|
Re: Falscher Aufschlag
Lege artis sollte der SR den Spieler höhstens 1x verwarnen (und das nur dann, wenn der Aufschlag nicht eindeutig falsch war) und alle weitere falsche bzw. zweifelhafte Aufschläge abzählen. In der Praxis macht das aber niemand, da ein absolut korrekter Aufschlag relativ selten zu sehen ist (auch in der 1. BL). Ich habe in der Aufschlagregel 12 Elemente gefunden, die einen vorschriftsmäßigen Aufschlag ausmachen (einige Kollegen kamen sogar auf 20) und die allermeisten Spieler führen ein oder mehrere davon falsch (abgesehen davon, dass einige Punkte nicht genau definiert sind - z.B. "nahezu senkrecht"). Würde die Regel 100% durchgesetzt, so würden die meisten Sätze 12:10 für den 1. Rückschläger enden - das aber in der 1. BL mit lizenzierten SR am Tisch. In der unteren Ligen zählen Spieler des Heimvereins (2. BL) bzw. abwechelnd Spieler der beiden Mannschaften - diese müssen nicht unbedingt das Regelwerk aus dem FF kennen und wollen sich auch nicht bei Spielkameraden unpopulär machen. Der OSR (den gibt's ab Verbandsliga (Erwachsenen)) darf die falschen Aufschläge nicht selbst ahnden, lediglich die SR belehren (und theoretisch austauschen). In der Praxis kann man durchsetzen, dass grob fehlerhafte Aufschläge nicht toleriert werden - da halten sich noch die Spieler selbst daran.
In dem vorliegenden Fall gab es (leider) keinen OSR, der dem Trainer eine farbige Karte zeigen würde; war das Verhalten aber grob unsportlich gewesen, würde ich anraten, einen Protest einzulegen; falls der Trainer von der Gastmannschaft war, könnte man ihm auch aus der Halle verweisen. Auf jeden Fall sollte man den jungen Schiri tatkräftig unterstützen - sonst soll man sich nicht wundern, dass ihm jegliche Wille aud die Reglen zu achten schnell und endgültig vergeht.
__________________
nato
|