AW: Die Einhaltung der Aufschlagregeln: Eine Analyse von 10 Topspielern der EM 2015
In diesen Diskussionen um die Aufschlagregeln wird leider von verschiedenen Seiten stets von Konstanten ausgegangen, die es so gar nicht gibt. Etwa das Spieler, die in einem Finale stehen, das als solches möglichst "durch" Schiedsrichter (kurz SR) nicht zu einer Eskalation gebracht werden sollte, hätten in früheren Spielen quasi präventiv darauf einwirken sollen, dass die Spieler nun gewohnheitsmäßig vollkommen korrekte Aufschläge machen.
Hier tuen Spieler so, als bestimmten SR die Regeln von Spiel zu Spiel uneinheitlich und würden gleichzeitig als ihre legitime Orientierung dienen, statt selbstständig den Regeln entsprechend vorgehen zu müssen.
Hier steckt eine Sichtweise drin, die SR aus ihrer Erfahrung heraus über die besseren Spieler so gar nicht haben. Denn SR gehen üblicherweise davon aus, dass sie die Verantwortung für einen korrekten und damit beide Seiten vor die Regel überschreitenden Versuchen des jeweils anderen Spielers zu schützen haben und den immer gleichen Auftrag für jedes Spiel ihrer Einsätze erneuet erhalten. Was sie zu Grunde legen gilt für sie langfristig und orientiert sich für den Verantwortungsbereich dieses Einsatzes an der Individualität der Spieler wo sie mit den Regeln in Konflikt geraten.
SR gehen eben auch nicht davon aus, dass Spieler durch eingeübte Aufschläge in dem Moment nicht mehr in der Lage sein würden, ihre Aufschläge nicht mehr umstellen zu können, würden sie aufgefordert den Regeln zu entsprechen. Das bedeutet, SR denken, die Spieler sind nicht so sehr an eingeübtes Gebunden, als das damit ausreichend argumentiert werden könnte, mit der Anwendung der korrekten Regeln nun etwas ungewohntes zu verlangen, indem sie regelgerechte Aufschläge durchführen. Dabei ist den Schiedsrichtern besonders wichtig, von der Verantwortung bei den Spielern ausgehen zu können, sich zuvor und entsprechend ihres professionellen Anspruches selbstständig über die Regeln, ihre Bedeutung und Anwendung , vorbereitet zu haben und sich dabei mit der korrekten Auslegung für ihre individuellen Vorhaben beschäftigt zu haben.
Was bedeutet:
Spieler (würden) wissen, dass sich vorab zum Balltreffmoment beim Aufschlag kein Teil ihres Körpers im gedachten Dreieck zwischen den Netzhalterungen und dem Ball befinden darf. Denn dies ist die bekannt gemachte Auslegung der Regel zur Anwendung in der Praxis. Also nicht etwa lediglich, dass der Gegner den Ball dann nicht verdeckt bekommt, sondern der Ball würde bei vollständiger Einhaltung der Regeln mindestens ab der Verlängerung der gedachten Linien zwischen Ball und Netzpfosten zu einem bestimmten Moment vollkommen frei zu sehen sein, wodurch sich automatisch ergibt, dass der davon üblicherweise relativ mittig positionierte Rückschläger bereits noch früher den vollständigen freien Blick auf den Ball erhält. Denn es kostet auch eine gewisse Zeit, bis die Distanz, die ihm die Sicht ermöglicht und danach bis der Arm oder was jeweils noch verdeckt, bis zu diesen Linien Richtung Netzpfosten entfernt würde.
Daraus ergibt sich die Kritik an der Analyse insofern, dass sie, freilich ohne es auf einfache Weise besser bestimmen zu können, sich mit dem Moment des Balltreffpunktes beschäftigt, als letzten Moment an dem die Sicht gegeben sein sollte.
Will sagen, die Analyse richtet sich nach dem Minimum des eigentlichen Sinnes der Regel aus, nicht aber danach ob der Aufschlag mit Sicherheit korrekt war und sie geht auch nicht auf die Vorgabe unmittelbar nach Ballwurf die Sicht zu ermöglichen, bzw. das Dreieck frei zu machen, sondern ähnlich wie es Schiedsrichter letztlich machen müssen, geht die Analyse indirekt von solchen Ergebnissen aus.
