Offenbach - Jedes Jahr Chaos - und es ändert sich nichts
Leider zeichnen sich die Offenbacher Stadtmeisterschaften durch Chaos pur aus. Das schlimme daran ist, dass trotz unbewuster, aber auch bewusster Inkaufnahme von Regelverstössen sich nichts ändert und der überforderte Veranstalter keinerlei Auflagen im Folgejahr bekommt. Die Highlights von diesem Jahr (vor der heutigen Konkurrenz):
1.) Meldung:
Selbstverständlich werden bei der Anmeldung keinerlei Bescheinigungen (Meldebögen, Spielberechtigungslisten) eingefordert. Die Spielklasse wird nicht nachgewiesen, beim nachwuchs kein Alter kontrolliert. Für die Setzung relevante Daten werden nicht oder nur teilweise erfragt. Aus diesen Gründen lassen sich viele Folgefehler ableiten. In Zweifelsfällen dürfen Spieler immer spielen - im Sinne des Startgeldes. Doppelmeldung: Hier wird ein Jugendlicher aus Versehen in die Schüler-Konkurrenz eingelost und kann aufgrund des Veranstalterfehlers in der Jugend nicht mehr im Doppel starten.
2.) Meldeschluss/Verzögerungen:
Im Sinne des Stargeldes wurden Meldungen bis kurz nach Konkurrenzbeginn entgegengenommen. D.h., das Raster wurde nach dem eigentlichen Beginn erstellt und der Anfang hat sich um mindestens 1 1/2 Stunden verzögert, obwohl Tische frei waren.
3.) Setzungen:
Zwei Beispiel vom Nachwuchs: Bei den A-Schülern sind 3 Südwestranglistenspieler anwesend. Alle drei wurden in eine Vorrundengruppe gesetzt. Bei der Jugend B wurden die beiden Topgestzten Spieler so geschickt aufeinander verteilt, dass sie im Vietelfinale aufeinandertreffen. Im Endspiel steht der Vorrundengegner des Verlierers der Viertelfinales, der in dem Vorrundenspiel kaum die 10-Punkte-Germarkung erreichte. Die Qualifizierten aus einer Vorrundengruppe haben sich oft in der selben Turnierhälfte oder dem selben Turnierviertel wiedergetroffen.
4.) Jugend bei Herren:
Es wurden trotz der selben Problematik der Vorjahre wieder Meldungen von E/J-Jugendlichen für den Aktivenbereich akzeptiert. Selbst auf Anfrage bei der Turnierleitung wurde dies "unbürokratisch" gestattet, obwohl regelnonkonform. Andere E/J-Jugendliche hätten auch gerne teilgenommen, die sich aber korrekt verhalten haben und zu Hause blieben. Nach Anfrage beim Oberschiri wurde das Thema vertuscht unter dem Motto "Mein Name ist Hase, ich weiß von nix ...". Wie in den Vorjahren hätten auch wieder freigeholte Jugendliche an dem Mitternachtsturnier teilgenommen bis spät in die Nacht unkorrekterweise teilgenommen (O-Ton Veranstalter: Kein Problem). Glücklicherweise war die Schiriablösung kompetent und glänzte im Gegensatz zum Vorgänger nicht durch Untätigkeit. Normalerweise wäre das aber keinem aufgefallen, da bei der Anmeldung noch nicht einmal ein Geburtsdatum erfragt wurde; im Sinne des Startgeldes.
5.) Turnierleitung:
Gesamtnote mangelhaft: Einige kompetente Helfer(innen) waren leider nur zeitweise im Einsatz. Die anderen Helfer waren oft mehr mit dem Halten der Bierflasche als der Leitung beschäftigt. Ständig wurden mögliche Paarungen verpennt, dass es reihenweise zu unnötigen Verzögerungen kam. Zwischenzeitlich war die Turnierleitung unbesetzt und unauffindbar, sodass die Spieler Initiative ergriffen und die Raster studierten und sich die Turnierzettel selbst schrieben. Grundsätzlich bin ich auch ein Freund von Doppelstarts in verschiedenen Konkurrenzen. Wenn man so etwas als Ausrichter zulässt, muss man dies aber auch koordinieren oder im Extremfall nur noch einen Start zulassen. Selbstverständlich ist dies nicht geschehen.
6.) Ballgrösse:
Das Mitternachtsvorgabeturnier wurde mit 38ern ausgeschrieben. 1 Stunde vor Spielbeginn kamen Gerüchte auf, dass mit den 40ern gespielt wird. Schiri und Turnierleitung waren sich uneinig. Selbst bei der Anmeldung wurde einem nix gesagt. D.h. die Leute sollten sich einspielen ohne zu wissen, mit welcher Ballgrösse gespielt wird. Einige Spieler drohten mit Rückzug der Meldung. Es wurde dann aber doch im Sinne der Ausschreibung entschieden (wahrscheinlich wären gar keine grossen Bälle dagewesen).
Die hier aufgeführten Ereignisse wurden in den Vorjahren teilweise noch getoppt (allerdings ist heute noch ein Turniertag, an dem man einiges falsch machen kann). Eigentlich ist das Turnier vom Umfeld gut, man trifft viele bekannte Gesichter und das Niveau und die Teilnehmerzahl ist ansprechend. Auch die Spielverhältnisse okay und die Bewirtung gut. Allerdings ist es echt fraglich, ob man sich dieses unorganiserteste Chaosturnier der Saison nochmals antun sollte.
Eines noch, normal gehöre ich zu denen, die sagen "Erstmal selbst was machen, bevor man kritisiert". Wenn aber soviele Sachen wegen Vernachlässigung von den kleinsten Pflichten, Inkompetenz der Turnierleitung und Untätigkeit von Schiris schiefgeht, fehlt mir das Verständnis.
P.S.: Die vorgeschriebenen Sanitäter waren natürlich auch nicht anwesend; gut, dass an den ersten beiden Tagen nichts passiert ist.
Ich hoffe die zuständigen Stellen des HTTV reagieren einmal auf diese Zustände, damit das jährliche Desaster von Offenbach mal ansatzweise korrekt abläuft.
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Nichts bleibt wie es wird!
Mephisto
TSG Oberrad
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