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Alt 03.08.2016, 10:20
pibach pibach ist offline
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AW: Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis

Zitat:
Zitat von Lousy Defence Beitrag anzeigen
Insofern möchte ich der oben genannten These widersprechen, dass mehr Spin und mehr Tempo Nachteile fürs Abwehrspiel mit sich bringen würden.
Die "These" ist allerdings empirisch ziemlich gut belegt. Genau mit aufkommen spinniger Beläge (und Frischkleben) wurden das vormals übliche und bis in die top Ränge erfolgreiche Abwehr- und Kurznoppenspiel verdrängt.

Zitat:
Und ich wette, wenn man unter Abwehrspielern eine Umfrage macht, ob sie lieber mit nem 38mm-Zellhorn-Ball oder einem 40(+)mm-Plastik-Ball spielen würden, dann entscheiden sich die meisten für den kleinen Ball (weil mehr Schnitt möglich!).
Es ist richtig, dass der 40mm Ball Abwehrspieler zunächst benachteiligte. Siehe dazu Wikipedia. Das liegt imho daran, dass der Ball auch schwerer wurde (2,7 statt 2,5g). Das gibt mehr kinetische Energie (vor allem mehr Drehmoment) und reduziert die Fehlerquote. Insgesamt wird dadurch das spinorientierte Spiel noch stärker gefördert, weil der Ball stärker gekrümmte Magnuskurve fliegt und damit härter geschlagen werden kann. Das überkompensiert den etwas höheren Luftwiderstand.

Unterschnitt ist mit dem größeren Ball dagegen weniger möglich, wegen der stärkeren Magnuskurve würden sonst die Bälle zu sehr steigen. Allerdings springt der Ball durch die etwas veränderte Flugbahn auch etwas flacher auf dem Tisch ab. Für den Angreifer wird das ganze daher zunehmend anstrengend (mehr Hochreißen des Balles nötig, längere Ballwechsel, mehr Energieaufwand).

Jedenfalls gab es ein Revival des Abwehrspiels. Mit Joo Se Hyuk und Hou Yingchao 2 Abwehrer, die sich unter den Top 10 behaupten konnten. Heute haben wir insbesondere wieder sehr viele Damen, die mit Abwehr erfolgreich sind. Und Schaut man sich die Entwicklung des ITTF Rankings an, scheint der 40+ Ball leichte Vorteile für das Abwehrspiel zu bringen.

Zitat:
Wenn ein Abwehrspieler in der Lage ist, mit soviel Unterschnitt zu agieren, dass der Angriffsspieler die Bälle nicht einfach nach vorne durchblasen kann,
Der Schnitt ist physikalisch limitiert, d.h. nahe dieser Grenze wird gespielt, mehr geht nicht.
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