(Ein evtl. auch bestehender Mangel der Diskussion in Folge der Analyse, bezogen auf den Ballwurf kann sein, dass hier teils mit Ballpositionen des Balles im Verhältnis zum Aufschläger selbst argumentiert wird. Der kann seine Stirn usw. aber etwa durch Kniebeugen oder indem sich aufgerichtet wurde in eine gleichzeitig zum Ball veränderte Position verbracht haben. Es müssen also Fixpunkte in der unbeweglichen Raumausstattung zu Grunde gelegt werden, um den Ballwurf oder die Position des Balles zu bewerten )
Zunächst festzuhalten ist:
In Wahrheit geben die Regeln einen noch vor der freien Sicht des Rückschlägers liegenden Zeitpunkt vor, zu dem das sichtfreie Dreieck herzustellen abgeschlossen sein kann. Dieser Zeitraum ist aber einer, bezogen auf die Zeit ab Ballwurf, hohen Variabilität unterworfen .
Dazu kommt noch, dass es die auch bereits in Beiträgen erwähnte Aussage gibt, dass unmittelbar nach Verlassen des Balles von der Hand, der Aufschläger dieses Sichtfeld freizugeben hat. Zu der Auslegung gibt es keine vernünftige Alternative als Orientierung, sie zu präzisieren, um sie offensichtlicher messbar zu machen, denn keinem Spieler ist zuzumuten, dass er dies unter einem im Regelwerk dazu angegebenen Zeitraum bewerkstelligt, von z.B. 0,3 Sekunden, noch könnte ein SR dies durch Messmethoden außerhalb seiner Urteilskraft belegen.
Genau darin liegt ja die Leistung des SR als Mensch, statt mit einer von ihm erst noch zu bedienenden Maschine, dennoch eine Verzögerung ausmachen zu könne oder eben nicht.
Allerdings stellt die Regel auch fest, dass dieser Moment der freien Sicht des Dreiecks baldmöglichst nach dem Ballwurf umgesetzt wird. Sich also nicht daran zu orientieren hat, dem Gegner eine möglichst späte Sicht zu gewähren.
Genau hier ergab sich in der Vergangenheit allerdings der Anfang des Dilemmas, in dem die Praxis mit dieser Aufschlagregel feststeckt und sich von dort aus immer weiter von der Regelgerechtigkeit entfernte. - Zu Beginn war es den meisten Spielern in der Beschäftigung mit der Aufschlagregel durchaus bewusst, dass schnellstmöglich nach Ballwurf der Arm zu entfernen sei, denn die neue Regel wurde ja nachgesehen und diskutiert. In der Praxis zeigte sich dann aber, dass es nicht geahndete Aufschläge bei damit sich Vorteile verschaffenden Spielern gab, die eine lange Zeit für die anzunehmende Fähigkeit, nicht mehr zu verdecken, zu benötigen schienen und darauf angesprochen damals bei Spielern und SR-lern noch eher dreist empfunden, entgegneten, sie könnten es eben nicht schneller.
Bezogen auf die sonstigen Fähigkeiten von Spielern höherer Spielklassen darf allerdings davon auszugehen sein, dass das Vorhaben zur Anpassung an den letzten Moment vor dem Treffpunkt das Ziel und der Grund dafür war und damit nach heutigem Empfinden strenggenommen ein regelwidriges Verhalten darstellt.
Nach "heutigem Empfinden" deshalb, denn leider hat man sich von Seiten der SR weitestgehend damit arrangiert, dieses Verhalten der Spieler zuzulassen, sich an dem Moment der Sicht des Rückschlägers oder wegen eine verbliebenen Unsicherheit bei den SR-tern noch darüber hinaus zu orientieren, statt daran, wenn der Ball den Handteller verlässt.
