Gemeint ist in beiden Fällen die Biegesteifigkeit. Bei Holz ist sie in Längs- und Querrichtung sehr unterschiedlich, sagen wir mal grob geschätzt 10:1. Aus diesem Grunde werden unter dem Deckfurnier Zwischen- oder Sperrfurniere eingezogen, und zwar um 90 Grad versetzt. Damit erreicht man dann eine in etwa (nicht wirklich genau, meistens wählen die Hersteller ein Verhältnis von 4:3 längs:quer) ausgewogene Steifigkeit.
Hättest du stattdessen z.B. eine Metallplatte, dann könnte man das Blatt einschichtig ausführen, denn Metall ist in allen Richtungen gleichmässig biegesteif. Bei einschichtigen Hölzern jedoch, z.B. bei Hinoki Monoblades, ist das Blatt in Längsrichtung steif, in Querrichtung weich. Wenn man solche Hölzer mit Audacity misst, stellt man dann auch 2 Eigenfrequenzen fest, eine in Querrichtung (die tiefere von beiden), und eine weitere in Längsrichtung (die höhere, weil in Längsrichtung steifer). Anbei die Bilder von einem Eigenbau, welcher so ähnlich ausgelegt wurde. Das erste Bild zeigt die Querschwingung, das andere die Längsschwingung (sie ist durch den Griff verzerrt).
Es wäre interessant, wenn jemand mal ein Monoblade mit seinen beiden Eigenfrequenzen hier vorstellen würde.
Zurück zu deiner Frage: die Steifigkeiten sind proportional zum Elastizitätsmodul E in Längsrichtung des Holzes (oder der Faser) und proportional zur dritten Potenz der Dicke (h**3). Wenn du dich für Details interessierst, hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Balkentheorie
Wie man nun die Gesamtsteifigkeit einer Furnierkombination berechnet, das habe ich im thread "Ein Carbon Projekt" erläutert.
Kunstfasern haben einen deutlich höheren E-Modul als Holz, daher die höhere Steifigkeit:
zB: Limba ca 12000 N/mm**2, Carbon ca 230000 N/mm**2
Ich weiss, es ist kompliziert. Aber ich beantworte Fragen gern - so gut ich kann