Im grossen und ganzen hast Du recht, aber hier ein paar Kommentare meinerseits:
Zitat:
Zitat von mithardemb
Angeblich nimmt also die Gleitreibungskraft nicht mit der Geschwindigkeit zu. Jeder der schon mal ein Schleifpapier in der Hand hatte wird das wohl anders in Erinnerung haben.
|
Das hängt natürlich von den Materialien ab, die man verwendet.
In einem einfachen Modell der Coulomb-Reibung ist die Gleitreibungskraft unabhängig von der Geschwindigkeit. Verallgemeinern kann man das natürlich nicht.
Zitat:
Zitat von mithardemb
Eis schmilzt eben gerade nicht wegen des "immens hohen" Reibunsverlustes beim gleiten über das Eis, sondern wegen dem Druck der ein Körper auf das Eis auswirkt. Wenn der Reibungsverlust der Grund dafür wäre, dann würde man jedes Mal, wenn man den Schlittschuh wieder aufsetzt eine recht starke Gegenkraft spüren.
|
Ich nehme an, Du spielst hier auf die Anomalie des Wassers an.
Diese als Erklärungsversuch fürs Schlittschuhlaufen heranzuziehen, findet man sehr oft sogar in Physik-Lehrbüchern, ist aber trotzdem falsch!
(Das ist so ein eingebürgeter Unsinn wie z. B. dass die Coriolis-Kraft die Richtung des Wasserstrudels beim Ablassen des Wassers in der Badewanne bestimmt.)
Beim Schlittschuhlaufen insbesondere in der Gleitphase ist es in erster Linie tatsächlich die Reibungswärme die das Wasser an der Oberfläche aufschmilzt. Der Effekt der Wasseranomlie wäre viel zu klein um die Menge an aufgeschmolzenem Wasser und das perfekte Gleiten zu erklären.
Auf der anderen Seite ist es so, dass beim Starten aus der Ruhe heraus noch keine Wärme vorhanden ist, die das Wasser schmelzen kann. Deswegen spürt man da auch einen merklichen Widerstand bim Anfahren. Hier ist es der kleine Effekt der Wasseranomalie, der ein bisschen Wasser zum Schmelzen bringt und ein Anfahren überhaupt erst ermöglicht.