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Alt 15.04.2004, 09:19
wolfgang10 wolfgang10 ist offline
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Post Lebenszeit eines Holzes und sich ändernde Spieleigenschaften

Wie in anderen Beiträgen zu diesem thread bereits treffend geschildert wird die Lebenszeit des Holzes nur dann beendet, wenn es mechanisch zerstört oder so stark beschädigt wird, daß es nicht mehr benutzbar ist.
Im Unterschied zu Belägen, deren Gummimaterial altert und sich bei jedem Ballkontakt abnutzt, ist ein solcher Alterungsprozeß bei Hölzern nicht zu erwarten. Man vergleiche einen mehrere Wochen in der freien Luft unter Sonneneinwirkung stehenden Luftballon mit einem Holzmöbel, das Jahrhunderte alt ist.
Allerdings kann ich mir vorstellen, daß die Verleimung der verschiedenen Holzschichten auch altern kann bzw. sich durch Umwelteinflüsse (Kleber?) langsam zersetzt. Kenne aber bislang keinen Fall, der darauf zurückzuführen wäre.
Der im Kleber enthaltene Gummi kann sich zwar auf der obersten Schicht des Schlägerblattes festsetzen, läßt sich aber mit den Finderspitzen, den Fingernägeln, einem ganz normalen Radiergummi oder feinem Sandpapier entfernen. Also auch hier keine Veränderung der Spieleigenschaften.
Am Griff kann Schweiß in die Griffschalen eindringen. Schweiß enthält Fett und Salze sowie einige andere Ausscheidungen, die in die feuchten Griffschalen sowie in das Holz des Schlägers eindringen können. Wenn nach dem Spiel/Training der Griff trocknet, bleiben diese Substanzen im Holz. Wie tief diese Substanzen eindringen können, hängt von der Saugfähigkeit des Holzes, der Intensität der Schweißabsonderung des Spielers sowie der Trainings-/Spieldauer ab. Jedenfalls kann es sich nur um Milligramm-Mengen handeln. Jetzt bleibt zu überlegen, ob sich der Schwerpunkt des Schlägers merklich verändert, wenn der Griff langsam schwerer wird.
Andere Möglichkeiten der Veränderung der Spieleigenschaften eines Holzes kann ich mir nicht vorstellen, das Lackieren des Holzes bleibt hierbei unberücksichtigt.
Ein Ansatz zur Fortführung der Diskussion wäre ein Langzeitversuch, bei dem man zwei identische Hölzer kauft und eines davon intensiv nutzt, während das andere unbenutzt aufbewahrt wird. Dabei muß aber bedacht werden, daß schon die beiden Ausgangshölzer beim Kauf möglicherweise leicht unterschiedliche Spieleigenschaften besitzen (wer kann das auf welche Weise und wie genau messen?) und daß man am Ende des Langzeitversuchs beide Hölzer vergleichen muß und hier wieder genau nachmessen muß, welche Eigenschaften sich wie verändert haben. Zudem kommt das Problem, daß man für solch einen Vergleich dieselben Beläge (nicht die gleichen!) verwenden muß, die zudem absolut identisch aufgeklebt werden müssen, um Meßfehler auszuschließen. Welcher Spieler hat so viel Ballgefühl, daß er als "Versuchskaninchen" verläßliche Angaben machen kann?
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