Dies ist wohl geschehen, weil man der Diskussion darum, in der der Spieler üblicherweise besseren Wissens behauptet er würde es aus seiner Sicht unmittelbar durchführen, aber könne es nun mal nicht schneller, aus dem Weg gehen möchte, da in diesem ein schwierig nachzuweisendes Moment enthalten ist, welches also rein auf der Vermutung des SR über den Spieler beruht, es doch schneller zu können. Einem SR wird dann gerne willkürliche Drangsalierung des Spielers durch die Betrachter vorgeworfen, die sich ohnehin währenddessen kaum genauer mit der Bewertung des Aufschlages befasst haben.
Dennoch meine ich, trotzdem ich bei vielen Dingen eher eine Lockere Auslegung für gut halte, etwa beim Überstand von Belägen oder ob ein Spieler superhastig (Spielverzögerung) weiter spielen muss, liegt diesbezüglich meiner Meinung nach tatsächlich auf Seiten der SR eine Nachlässigkeit vor, dies als Gruppe der SR zugelassen zu haben, nicht ohne das dazu gesagt werden muss, dass es unfair von den Spielern ist, diese Situation über die Regeln hinaus und sogar in ihr Selbstverständnis gebendes Bewusstsein ausgedehnt zu haben, dass es eben Unsicherheiten bei allen Parteien und selbst denen die die Regeln überwachen, gibt.
Betrachtet man es aber mal von einem zeitlich ausdifferenzierteren Beispiel, dem
einer Spielverzögerung, so kann man sagen, dass der Spieler für alle Meinungen deutlich klar, zumindest in der Lage wäre, früher wieder aufzuschlagen oder sich für den Rückschlag bereit, zu präsentieren.
Denn da beim Aufschlag aber diese beiden Momente sehr dicht aufeinander folgen, so ist es naturgemäß schwierig für den SR darauf zu bestehen den Arm usw. schneller zu entfernen und für den Spieler in der Folge durch sein Bestreben psychisch schwierig, es umzusetzen. Eben angefacht durch sein Bestreben weder Nachteile vor dem Gegner zu erfahren, aber auch darin den Ballwechsel selbst mit dem Vorteil des Aufschlägers umzusetzen. Allerdings bedeutet es nicht, dass die Spieler es nicht könnten, sondern dass sie es nicht wollen.
Im Ergebnis bedeutete dies also ein Heranrücken der Beurteilung an den Moment des Treffpunktes, bei dem der Ball frei für das gedachte Dreieck von hinter dem Netz zu sehen sein muss. Oder über die Regeln hinaus sogar ein Heranrücken an lediglich noch die freie Sicht oder die dann auch nicht, sondern an den Gegner.
Die letzten beiden sind mit Sicherheit falsche Aufschläge, das erste heranrücken streng genommen auch, aber noch ohne das dem Rückschläger die Sicht auf den Ball genommen wird, sondern indem ihm die Sicht auf den letzten Bewegungsabschnitt des Schlägers vom Aufschläger auf den Ball hin genommen wird, was womöglich für den gerechten Ablauf auf beiden Seiten gleich zu haben viel wichtiger ist, um dem Rückschläger hilfreiche Daten aufzuzeigen, mit denen er den Rückschlag durchführen kann. Hier wäre wir also in einem noch mal neuen Verantwortungsbereich, indem also sogar die letzte Hinführung des Schlägers auf den Ball das zu erreichende Kriterium wäre und nicht nur die Sichtbarmachung des Balles alleine.
Würde also alles unmittelbar nach dem Ballwurf aus dem gedachten Dreieck entfernt, so wäre dieses Kriterium, den letzten Weg des Schlägers zum Ball sehen zu können erfüllt, weshalb SR dies einzuhalten umsetzen müssten. !!
