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AW: Jugend-Europameisterschaften in Bratislava (10. - 19.07.2015)
Ich persönlich sehe es auch nicht wirklich als Problem das die besten Spieler in Deutschland nicht an einem Standort zusammen trainieren.
Allerdings fährt Frankreich wohl sehr gut mit der Zentralisierung. Sie haben ja nicht nur starke Spitzenspieler, sondern allgemein ein sehr starken Kader in jeder Altersklasse.
Um vereinzelte Spitzenspieler zu haben brauch es keine Zentralisierung. Die besten Beispiele sind ja unsere aktuell besten Herren oder auch die starken Spitzenspieler im Nachwuchsbereich aus kleineren Ländern wie Moldawien, Rumänien oder auch Litauen.
Für Spitzenspieler brauch man nur einen guten Coach, der zugleich auch engagiert ist und sich 3 mal am Tag mit dem Spieler an den Tisch stellt. Natürlich sollte der Coach oder ein zusätzlicher Sparringspartner spielerisch auch noch ein etwas besseres Niveau haben. Und natürlich brauch es auch einen Spieler der bereit ist sich 3 mal am Tag zu quälen, an seine Grenzen zu gehen, seine komplette Freizeit für TT zu opfern und auch noch ein bisschen Talent mitbringt. Und genau diese Eigenschaften haben so einige Osteuropäer. Für die Osteuropäer ist es natürlich auch noch lukrativer TT-Profi zu werden da sie in einem normalen Job nicht so viel verdienen wie der Durchschnittsdeutsche in Deutschland.
Übrigens: Der Spitzenspieler von Moldawien, der die Nummer 5 in Europa ist, trainiert 3 TT-Einheiten täglich und geht nur 3 Stunden am Tag in die Schule.
Bei den Spitzenspielern aus Rumänien ist das noch krasser. Sie sind mehr für TT unterwegs (auf Jugend- und Erwachsenenturnieren, Trainingslager in Asien usw) als in der Schule.
Dort ist Schule wirklich nur noch eine Nebensache. Ob das für die Zukunft gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt. Auf jeden Fall haben sie momentan deshalb bessere Chancen richtig gut zu werden als die deutschen, die im Durchschnitt 6 Stunden am Tag in der Schule verbringen.
Natürlich werden die Deutschen Auswahlspieler auch mehrere Wochen im Jahr von der Schule freigestellt um internationale Jugendturniere und Trainingslager bzw. Auswahllehrgänge zu besuchen. Aber ganz so krass wie in Osteuropa verhält es sich nicht.
Deshalb ist es auch schwer Deutschland mit solchen Ländern wie Rumänien zu vergleichen.
Aber mit unserem Nachbarland Frankreich kann man sich schon ganz gut vergleichen und irgendwie läuft es da schon seit vielen Jahren im Nachwuchsbereich um einiges besser als bei uns.
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