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Alt 10.10.2014, 13:57
pibach pibach ist offline
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AW: Hartes oder weiches Holz?

Zitat:
Zitat von jobtg Beitrag anzeigen
Auf die Härte bzw. Biegesteifigkeit habe ich nie geachtet. Was sagt da eigentlich die Theorie? Was ist da für welchen Spielstiel geeignet?
Sowohl Anschläghärte als auch Biegesteifigkeit beeinflussen erstaunlich stark die Kontaktzeit, weil dabei das Holz bis zu ein paar mm nachgibt kann man den Ball etwas länger führen (bei tangentialen, beschleunigten Schlägen sind das ca 1-2 cm). Das ermöglich gewisses "liften" des Balles. Sowie nachführen der Schlagbewegung zur Dosierung der Ballbeschleunigung. Es wird dann bei entsprechender Technik u.U. mehr Spin generiert, weil durch die längere Kontaktzeit auch mehr Zeit für Scherung des Belags bleibt. Hängt aber stark von der Abstimmung (Härte) der Beläge und der Geschwindigkeit des Armzugs ab. Mehr Verformung geht auf Kosten der Präzision bei harten Schlägen, der Energieffizienz (Tempo) und der Gegner hat auch etwas mehr Zeit zu reagieren.

Anschlaghärte versus Biegesteifigkeit unterscheiden sich dabei durch andere (dynamische) Kraft-Weg-Kurve, also wie viel Kraft nötig ist für welche Verformung. Da spielt auch die Masse und damit gewisse Trägkeit hinein. Vor allem biegt es sich nicht nur um den Griff, sondern das ganze Blatt wird eingebogen, abhängig von der Blattgröße. Kann man auch an der Resonanzfrequenz erkennen.

Zum Spielstil: kurze Kontaktzeit ist geeignet für Block, Konter, Schuss. Topspin sollte dann mit schnellem Armzug erfolgen, ansonsten kriegt man nur schlecht Rotation rein. Längere Kontaktzeit eignet sich für variables Topspinspiel. Imho sollte Härte und Steifigkeit in etwa zusammen passen, also weich + elastisch um längere Kontaktzeit zu erreiche und hart + steif für kurze Kontaktzeit. Wobei durchaus auch extreme Kombinationen zu gewissen Spezial-Spielsystemen passen können (z.B. wird hart+biegeelastisch gerne für Störnoppen eingesetzt).
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