Grundsätzlich verbleibt allerdings das Recht beim SR die eigentliche Regel anzuwenden und damit vom Spieler zu erwarten, dass er sich am Ballwurf und nicht am Balltreffpunkt orientiert die Sichtfreigabe durchzuführen. Damit ist es auch das gute Recht des SR, der womöglich letztlich nur noch darauf achtet zu beurteilen, ob denn der Rückschläger nun wirklich im Balltreffpunkt den Ball zur freien Sicht hatte, dann auch im Zweifelsfall gegen den Aufschläger zu werten, weil er dann mit Sicherheit keine regelgerechten Aufschlag durchgeführt haben wird, da er sich Grundsätzlich ja in der Verantwortung der tatsächlichen und noch strengeren Regelauslegung als beobachtet befindet.
Noch besser, die Vermutung absichtlich lang das Dreieck nicht sichtfrei zu geben würde durchgesetzt, indem auf beiden Seiten gleichermaßen darauf geachtet würde.
Exkurs:
Hier möchte ich auch mal zu Bedenken geben, dass die Machtverschiebung im TT hin nach Asien sich unmittelbar mit der Regeländerung zu den Aufschlägen nach und nach vollzogen hat und die ersten die man im Regelbruch sah, das Dreieck nicht unmittelbar freizugeben, bei asiatischen Spielern zu beobachten war. Hier haben wir aber das „Henne/Ei-Problem, nicht sicher zu wissen was wovon abhängt. Wer weiß allerdings, ob nicht ein ungemein großer Teil dieser Verschiebung der Mächte in den asiatischen Raum damit zu tun haben, dass Asiaten etwas lockerer mit Dingen von regeln umgehen, als etwa Europäer, die im Gegensatz zu ihnen ein Stück mehr von der Annahme geistig unterwandert sind, dass Regelbrücke selbst wenn sie ungeahndet bleiben, später evtl. Nachteile nach sich ziehen könnten und wenn es denn dann auch den alten Glauben an die Bewertung nach dem Tode betrifft, die hie unterschwellig als Gruppendynamisches Bewusstsein einen Unterschied ausmacht. Der Gedanke mag hier vielen als im wahrsten Sinne exotisch vorkommen. Ich versichere aber, dass er aus soziologischer Sicht eine Überlegung darstellt, die nicht sicher von der Hand zu weisen wäre. (Ende des Exkurs)
Apropos Verantwortung der Spieler: SR gehen davon aus, dass Spieler auf höherem Niveau Umstellungsfähigkeiten besitzen, die sie auch kurzfristig in die Lage versetzen sich an die Strenge des jeweiligen SR orientiert, ihr Aufschlagspiel anzupassen.
Erfolgt dies nicht wird eindeutig klar, dass es aus dem Willen heraus nicht geschieht, aus dem gewohnten Vorteil generierenden Schema nicht ausbrechen zu wollen und dies wichtiger zu sehen als eine korrekte Aufschlagregel einzuhalten. Es wird offenbar dabei kein genügendes Vertrauen darauf verwendet, dass sich ein SR gegenüber beiden Spielern durchsetzen könnte, eben weil es tatsächlich die zuvor mitgeteilte Situation zur Hinwendung auf den Treffpunkt gibt und damit das SR-Wesen in den Augen der Spieler eine entscheidende Grauzone zulässt, die eigentlich keine sein müsste, wenn jeder SR einen im Zweifel stehenden Aufschlag unbedingt entsprechend ahnden würde und damit Akzeptanz erfährt.
Selbst wenn sich ein Spieler zuvor diese Gedanken gar nicht genau so gemacht haben sollte, steht dies jedoch in seiner Verantwortung und davon ausgehend, dass sich Spieler bei ihren Aufschlägen selbst wie schon mitgeteilt verhalten ist das Bewusstsein zur korrekten Durchführung eines Aufschlages eben bei einem Großteil der Spieler in Vergessenheit geraten. Es ist ihrem Verhalten nach anzunehmen, sie würden wohl spontan auf die Frage, welcher Moment zur Orientierung für freie Sicht besteht, den gegenüber und hinter dem Netz stehenden Spieler, antworten und sich der Zeitdifferenz zu dieser Sichtweise und zur Orientierung an den Netzpfosten gar nicht (mehr voll) bewusst sein. Wie sonst sollte sonst das ITTF-Aufschlagvideo zu erklären sein, das eine ITTF Demonstration für einen Aufschlagablauf sein soll, allerdings mit einem nicht regelgerechten Aufschlag als Demonstration, wenn nicht so, dass die Praxis die Wahrheit der Spieler ist und nicht das Regelwerk. Das ist lediglich das was der SR zu wissen hat, wenn er was gefragt wird.
