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Tibhar Red Cypress
Getestet habe ich TIBHAR Red Cypresses (TRC) mit Evo mx-p und mit Evo el-p in 2,0 mm. Die Evos waren wie das Holz neu für mich. Mit beiden Evo Varianten gibt das Holz extrem viel Rückmeldung. Mit den harten mx-p scheppert es regelrecht - ist aber weniger zu hören als zu fühlen. Mx-p habe ich gleich wieder gelassen. Gesamtgefühl zu hart, unangenehme Schwingungen des Gesamt-Set-ups. Hat nicht harmoniert. Auf einem meiner anderen Hölzer mit härterem Außenfurnier war mx-p ein Traum für mich, aber leider nur auf der Rückhand. Vorhand für mich unspielbar.
Das TRC ist 7schichtig und wird als steif beschrieben. Es spielt sich aber sehr gefühlvoll. Die wirklich starke Rückmeldung kommt vermutlich daher, dass das Holz mit rund 5,3 mm für 7 Schichten sehr dünn ist - und wohl vom weichen aber keinesfalls schwabbeligen Hinoko-Aussenfurnier. Mit den el-p hat das TRC auch für mich überdurchschnittlich starken Spin bei Oberschnittbällen erzeugt. Ich bin für starken Spin und Siedespin bekannt. Ich habe am ersten Trainingstag unseren ehemaligen Bundesliga-Verteidiger (Feint long, Tenergy64) 3:0 geschlagen. Vermutlich war es das erste Mal, dass er gegen mich nicht wenigstens einen Satz gewonnen hat. Satz 2: 11:5; Satz 3: 11:3. Folge - Euphorie.
Aber: Gegen offensive Spieler und unter Zeitdruck gab es Probleme. Ständig Schlägerkantentreffer beim Topspin. Timingproblem = Setup mit den Evos zu schwer. Spieleröffnung aber grundsätzlich mit viel Topspin gut spielbar, Tempo passt. 2. Ball fett nachziehen, Tempo, extremer Spin passt. 3. Ball wird von mir in der Regel als Punktball/Schlagspin (mehr Druck, flacher, etwas veränderte Technik) gespielt. Problem: Ball taucht dann gerne ins Netz ab. Nicht serienweise, aber zu oft. Wenn der Ball übers Netz geht, fehlt dann der gewohnte "Bumms" für den zwingenden Punktball, obwohl ich das Set-up im übrigen Spiel nicht als zu langsam empfunden habe. Eine meiner Stärken, der Schuss auf gegnerische Tospins ist mir auch schwer gefallen, ungewohnte "Streuung". Leichte Sicherheitsprobleme auf der Rückhand im Blockspiel bei schnellen Bällen des Gegner. Reagiert irgendwie katapultig. Hatte ich auf einem anderen Holz mit den gleichen Belägen so nicht. Aber Nebensache, weil mit etwas Übung schnell erlernbar.
Ich denke weiterhin, dass es ein interessantes Holz mit einem sehr eigenständigen "Profil" ist. Wüsste jetzt keines das ich probiert habe und sich ähnlich gespielt hat. Ich glaube, dass bei meinem Spielstil weder mx-p noch el-p zum Red Cypress passen. Da dann die Meisterschaftsrunde begonnen hat, habe ich aber nicht mehr weitergetestet. Das spinnige Holz hat mir trotzdem so gut gefallen, dass es nach der Herbstrunde eine weitere Chance mit anderen Belägen bekommt. Die Werbeprosa stimmt in dem Fall schon. Kontrolliert und für alle Spinvarianten. Entscheidend wird sein, ob das geradere (bei mir ist immer irgendwie Spin dabei) Spiel eine Schwäche des TRC ist, oder ob die Beläge nicht optimal waren. Ich könnte mir vorstellen, dass für mich von den mir bekannten Belägen auf der Vorhand z.B. ein Aurus, Rakza 9/7 oder Palio Blitz eine gute Kombination ergibt. RH: el-p geht, vielleicht aber Tibhar 5q oder Aurus Soft, dann "schepperts" vermutlich auch nicht mehr so. VH dann aber in "max."; das verträgt das Holz leicht. Hab damals auch Mark V XS in max. probiert - viel zu langsam.
Geändert von Austriaco (08.11.2013 um 15:28 Uhr)
Grund: Ergänzung
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