Hallo,
Leider sich die Infos zum neuen XIOM Sigma sehr rar gesät.
Momentan spiele ich einen T05 in 2.1 auf der Vorhand.
Grundsätzlich eine gute Wahl doch fehlt mir noch etwas mehr Dynamik.
Aus diesem Grund habe ich beschlossen den „neuen“ XIOM Sigma zu testen.
Grundsätzlich mag ich keine harten Schwämme.
Deshalb testete ich die Europe Version.
Um ein objektives Ergebnis zu erhalten wurde der Sigma mit dem Omega IV (auch in der Europe bzw. Euro-Version) vergleichen und getestet.
Beide Probanden wurden auf einem Butterfly Keyshot light mit je 84g montiert.
Die Schwammstärke beträgt jeweils 2.0mm.
Der erste Eindruck:
Wenn man die Verpackung in den Händen hält, fällt einem sofort das hohe Gewicht auf.
Ich spiele immer ausgewogene Beläge und habe mir dazu einen mit durchschnittlichem Gewicht selektieren lassen.
Der XIOM Sigma Euro 2.0mm wiegt incl. der Verpackung 110g.
Der XIOM Omega IV Europe 2.0mm wiegt incl. der Verpackung 98g.
Nach dem öffnen zeigt sich, dass der Sigma nicht mehr quadratisch zugeschnitten wurde.
Die Form passt sich ziemlich gut an das Holz an. Leicht konisch und die Ecken nochmals beschnitten.
Wer hier also die Gewichte vergleichen möchte, vergleicht Äpfel mit Birnen.
Es ist also nur möglich innerhalb einer Sorte unterschiede im Gewicht festzustellen.
Da ich 2 gewichtsidentische Hölzer mit exakt gleichen RH- Belägen belegt habe,
konnte ich nach der Montage das Gesamtgewicht bestimmen und dadurch eine Schlussfolgerung auf das Gewicht/Fläche ziehen.
Es zeigt sich, dass der Sigma gelegte Schläger eindeutig der schwerere ist.
Er wiegt insgesamt 177g. Der Schläger mit dem Omega IV kommt auf 167g.
Das sind immerhin 10g Differenz, die die Kombination kopflastig erscheinen lassen.
Wer also Leichtgewichte bevorzugt, der sollte um den Sigma einen Bogen machen.
Das Obergummi des Sigma ist etwas heller und sehr matt.
Man hat fast den Eindruck, als wäre das Gummi schon durch UV-Strahlung gealtert und ausgetrocknet.
Der Fingertest zeigt aber, dass die Qualität doch sehr hoch ist.
Ich würde dem Sigma eine minimalen Vorteil in Sachen Griffigkeit attestieren.
Allerdings ist das Obergummi alles andere als klebrig.
Der Obergummi fühlt sich eher sehr weich fast, ja fast samtig an.
Man merkt, dass sich hier etwas im Nano-Bereich geändert hat.
Beim Drucktest fühlt sich der Sigma härter an, als der Omega.
Beide Beläge besitze Schwämme vom Typus „Europe bzw. Euro“ und sollten somit identisch sein.
Das kann ich so nicht bestätigen.
Ich klebe mit BTY Free Chack.
Beim Omega zog der Kleber ziemlich schnell weg.
Bei Sigma dauerte es etwas länger den Kleber auf dem Schwamm einzumassieren.
Der Sigma Schwamm scheint eine höhere Dichte zu haben.
Das würde auch für das erhöhte Gewicht sprechen.
spielerische Eigenschaften:
Tempo:
Der Sigma ist schneller als der Omega.
Rein gefühlsmäßig würde sich von ca. 15% sprechen.
Das sind keine Welten.
Er ist immer noch sehr gut zu spielen und liegt tempomäßig noch unter einem BTY T64.
Katapult:
Hier finde ich ist der Sigma gar nicht so dynamisch.
Zu mindestens was tangential geschlagene Bälle angeht.
Deshalb lässt er sich auch sehr gut nah am Tisch spielen.
Halbdistanz geht zwar auch aber man braucht, wegen der flacheren Flugbahn, schon einige Trainingseinheiten und ne gute Technik.
Spin:
Wie schon weiter oben geschrieben nehmen sich beide Kandidaten hier kaum etwas.
Minimaler Vorteil vielleicht für den Sigma.
Bei der ungewöhnlichen matten und nicht klebrigen Oberflächenbeschaffenheit des Sigma gehe ich von einer sehr guten (gesteigerten) Haltbarkeit aus.
Ballabsprung und Flugkurve:
Der Ballabsprung ist beim Sigma flacher und weniger Bogenförmig.
Ergo, hat der Omega ein steileren Absprungwinkel und eine viel gekrümmtere Flugbahn.
Ein Topspin auf Unterschnitt dürfte sich beim Omega leichte spielen lassen.
Fazit Omega IV:
Der Omega ist der kontrolliertere Bruder.
Gefühlvolle Topspins gelingen mit ihm sehr gut.
Durch das reduzierte Tempo und die fehlerverzeihendere Flugbahn ist er sehr einfach zu spielen.
Für Spieler der unteren Klassen würde ich daher eher diesem Belag empfehlen.
Fazit Sigma:
Der Sigma ist ein wahrer Hightech-Belag.
Obergummi und Verarbeitung sind auf höchstem Niveau.
Er hat mehr Biss als der Omega.
Trifft man im richtigen Winkel und kann das Tempo gut kontrollieren gelingen sehr gefährliche Bälle.
Besonders Schüsse kommen wie aus der Pistole.
Trotzdem hat man nie das Gefühl, dass man den Kontakt zum Holz verliert.
Beim Konter und Block (für mich) benötigte ich kaum Eingewöhnungszeit.
Alles ging ohne Probleme.
Eines möchte ich noch herausheben: Mit dem Sigma kann man sehr präzise spielen.
Wer eine gute Schlagtechnik besitzt, wird auch gute (flache) Topspins bzw. Schlagspins hin bekommen.
Für den gefühlvollen langsamen Topspin ist der Sigma nicht der optimale Belag.
Ich hatte keine Probleme einen Eröffnungstopspin auf Unterschnitt zu spielen.
Meine Aufschläge konnte ich sowohl auf den Omega, als auch auf den Sigma problemlos adaptieren.
Beim Sigma gelang mir das sogar etwas einfacher.
Ich werde beide Schläger behalten und versuchen mich langsam an den Sigma zu gewöhnen.
Habe 2 selektierte Sigmas gekauft und noch einen in Reserve.
Momentan werde ich aber erst einmal den Omega weiter spielen.
So, ich hoffe, dass ich ein bisschen Licht ins Dunkle bringen konnte und dem einen oder anderen die Kaufentscheidung erleichtert habe.
Über Rückmeldungen oder eigene Erfahrungen würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
Photino