Dieses fehlerhafte Bewusstsein führt dann dazu, dass Spieler glauben im Recht zu sein, ihren Aufschlag gegenüber dem SR als korrekt zu bewerten, auch wenn dieser ihn als nicht korrekt festgestellt hat.
Die Verantwortung sich über die Regeln im Klaren zu sein liegt jedoch bei den Spielern und wie sie es im Vorfeld zur jeweiligen Veranstaltung in der die Entscheidung getroffen wird sich bewusst zu sein.
Damit möchte ich den Aussagen, dass die gleichen Aufschläge in vorherigen Spielen von vorherigen SR nicht geahndet wurden mal den Zahn im Bewusstsein der TT-ler ziehen, dass dies irgendwas damit zu tun hätte, wie in diesem Moment beurteilt wird. Ginge man vergleichend von einer Strafbaren Handlung, etwa von einem Diebstahl von Äpfeln auf dem Wochenmarkt aus, so würde sie auch nicht in Gewohnheitsrecht über gehen, nur weil einem Dieb im Getümmel eines Marktes mehrfach nicht hinterhergelaufen wurde, so dass es ihm deshalb nach einer Zeit der Wiederholung erlaubt sei auf diese Weise zu stehlen und davon ausgehen könnte, er dürfe es. Tatsächlich würde es jedoch zur Norm, wenn es keine dem wiedersprechenden Regeln gäbe, weshalb es eben Regeln schriftlich verfasst gibt und an denen sich alle unaufgefordert zu orientieren haben. Der SR ist lediglich die letzte Instanz dies sicherzustellen, nach besten Fähigkeiten. Es darf ihm aber nicht abverlangt werden den Sport durch die korrekte Regelauslegung aus Sicht der Spieler neu zu erfinden, weil sie keine Ahnung haben oder unzufrieden sind. Die SR machen auch nicht die Regeln, sondern sie werden mit Anträgen bei Weltmeisterschaften nach vorheriger Diskussion verabschiedet, jedoch sehr viele Regeln werden eben auch abgeblockt, weil es dafür keine vorgegebene Mehrheit gibt.
Das Beispiel des Wochenmarkt-Diebstahls mag dem einen oder anderen bei Betrachtung seines Lieblingsspielers und der Erkenntnis selbst ein kleiner „Apfeldieb“ zu sein, nicht gefallen, doch es macht halt klar, dass die Argumentation, das man zuvor in Spielen schon falsche Aufschläge gemacht hat, die aber nicht geahndet wurde, kein Recht sie nun zu machen zum Ergebnis haben kann. Wenn sich die Spieler also beschweren, geschieht dies meist auf einer Ebene auf der sie ohnehin zuvor bereits mehr einforderten als ihnen Zustand und nun noch mal mehr wollen. Zumal diese Aussagen entweder das volle Bewusstsein über die falsche Tat offenbaren, oder offenlegen in einem vollkommen anderen Bewusstsein für die Sache zu stehen, als es die Regeln vorgeben. Die wiedersprechenden Aussagen machen letztlich klar, dass es bedauerlicherweise tatsächlich Orientierungsschwierigkeiten gibt, sich an die Strenge des jeweiligen SR anpassen zu müssen, unter der Angst, dass dieser bei dem Gegner aus irgendeinem Grund weniger strenge Maßstäbe ansetzen könnte. Diese Angst besteht aber auch aus dem Nicht-Wissen der Regeln heraus.
In dem Zusammenhang sehe ich auch die Schwierigkeit, dass SR am Tisch viel zu oft verwarnen wo klare Verstöße durchzusetzen angedacht waren und bei Wiederstand der Spieler dann denken, es sei besser das Spiel eben nicht in eine Diskussionseskalation um diese Regelanwendung zu bringen.
