|
Eine kleine Geschichte aus dem Leben eines Oberschiedsrichters
Anläßlich des Oberligaspiels zwischen Erdingen und Paulanerstadt betritt Oberschiedsrichter Anton von Tirol eine halbe Stunde vor Spielbeginn die Erdinger Halle. Er begrüßt die Mannschaftsführer der beiden Teams und kommt anschließend seinen Pflichten nach: Er stellt die Netze der beiden Spieltische ein und sieht sich dann routinemäßig die Schläger der Spieler an. Die meisten Spieler haben ihre Beläge ordnungsgemäß auf ihre Schläger montiert, doch als sich Anton den Schläger des Spitzenspielers der Gästemannschaft, des Taiwanesen Sching Schang Schong, ansieht, muss er feststellen, dass dessen Vorhandbelag aufgrund des Frischklebens mit einem dünnflüssigen Frischkleber 5 mm über die Schlägerkante hinausragt. Freundlich, aber bestimmt bittet er Schang Schong, den Belag so zurechtzuschneiden, dass er nicht mehr oder nur minimal (bis zu 2 mm) über die Schlägerkante hinausragt. Schang Schong jedoch lächelt nur müde und beginnt, sich mit seinem Doppelpartner Ekkehard Wohlgemut einzuspielen. Auch eine nochmalige Aufforderung des Oberschiedsrichters, doch bitte den Vorhandbelag zurechtzuschneiden, zeigt keine Wirkung. Das Eingangsdoppel mit Schang Schong und Wohlgemut beginnt.
Wie wird das Spiel gewertet? Hat die Gästemanschaft 0:9 verloren, oder werden nur Schang Schongs Spiele mit jeweils 0:3 gewertet? Und wie sieht es mit der Wertung der Doppel aus? Muss Schang Schong die Halle verlassen? Wird Schang Schongs Verfehlung im Spielberichtsbogen vermerkt?
__________________
Tue Gutes und red' drüber!
|