen, zu zeigen was sie für tolle Gutmenschen sind, viel eher auf den Sack. Da sind mir grantige Unionswähler, die zwar über faules arbeitsloses Gesindel völlig undifferenziert schimpfen und kein gutes Haar an ihnen lassen, aber wenn's drauf ankommt trotzdem ohne großes Getue die Geldbörse öffnen, wenn es darum geht mal einem Gestrauchelten aus dem eigenen Dunstkreis (Nachbarschaft, Sport, Gemeinde, Familie) unter die Arme zu greifen, meist doch lieber

So, war jetzt ganz schön heftig, aber ich hoffe damit zumindest einige Unklarheiten was mich betrifft aus dem Weg geräumt zu haben