Als SR will eigentlich nicht der sein, der für alle anderen SR gekämpft hat, um die Regel-einhaltung durchzusetzen, sich dennoch von der Gruppe der SR gar nicht vollständig gestützt sieht, da diese sich auch wieder allgemeiner orientieren. Letztlich ist ja allen auch bewusst ist das man evtl. nachher der Buhmann-SR ist, wegen dem sich womöglich noch die Sendeanstalt für künftige Spielübertragungen überlegt, dass es vielleicht doch nicht so gut ins Programm passt, eine Diskussion die niemand am Fernseher verstehen wird, zu zeigen.
Im Profisport sind eben auch Vermarktungsrechte und Verdienste über Medien eine Finanzierungssäule, auf die niemand verzichten möchte und auf die die SR Rücksicht nehmen.
Wie könnte man, wenn man wollte, dem trotzdem in Rückführung auf die Regeln begegnen, ohne die dem Sport teils schadenden Momentdiskussionen??
Ein Vorschlag:
Es fehlt an Transparenz um dem im Vorfeld zur Durchsetzung bereits zu begegnen.
Es muss also aufgeklärt werden, sowohl was die Regeln betrifft als auch darüber das man nun vor hat sie streng durchzusetzen. Dies setze aber SR voraus, die sie selbst optimal und einig verstanden haben und bereit sind egal was kommt sie durchzusetzen, ohne zu übertreiben, also die Regeln selbst zu erweitern. Das dürfte gar nicht so einfach sein, Leute zu finden die sich so tief darin verwurzelt sehen SR zu sein, sollte aber bei den SR auf Bundesebene und höher der Normalfall sein. Man bedenke, es ist ein Ehrenamt.
Wollte man diese Auflösen, so müsste jedem Teilnehmer und jedem Zuschauer ein dies erklärender Handzettel jeweils für eine Veranstaltung überreicht werden und womöglich noch Diskussionsräume zur abschließenden Klärung eingerichtet werden, wo sich Spieler, Trainer und oder Zuschauer abschließend informieren könnten, dass bei dieser Veranstaltung dann die SR eben streng davon ausgehen, der Spieler würde sich an dem Ballwurfmoment orientieren und auch das gedachte Dreieck zwischen Ball und Netzpfosten sichtfrei stellen, wobei zweifelhafte Aufschläge umgehend geahndet werden und auch zu Beginn damit zu rechnen sei, dass letztlich Spieler, die sich nicht darauf einstellen wollen oder können, eben in letzter Konsequenz aus dem Wettbewerb fliegen werden, selbst wenn es die eigenen TT-Idole sind.
Möglicherweise würde sich ein dann dagegen bewusst oder unbewusst verstoßender Spieler nicht mehr zur Diskussion hinreißen lassen und die SR. würden eben auch mehr Sicherheit erhalten, die Regel selbst so streng anzuwenden, wie sie nun mal vorgegeben wurde. Dadurch, dass man also frühzeitig und für alle klar einsehbar noch mal deutlich gemacht hat wie die Regel anzuwenden seien, verlagert sich der Druck auf eine hilfreiche Weise auf die Aktiven-Ebene, ohne nach außen dem Sport zu schaden.
Es bedarf dann auch keiner Regelverschärfung, wie viele sie in Diskussionen einfordern, sondern es bedarf des durchgedrungenen Bewusstseins wie die Regel lautet, auszulegen ist und das sie diskussionslos korrekt geahndet würde, ähnlich als würde ein Ball eben lediglich 5 cm ab Ablösung vom Handteller im Aufschlagwurf an Höhe gewinnen, klar ist, nicht korrekt zu sein, so ist eben auch eine erkannte Zeitverzögerung zur Sichtfreigabe bereits das Ahndungskriterium das dem SR zu bewerten zugestanden wird.
Geändert von AllesineinerPerson (16.10.2015 um 06:25 Uhr)
Grund: Überarbeitet, da zu viele Rechtschreibfehler vorhanden waren udn einiges noch nicht eindeutig ausformuliert war.
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