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Alt 29.07.2000, 09:03
Earthwings
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Ich komme gerade aus einem zweiwöchigen Trainingslager in Grenzau wieder, hier meine Erfahrungen mit dem 40mm Ball:

- Verfügbarkeit der Bälle:
In einer Butterfly-Tischtennisschule darf nur mit Butterfly-Bällen trainiert werden, Butterfly hat noch keine großen Bälle geliefert – wir spielen mit unseren eigenen großen Bällen. Balleimertraining notgedrungen mit kleinen Bällen. Ein 40mm Ball im ansässigen TT-Shop kostet 4 DM – 8500 38mm Bälle vom Lager müssen noch verkauft werden.

- Teilung kleine / große Bälle
Nur eine kleine Minderheit trainiert mit großen Bällen, die meisten mit kleinen. Beim Training dementsprechend ein nerviges Wiederholen/Wiedersuchen der großen Bälle, die nicht immer sofort von kleinen Bällen zu unterscheiden sind. Viel schlimmer: die Wahl des Trainingspartners ist deutlich erschwert, denn kaum jemand will mit beiden Bällen trainieren.
Richtig besch... wird es beim gemeinsamen Turnier, wo bis zum Halbfinale mit kleinen, danach mit großen Bällen gespielt wird.

- Materialverschleiß
Der große Ball selbst hält sehr gut, nur wenige Bälle gehen kaputt. Eine einzige Katastrophe im Bereich der Beläge: Neue, frischgeklebte Sriver FX Beläge bilden nach wenigen Trainingseinheiten Blasen / Risse, sind nicht mehr spielbar. Beläge mit weichem Schwamm scheinen, werden sie frischgeklebt, der zusätzlichen Belastung durch den größeren, schwereren Ball nicht standzuhalten.
Notgedrungen steigen wir auf „normalen“ Sriver um (härtere Oberfläche), einer dieser Beläge bekommt ebenfalls Risse.
Fazit: Auch früher trat vereinzelt das Problem auf, das beispielsweise der Sriver FX frischgeklebt Risse bekommt, durch die großen Bälle scheint sich dieses Problem jedoch auf fast alle Beläge auszuweiten. Und das Problem tritt bei weichem Schwamm nicht vereinzelt, sondern fast immer auf. SO KANN ES NICHT WEITERGEHEN!!! Der Spaß hat mich zwei neue Beläge gekostet.

- Das Spiel selbst
Der große Ball hält, was er verspricht: Das Spiel wird langsamer, Aufschläge etwas entschärft. Und es macht einfach viel mehr Spaß, für jeden! Die Ballwechsel werden wirklich länger, der große Ball verschafft dem Spiel für Spieler wie für Zuschauer mehr Attraktivität. Neue Schläge (z.B. Gegenziehen über dem Tisch) sind möglich. Und nach 4-6 Trainingseinheiten hat man sich spätestens auf den großen Ball eingestellt.

- Fazit
Die Spaltung der Tischtennisspieler in große/kleine Bälle bringt eigentlich nur Nachteile mit sich, übergangsweise kann man das aber ertragen. Für das Spiel selbst ist die Einführung des großen Balles meiner Meinung nach ein großer Vorteil. Das Problem mit den Belägen muss aber irgendwie gelöst werden!
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