Zitat:
Zitat von Wohlfühlbacher
Pragmatisch sieht das vor allem die Mischpoke von "Politikern", die dieses Attentat ausschlachtet, um sich zu profilieren.
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Dieser Umstand, der sich eh bei jeder sich bietenden Gelegenheit wiederholt, würd' mich weit weniger stören, wenn es nicht noch zusätzlich missbraucht würde. Wie auch jetzt schön an der wieder aufkeimenden Diskussion über die Voratsdatenspeicherung zu sehen ist
Augenblicklich muss man wohl schon zufrieden sein, wenn die Rechtsstaatlichkeit nicht noch weiter ausgehöhlt wird und Leuten wie dieser unsäglichen Le Pen kein Gehör geschenkt wird
Dass es, trotz der Ereignisse, möglich war Franzosen ungeachtet ihrer Herkunft und ihrer Religionszugehörigkeit gemeinsam auf die Straße zu kriegen, finde ich angesichts der Gefahr, dass das auch hätte anders sein können, dennoch gut. Da gehörte schon 'ne Menge Mut zu, sich als Moslem in den Zug der Demonstrierenden einzureihen.
Ein Großteil der Medien würde im Augenblick wohl 'nen Teufel tun, über kleinere Zwischenfälle zu berichten, in denen es dann doch zu Anfeindungen gegen Muslime im allgemeinen gekommen ist.
Bauschmerzen macht mir der Umstand, dass in den Medien Worte wie "mutmaßlich" kaum noch zu lesen bzw zu hören sind. Dass in solchen Terrorfällen innerhalb weniger Tage angeblich die meisten Hintergründe aufgeklärt sind und als Tatsache verkauft werden, wo hingegen nach dem Rechtsstaatprinzip geführte Prozesse (wie hier etwa der NSU-Prozess) sich ziehen wie ein Kaugummi und am Ende keiner mehr weiß was da gelaufen ist, sind Dinge die mich beunruhigen. Mich beschleicht das Gefühl, dass bei allen Taten die als islamistisch motiviert eingeordnet werden eher eine Art Kriegsrecht gilt, als dass dabei auf Rechtsstaatlichkeit wert gelegt wird.