Na gut, dann fange ich mal an.
Am einfachsten ist das natürlich
1. mit dem eigenen Service:
Grundprinzip 1: (fast) immer mehr oder weniger Seitschnitt, damit der Gegner extreme Aussenplatzierungen nur mit viel Risiko spielen kann, d.h. der mögliche Returnbereich ist schon mal eingeschränkt.
Grundprinzip 2: Seitschnitt von rechts nach links (läuft dem Rechtshänder dann in die Rückhandseite) kann leichter in die VH zurückgeschupft werden (man kann gegen den Schnitt schupfen) als in die RH. Umgekehrtes gilt für den Schnitt von links nach rechts (z.B. üblicher RH-Seitschnittaufschlag).
Daraus ergibt sich einigermassen: Seitschnitt von rechts nach links-Service (üblicher VH-Service) eher in die Tischmitte oder RH platzieren, die Bälle kommen dann häufig in die VH-Ecke (nicht so extrem da man ja nicht in die VH gespielt hat) bis etwas über die Mitte hinaus, wenn man es richtig gemacht hat kaum je in die extreme RH. Seitschnitt in die andere Richtung (üblicher RH-Service) sollte dann eher in die VH bis höchstens knapp Mitte gespielt werden, so dass der Gegner das HG extrem abwinkeln muss beim Return. Diese Bälle fliegen häufig in die Mitte bis RH und sind am besten wenn sie noch mit Vorwärtsrotation gespielt werden (beim Schupfreturnversuch kommt man zu leichten Punkten).
Mit diesen Varianten sollte eine Spieleröffnung mit der eigenen VH gegen ähnlich starke Gegner sehr häufig gelingen. Natürlich gehören als Ueberraschungen je nach Stellung und Erwartung des Gegners zwischendurch auch mal rasche Kickservice auf den WP oder in die weite VH dazu nebst ganz kurzen Service und "atypischer" Platzierung der Seitschnittvarianten. Selbstredend sollte der Seitschnitt immer mit mehr oder weniger Unter- oder Ueberschnitt kombiniert werden und man sollte darauf achten, welche Varianten beim Gegner zu den grössten Problemen führen.
Worauf besonders geachtet werden sollte, ist die Reaktionsweise des Gegners. Serviere ich zu kurz, kann es sein, dass ständig eklige Schupfreturns oder Flips ankommen, die mir die Angriffseröffnung nicht gerade erleichtern. Serviere ich zu lang, werden mir die Bälle gleich um die Ohren gezogen (ist für uns beide in unseren Spielklassen allerdings nicht zwingend der Fall). Die Serviererei sollte dann so gehen, dass der Gegner zur Entscheidung Offensivreturn oder Schupf gedrängt wird, so dass häufiger mal schlechte Angriffseröffnungen resultieren. Das ist dann häufig die einfachste Variante um selber ins Spiel zu kommen. Oder die Defensivreturns sollten in derselben Situation wenigstens so lange unterwegs sein müssen, dass man immer genügend Zeit hat, sich zum Ball zu stellen.
Das ist ja alles ganz einfach und die lieben Gegner machen auch immer brav mit

. Würde mir das alles sehr häufig gelingen, wäre ich sicher bald mindestens eine Liga weiter oben, leider braucht's dafür viel Arbeit: Servicevarianten in den Griff bekommen, die üblicherweise darauf gespielten Returns zum Angriff nutzen können (sollte häufig trainiert werden). Es gibt sicher noch unzählige weitere Varianten, Experimentierfreudigkeit ist (nebst dem Einschleifen der "Standardvarianten") angesagt.
2. aus dem Spiel:
Habe im "Handgelenksthread" ja schonmal meinen Senf dazugegeben, hier gibt's zwei Unterpunkte: a) wenn ich noch nicht mit der VH spiele, b) ich habe meine Schokoladenseite schon im Einsatz. Für letzteres brauche ich mich wohl kaum zu wiederholen, ersteres ist für mich mit der Noppenrückhand wahrscheinlich das grössere Problem als für Dich.
Ein Variante habe ich als PN schon erwähnt: RH-TS nicht nur diagonal spielen sondern auch in Richtung WP/Tischmitte. Wichtig ist dabei: viel Rotation, Ball nicht zu langsam spielen (aber da ja Vorbereitung schon mit einer gewissen Sicherheitsmarge im Tempo, er muss auf den Tisch!), Handwechsel suchen ("Handgelenkbrecherblock" provozieren), sofort für die folgende sehr wahrscheinliche VH bereit sein. Ueberhaupt ist das ständige Lauern auf VH-Bälle eine wichtige Voraussetzung für einen "VH-Killer" (eine RH lässt sich eher immer spielen, für die VH muss man bereit sein).
Der nicht ganz einfache Klassiker ist natürlich aus der RH-Konterrallye parallel in die VH spielen, was entweder den Punkt oder einen Ball in die VH bringt. Einfacher ist auch hier, den Ball nur vielleicht 30-40 cm weiter gegen die Mitte zu spielen, was dann häufig zu einer spiegelbildlichen Platzierung des Gegners führt, worauf man sich eingestellt hat und mit der VH weiterspielen kann (aber Achtung, je nach Gegner ist das nicht ganz harmlos, plötzlich spielt der mit der VH!).
So, muss mal eine Pause machen. Wollte eigentlich nicht Lehrbuchverfasser oder Schriftsteller werden. Hoffe, das sind schon mal einige brauchbare Anregungen mit denen Du was anfangen kannst.
Grüsse
Taugenichts